Ganz ehrlich? Der Vulkan Eyjafjallajökull geht mir auf den Geist. So spektakulär und spannend ich auch die Aufnahmen finde, so enervierend ist für mich das Getue, das um Flugverbote und Aschewolken gemacht wird. Wer etwas Seriöses darüber erfahren möchte, kann sich ja auf dieser Seite hier, hier (sehr spaßig und typisch) oder hier damit befassen. Darum möchte ich mich auch gar nicht damit beschäftigen, sondern mit dem vom Vulkan übrigens völlig unbeeinflussten Wetter zum Rest dieses Monats. Denn es wird Zeit, den Grill zu putzen!
Denn die Sonne wird kräftig scheinen, und warm wird es auch werden. Am Samstag sind schon in der Südhälfte, ab Sonntag bis nach Bremen Höchstwerte um oder über 20°C möglich, am Oberrhein herrscht sogar bei maximal 25°C waschechtes Biergartenwetter.
Wie kommt das zustande? Momentan sind wir ja eher an der unteren Kante von dem, was an Temperaturen zu dieser Zeit möglich ist. Nachts gibt es in der polaren Luft sogar Frost, was für die Obstbaumblüte zu einem echten Problem werden könnte. Aber diese Kaltluft schwenkt in den nächsten Tagen weiter bis zum Baltikum und nach Skandinavien durch:
Temperatur in 850 hPa (ca. 1,5 km Höhe) am 23.04.10: Die polare Luft im Norden verliert gegen die subtropische von Südwesten her. Quelle: MeteoGroup
Was sehen wir hier noch? Ein Tief über dem Atlantik, das sich allmählich auf uns zubewegt. Dazwischen türmt sich ein Berg auf, und dieser Berg ist unser schönstes Aprilwetter, das nun allmählich auf uns zukommt. Denn zum einen bedeutet dieser Hochdruckeinfluss und damit viel Sonnenschein. Zum anderen aber vor allem von Südwesten her steigende Temperaturen.
Natürlich hatten wir solche Warmphasen in diesem Jahr schon häufiger, meist aber nur für ein, zwei Tage. Aber jetzt sieht es etwas besser aus, wenn man sich die Ensembleprognose genauer ansieht (hier werden ja mehrere Berechnungen mit absichtlich eingebauten kleinen Fehlern für den selben Zeitraum durchgeführt – So bekommt man eine Aussage über die Zuverlässigkeit einer Vorhersage):
Ensembleprognosen für Essen (links) und München (rechts) nach dem GFS-Modell. Quelle: Wetterzentrale
April schön, aber Mai?
Wie wir hier sehen, ist die Wärme nach heutigem Stand nicht unbedingt von ewiger Dauer, aber immerhin ausdauernder, als wir es bisher gewohnt sind. Gleiches gilt für den Hochdruckeinfluss, der unten in den Diagrammen zu sehen ist. Als grobe Peilung kann man bis Ende des Monats davon ausgehen, dass uns hervorragend sonniges und warmes Aprilwetter bevorsteht, wobei die Höchsttemperaturen allgemein um 20°C liegen werden, im Norden etwas darunter, im Süden häufiger darüber. Doch was passiert zum Monatswechsel?
Schaut man sich das Mittel der oben erwähnten Vergleichsrechnungen (also das Ensemblemittel) an, so stellt man fest, dass sich der Hochdruckeinfluss vermutlich etwas weiter westlich auf den Atlantik zurückziehen wird. Damit wird an der Ostflanke dieses Hochs der Weg frei für wieder kältere Luft und auch wechselhaftes Wetter.
Höhe der 500 hPa-Fläche und Bodendruck aus dem Mittel der Ensembleberechnungen für den 6. Mai 2010 nach dem GFS-Modell: Am östlichen Rand eines Atlantikhochs könnte es wieder kühler und unbeständiger werden. Quelle: Wetterzentrale
Für genauere Wettervorhersage ist es allerdings noch zu früh. Der Trend ist aber: Für den Rest des Aprils können wir uns auf tolles Frühlingswetter freuen, aber ob es noch bis zum Tanz in den Mai durchhält sei dahingestellt.
Kommentare (2)