Wenn’s zum Heulen nicht mehr reicht, sollte man lachen. Wie prickelnd, dass einen dieses (so ganz und gar nicht öffentlich-rechtlich kuratierte) Social Web immer wieder überrascht und abrupt aus den fest verdrahteten Gedanken-Schaltkreisen herausreißt. Zuerst der enzyklopädische Coup mit einem Lemma zwischen der russischen Pazifikflotte (WTF?!) und einem schwedischen Torschützenkönig (mit der ernüchternden Selbsterkenntnis, dass über beide offenbar weit mehr zu sagen ist als über mich, grübelgrübel…), und jetzt ein Interview mit mir selbst, das ich nie gegeben habe. Furchtbar, wenn Medien so unberechenbar sind! Shame on you. Achtung Kontrollverlust! Aber im Zweifelsfall hilft ja auch Vogel-Strauß, wie wir dieser Tage wieder erleben müssen. Möglicherweise ist tatsächlich der Humor die angemessenste Art damit umzugehen. Deshalb chapeau, lieber Henning Krause für die erfrischende Volte.
Für Herbst planen wir hier auf dem Campus übrigens einen Workshop zu “Humor in der Wissenschaft”, in dem ich mit Vince Ebert versuchen werde, einen Bogen von Kabarett bis Kognitionsforschung zu spannen. Total seriös natürlich. In Anbetracht der diversen Skurrilitäten des gar-nicht-so-heißen-Sommers-der-Wissenschaftskommunikation (wie wäre es mit #vonwegenheiß?) sollten wir uns wohl überlegen, das Ganze unter Polizeischutz zu stellen.
Wenn aber Humor “ohne Ernst nicht zu begreifen ist” (Loriot — ob er das ernst gemeint hat?), sollte unbedingt noch auf Hennings Nachsatz hingewiesen werden, denn eigentlich ist das Ganze ja tatsächlich viel zu wichtig als dass man darüber lachen könnte: “Dann können wir uns ja mal Gedanken machen, wie wir den gesellschaftlichen Diskurs rund um die Wissenschaft konstruktiv nach vorne bringen können…” Kein Scherz!
PS: Wer stellt die Frage, wie man einen Tweet mit einem Link auf diesen Beitrag zitieren kann, wenn beide noch gar nicht erschienen sind? Viel zu unberechenbar, diese ganze Webwelt…
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