Wie kann ein Mediziner Kranken helfen, wenn er selbst nicht bei ihnen sein kann? Mit diesem Bereich beschäftigt sich die Telemedizin. Eine große Rolle dabei spielt, dass Ärzte immer weniger Zeit für ihre Patienten haben. Zugleich sind elektronische Kommunikationsmittel weit verfügbar – etwa das Internet und SMS.

Kann Telemedizin die Kostenexplosion im Gesundheitswesen stoppen?

Nicht zuletzt machen finanzielle Einsparmöglichkeiten die Telemedizin interessant. Laut Eric Silfen von Philips Healthcare, der beim Weltkongress der Medizintechnik 2009 in München einen Vortrag zum Thema hielt, sind die Gesundheitsausgaben in den USA um 2,8 Prozent pro Jahr in den vergangenen drei Jahrzehnten gestiegen. Daher kann besonders in der Prävention und Langzeitbeobachtung von Patienten die Telemedizin helfen.


Als ein Pilot-Projekt sind in den ländlichen Regionen des US-Bundesstaats New York mehr als 1500 Diabetes-Patienten an „Ideatel” angeschlossen. Über diese online-basierte Plattform können die Patienten sich mit Diabetes-Beratern besprechen und ihren Blutdruck erfassen. Das Ergebnis: Die dauerhafte Fernbeobachtung führte zu einer gesundheitlichen Verbesserung der Patienten.

An einem anderen Kommunikationskanal zwischen Patient und Mediziner arbeitet Joo-Hyun Hong von der Chungbuk National University in Südkoreo. Er experimentiert mit EKG-Sensoren, die ständig am Körper getragen werden und ihre Daten per SMS an den Mediziner schicken. Das Ziel ist es, den Patienten bei Auffälligkeit der EKG-Daten zu alarmieren, Herzkranke zum Beispiel.

 » Markus Thierbach beschäftigt sich aus freier Journalist mit Alltagsphänomenen.
 » Er bloggt auf www.besondersalltag.de
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