Es ist schon eigenartig, was sich nach meinem Posting Mehr Stürme durch Klimawandel? getan hat, und so ganz kann ich die Dynamik auch nicht verstehen. Scienceblogger und Stammleser haben mittlerweile zu beinahe 200 Kommentaren beigetragen, und es ist alles dabei, vor allem aber Emotionen, die überschwappen. Nun sollte man doch den Vorteil von Scienceblogs nutzen, und zwar, dass wir interdisziplinär sind. Ich frage ich nun die anderen Blogger in Richtung Politik und Psychologie: Woher diese Diskussion?
Der Auslöser
Es war nur ein Posting, bei dem ich aus meiner eigenen Reihe tanzte. Ich dachte nämlich stets an eine Trennung von Klima- und Wetter-Blogs, da dies ja bei weitem voneinander verschiedene Forschungsgebiete sein.
Mit dieser Tradition gebrochen habe ich mit der Aufforderung von Georg Hoffmann aus dem Primaklima-Blog hier bei Scienceblogs. Nach Orkan Klaus stellte er zu Recht heraus, dass dieses Einzelereignis kein Hinweis auf die Sturm-Entwicklung durch den Klimawandel sei, und er warf mir den Ball mit folgenden Worten zu:
Es bleibt dabei, kein Einzelereignis, und schon gar nicht solch punktuelle Ereignisse wie Klaus sind Beweis für irgendeinen Klimatrend.
Vielleicht hat unser Frank Abel etwas dazu zu sagen? Frank, übernehmen Sie!
Natürlich kam ich der Aufforderung nach und schrieb einen Blog, in dem ich mir sozusagen selbst Fragen stellte. Es wurden verschiedene Forschungsergebnisse vorgestellt, die teilweise zu verschiedenen Ergebnissen kamen, je nach Auswahl der untersuchten Parameter.
Schließlich, und hier muss ich wohl bildlich gesprochen die Lunte angezündet haben, erwähnte ich noch den Zusammenhang der momentan sehr inaktiven Phase der Sonne und eine Veröffentlichung von Prof. Dr. Horst Malberg, der der Sonneneinstrahlung einen weitaus größeren Einfluss zuschreibt als der CO2-Konzentration.
Der Streit
Damit trat ich einen Diskurs los, den ich in dieser Dimension nicht erwartet habe. Die mir bisher nur flüchtig bekannten Kommentierer teilten sich schnell in zwei Lager auf, kommentierten einseitig und wurden auf beiden Seiten schnell unsachlich, persönlich und beleidigend.
Das möge man nicht als Vorwurf verstehen, ich beobachtete diese Entwicklung ja bereits auf anderen Blogs. Meine Reaktion ist eher Interesse. Interesse, das über meine Fachrichtung nun weit hinausgeht, weswegen ich froh bin, die Scienceblogger anderer Disziplinen ins Boot holen zu können (so sie denn wollen).
Ähnlich, aber nicht genauso wie auf Frischer Wind habe ich diese Fragen an Euch:
- Kein anderes naturwissenschaftliches Thema wie die Klimawandel-Diskussion polarisiert und emotionalisiert derartig schnell. Was könnten die Gründe sein? >> Frage an Neurons, WeiterGen und Wissen schafft Kommunikation.
- Eine Frage von lotma möchte ich auch weitergeben, weil sie durchaus fragenswert ist: “Die Regierung hat dieser Tage eine KFZ-Steuer verabschiedet, die
in Teilen auf nicht bewiesenen Hypothesen bezüglich eines angeblich
von Menschen verursachten Klimawandels gründet. Ist die CO2-modifizierte
Abgabe überhaupt rechtmässig ?” >> Frage an zoon politikon.
Aus dieser Diskussion kann man sehr viel “Juice” für neue, interessante Postings schöpfen. Und insbesondere bietet das die Chance, auch über den Tellerrand hinauszublicken. Ich bin sehr gespannt auf eventuelle Antworten!
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