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Das Wetter über die Osterfeiertage vorauszusagen ist meist ziemlich “herausfordernd”. Das liegt schlicht und einfach an der Jahreszeit: Frühling. Der April macht dabei nach wie vor, was er will. Und warum ist das so? Und wie wird jetzt das Wetter zu Ostern?

Europa im instabilsten Bereich
Wenn man darauf achtet, wird man feststellen, dass die meisten Fehlvorhersagen in den “Übergangsjahreszeiten”, also Frühling oder Herbst, stattfinden. Übergangsjahreszeit kann man in diesem Fall wirklich wörtlich nehmen. Dazu ein ganz kleiner Exkurs in die planetarische Zirkulation. Hier ein vereinfachtes Modell aus Wikipedia:

Planetarische Zirkulation

Einfaches Modell der planetarischen Zirkulation

Wie man sieht, befinden wir uns im Bereich der Ferrel-Zelle. Dies ist ein Bereich so genannter thermisch indirekter Zirkulation, da die kalte Luft im Norden in ihr aufsteigt und auf der warmen Seite absinkt. 38% des Energieunterschieds zwischen Tropen und den Polen sind in der Ferrel-Zelle zu finden, die die instabilste aller Transportgebilde darstellt.

Was ist das Problem im Frühling?
Beschränken wir uns auf die Nordhalbkugel und fragen nun: Wo befindet sich also Europa? In einem Bereich zwischen der polaren Tiefdruckrinne auf etwa 60°N und subtropischem Hochdruckgürtel auf maximal 35°N in einem instabilen Bereich, in dem die milden Westwinde mit ihrer Meeresluft auf die östlichen kalten Polarwinde treffen.

Innerhalb der Ferrel-Zelle, in der wir uns befinden, wird die Luft in Bodennähe in Richtung Nordpol verlagert. Das ergibt aufgrund der Erdrotation (Corioliskraft) eine Westwinddrift. Hier entstehen dabei ständig Tiefdruckgebiete an der Grenze zwischen den zwei Luftmassen.

Hinzu kommt, dass diese Grenze, an der der kräftige Jetstream, ein starker Höhenwind, weht, nicht glatt von West nach Ost verläuft, sondern in Schlangenlinien, er mäandriert. Und je nach Anzahl der Wellen auf diesem Starkwindband bewegen sich die Muster um die Erde oder auch nicht. Ich hatte das ja bereits in der Frühlingsvorhersage erklärt.

Dieses ganze Muster wandert mit dem höchsten Sonnenstand im Laufe des Frühlings weiter nach Norden. Im Mittel nimmt also der Hochdruckeinfluss von Süden her zu, die polare Tiefdruckrinne wandert dabei weiter nördlich.

Im Detail spielt sich jetzt über Mitteleuropa der Kampf der Luftmassen ab. In manchen Jahren gewinnt die Polarluft, so wie es im März der Fall war, in manchen Jahren dominiert die mildere Luft. Jedenfalls geht es häufig zwischen diesen entgegengesetzten Luftmassen hin und her. Die Dynamik ist dabei außerordentlich hoch und die Gegensätze auf engstem Raum auch. Besonders hier machen sich kleine Störungen schnell bemerkbar, und besonders hier ist die Störanfälligkeit der Modelle besonders groß.

Wie sieht es in diesem Jahr aus?
Immerhin: Die Wettermodelle und die statistischen Verfahren haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert, sodass man auch immer früher einen Trend herausarbeiten kann. Für eine konkrete Wettervorhersage ist es allerdings noch zu früh. Kommen wir also zum Ostertrend. 

Momentan stößt kalte Luft von Ostkanada aus in Richtung Atlantik südwärts voran. Davor schiebt sie einen “Berg” warmer Luft nordostwärts, und dieser sorgt zunächst einmal für die Stabilisierung des Hochs für diese Woche. Der Frühling bis Sonntag scheint also zunächst einmal geritzt.

Etwas wackelig wird es dann im Verlauf der nächsten Woche:

Ensemblemittel 500 hPa

Die so genannten Isohypsen geben Hinweise auf die Höhenströmung und die Witterung. Hier zu sehen: der Trog (Ausbuchtung nach Süden) kommt bis Ostern vom Atlantik näher. Quelle: MeteoGroup

Der Kaltluftvorstoß (Trog), in der Prognose für den 9.4. am deutlichsten über dem Ostatlantik als “U” zu erkennen, kommt im Mittel der Vorhersagen näher. Unmittelbar auf der Vorderseite eines solchen Troges wird das Wetter zunehmend unbeständig. Feuchtwarme Luft kommt von Südwesten heran, während durch die kältere Luft in der Höhe auch die Neigung zu Schauern oder sogar Gewittern zunimmt.

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