Hip-Hop wird meistens mit schlechten Nachrichten verbunden. Die Abschaffung des Echos, Frauenfeindlichkeit sind nur einige Beispiele… Seitdem ich ein Teenager bin, höre ich sehr viel Hip-Hop, gehe auf Konzerte oder Festivals (man findet in meinen Artikeln sogar immer wieder Bezüge oder Zitate…). Mich fasziniert diese Musik total und ich finde es erstaunlich, was Menschen mit Sprache und Wortspielerein so anstellen können.
The thing about hip hop today is it’s smart, it’s insightful. The way they can communicate a comlpex message in a very short space is remarkable – Barack Obama
Im Vergleich zu anderer Musik muss ich mich, wenn ich Hip-Hop Lieder höre, viel mehr mit den Texten auseinandersetzen und zuhören. Die Kritik an den einzelnen Künstlern ist oft gerechtfertigt. Trotzdem stört es mich, dass dem Hip-Hop pauschal die Vorwürfe nicht differenziert zu sein gemacht werden. Obwohl es auch von etwas Humor zeugt einem ganzen Genre vorzuwerfen nicht differenziert zu sein. Interessant ist es auch, weil Streit und Diskussion ein wesentlicher Bestandteil der Hip-Hop Kultur ist:
Rap ist wie Autoscooter: man kann sich zwar ausweichen, aber nen Aufprall ist cooler! – Samy Deluxe
Die verschiedenen Künstler legen das was? und wie? sehr unterschiedlich aus. Hip-Hop wurde in den 70er und 80er von der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA erfunden/entwickelt (oder was man dazu sagt…). Von vorneherein war Hip-Hop Musik, die von Minderheiten gemacht (oder zumindest sehr stark geprägt) wurde und beschäftigte sich deswegen auch häufig mit deren Problemen. Als Hip-Hop in Deutschland, Frankreich, England usw. einzog, sah es ähnlich aus. Ein Hauptthema, welches in den letzten Wochen wieder sehr aktuell geworden ist, ist Diskriminierung. Zu der aktuellen Diskussion nach dem Özil-Tweet hat Eko Fresh zum Beispiel folgenden Beitrag gebracht:
Was mir echt gut gefällt, ist dass er sein Lied dialektisch aufgebaut hat: These – Antithese- Synthese, wobei mir eigentlich noch besser gefällt, dass er die beiden Sichtweisen versucht ernst zu nehmen und nicht von vorneherein Verurteilt.
Ein weiteres Beispiel ist die Geschichte um Albert Adriano: Am 14. Juni 2000 wurde der Mosambikaner in Dessau ein Todesopfer rechtsextremer Gewalt. Er wurde in der Nacht vom 10. Auf den 11. von drei Neonazis so zusammengeschlagen, dass er drei Tage später seinen Verletzungen erlag.
Die Erlöse aus dem Liedprojekt der Brothers Keepers wurden den Angehörigen der etwa 120 Opfer gespendet, die seit 1989 durch Morde aus rassistischen Hintergründen ums Leben kamen. Vor einigen Tag kam dann der Remix raus…
Ein älteres Beispiel ist Advanced Chemistry. Als 1992 Asylheime in Rostock brannten, veröffentlichten sie das Lied Fremd im eigenen Land. Es thematisiert, dass die Künstler sich als Deutsche nicht willkommen fühlen bzw. nicht als vollwertiger Teil der Gesellschaft. Als ich es mir jetzt mal wieder angehört habe, ist mir klargeworden, wie aktuell dieses Lied noch ist…
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