i-fc25074a8bcd1db98d5f8e8627ae9987-430366_christmas_tree.jpgEs dürfte jedem aufgefallen sein: Im Moment sind wir eher auf der kalten Seite des Winters. Nun ist es an der Zeit, weiter in die Zukunft zu schauen. Dazu sollte man zuerst wissen, wieso es überhaupt so kalt ist. Dann blicken wir noch ein wenig in Richtung Dezember…wie sieht es dann für Weiße Weihnachten aus?


Angefangen hat alles im Laufe der letzten Woche: Begonnen hat alles mit einem kleinen Tief auf dem Atlantik. Es entstand, wie es so oft der Fall ist, im Grenzbereich zwischen kalter und warmer Luft. Die Effekte haben wir wohl alle mitbekommen: Die Luft, die von der Arktis kam, rauschte förmlich nach Deutschland.

Die Luftmassengrenze lag dabei über dem Westen Deutschlands, und diese ist verbunden mit einem kräftigen Starkwindband in der Höhe, dem Jetstream. Wenn sich dieser enorm kräftige Höhenwind dann bei Schauern nach unten durchsetzt, kommen neben dem Schnee eben auch Sturmböen dazu, die zum Beispiel dafür sorgten, dass LKW auf den Autobahnen umkippten, unter anderem der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt geschlossen werden musste und dass das Dach des Duisburger Hauptbahnhofs abgedeckt wurde.

Nun ist die kalte Luft also da. Schauen wir uns noch einmal an, woher sie kommt. Das geht am besten mit dem Blick auf die Erde “von oben”, genannt die Nordhemisphärenkarte. Da sich der Wind nie gerade von West nach Ost um die Erde bewegt, sondern in “Schlangenlinien” verläuft, sieht man hier am besten die Bereiche, in denen die warme Luft nach Norden und die kalte Luft nach Süden drängt:

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Höhenkarte des GFS, Analyse vom 25.11.08, 1 Uhr MEZ. Quelle: Wetterzentrale

Woher kommt der Winter?
Hier sieht man den Grund für unseren Winter: Gerade über Europa drängt die kalte Luft am weitesten nach Süden. Heute hat sich dieser so genannte Trog sogar bis nach Spanien ausgeweitet.

Für die Vorhersage müssen wir nun wissen, wie und ob sich diese Wellenberge (Rücken) und Wellentäler (Tröge) bewegen. Dafür zählt man die Anzahl der Wellen, die auch Rossby-Wellen genannt werden. Bei einer hohen Wellenzahl bewegen sich Tröge und Rücken ostwärts. Die Wellenzahl 4 ist allerdings eine niedrige Zahl. Die Strömung ist jetzt so stabil, dass sich an den übernormalen Temperaturen im Rücken und unternormalen Temperaturen im Trog wenig ändern wird.

Kaum Änderung
Sprich: bei uns stehen die Zeichen weiter auf Winter. Wir werden wohl nur vorübergehend etwas mildere Zustände bekommen. Diese sind aber nur von kurzer Dauer, da sofort wieder die arktische Luft bei uns ankommt. Schauen wir etwas in die Zukunft, wobei uns die Vorhersage des amerikanischen Modells hilft:

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Höhenkarte 500hPa, Vorhersage für den 02.12.08 nach GFS. Quelle: Wetterzentrale

Sie sehen: selbst in einer Woche hat sich kaum etwas an der Verteilung der Tröge und Rücken geändert, und Europa liegt damit nach wie vor im kühlen Bereich.

Den Grund dafür kann man sich auch anders vergegenwärtigen: Normalerweise bekommen wir in der Westwindzone häufig die milde atlantische Meeresluft herangeliefert. Wenn jedoch wie jetzt ein dickes Hoch über dem Atlantik die Zufuhr abschneidet, wird die Luft gezwungen, einen nördlichen Bogen zu machen, um so abgekühlt bei uns anzukommen. 

Je nachdem ob man Autofahrer oder Skifahrer ist darf man also weiter fürchten beziehungsweise sich Hoffnung machen, dass immer wieder mal Schnee bei uns vorbeiguckt. Zum Schluss noch kurz zur Frage aller Fragen:

Weiße Weihnachten?
Das kann man immer noch nicht beantworten. Denn wie oben schon gesagt, kann es immer ein paar mildere Tage in der grundsätzlich kühlen Witterung geben. Dazu kommt, dass es noch den Regelfall des so genannten Weihnachtstauwetters gibt, es also statistisch häufig vorkommt, dass trotz eines kühlen Winters der Wind kurz vor Weihnachten auf Südwest dreht und mildere Luft heranweht.

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