Beinahe unbemerkt fand vor etwa einer Woche ein sehr ungewöhnliches und seltenes Ereignis in Argentinien statt. Ein Tropensturm bildete sich über Land und blieb über 48 Stunden beinahe an der Stelle stehen, während rundum die Sonne schien.

Darum muss man schon den aufmerksamen Kollegen der NASA dankbar sein, die dieses Phänomen auf ihrer Seite The Earth Observatory beschrieben haben. Es gibt sogar ein Foto, das am 21. Mai 2009 mit dem Satelliten TERRA gemacht wurde:

An den Wolkenformationen am Rand des Tiefs kann man die Rotation im Uhrzeigersinn erahnen, wie auf der Südhalbkugel üblich. In der Mitte des Systems türmen sich die hochreichenden Gewitterwolken auf.

An der Grenze zwischen Argentinien und Paraguay regnete es also über 2 Tage hinweg bis zu 200 Liter pro Quadratmeter, das entspricht gut einem Drittel des mittleren Jahresniederschlages von Berlin. In Paraguay mussten deswegen lokalen Medien zufolge 500 Menschen ihre Unterkünfte verlassen.

Kommentare (6)

  1. #1 Fischer
    Mai 29, 2009

    Hö? Woher kommt denn die Energie von dem Ding? Ist ja fast schon Stoff für ne Verschwörungstheorie…

  2. #2 Marco Radke-Fretz
    Mai 30, 2009

    Das hatte ich vor zwei Tagen auch schon gebloggt. 😉 Siehe: https://www.wetter-center.de/blog/?p=177

  3. #3 Patrick
    Mai 30, 2009

    Ich bin nicht vom Fach, aber sollte sich in so einer Situation der Tropensturm nicht eigentlich über dem Atlantik absetzen?

  4. #4 Jens Christian Heuer
    Mai 31, 2009

    Erinnert mich an ein ähnliches Phänomen über der Tschechien, damal sogar mit Auge.
    Siehe https://science.orf.at/science/news/144957 .

    Und dann gibt es da noch die äusserst umstrittene, ja teilweise abenteuerliche Supersturm-Theorie: https://www.terracycles.com/index.htm

    Viele Grüße
    Jens Christian Heuer

  5. #5 Kapi
    Juni 2, 2009

    Tropischer Sturm? Das sieht doch eher nach einem MCC/MCS aus, der/das quasistationär munter vor sich hin rotierte und sich aus dauerhafter Konvektion regenerierte. Es fehlen m.E. auch die typischen Sturmmerkmale (jedenfalls wurde keine dokumentiert).
    Nichtsdestotrotz ist das “dicke Teil” herrlich anzusehen und das sowas >24h durchhält ist schon äußerst bemerkenswert.

  6. #6 Sven
    Mai 4, 2012

    Beeindruckendes Bild, wird mit Sicherheit ein MCC sein (dies ist ein rießiger Gewitterkomplex mit mehreren starken eingelagerten Zellen). Vorher waren mit Sicherheit Einzelzellen oder Multizellen unterwegs, irgendwann wurde daraus dann ein MCS und schließlich ein MCC. Dazu braucht es sehr viel Energie ! Wenn du sagst es hat schon rotiert war es vermutlich schon ein MCV, kommt so ein System über ein warmes Meer kann daraus ein Hurrikan werden !

    LG

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