Ganz gebannt beobachten viele Wetter-Interessierte in den letzten Tagen die Prognosen der Vorhersagemodelle. Denn da werden für die kommende Tage ganz interessante Schnee-Lagen prognostiziert. Besonders der Montag fällt da ins Auge. Es könnte sein, dass wir es mit reichlich Schnee zu tun bekommen – oder auch nicht.
Frostige Vorbereitung
Allerdings ist es noch nicht überall so weit. Die Schneefallgrenze ist allerdings schon gut ins Tal vorangekommen in den letzten 48 Stunden. In der Nordosthälfte ist sie schon ganz unten angekommen, im Süden liegt sie morgen noch bei 100 bis 400 Metern. Es sind also nur noch die ganz tiefen Lagen, die es noch mit Regen zu tun bekommen könnten.
Trotzdem wird es auch in den nächsten Tagen noch interessant, weil kleine Tiefausläufer immer von Frankreich kommend in den Südwesten Deutschlands hereinrutschen und hier zumindest leichte Schneefälle bringen könnten. Das bedeutet zwar für den Oberrhein und den Main noch eher matschigen Schneeregen, der auch nirgends liegen bleibt. Es ist aber immerhin ein Anfang.
Montag wird’s spannend
Die kräftigsten Ausschläge in Sachen Schnee basteln die Vorhersagemodelle aber am Montag. Da kommt ein Tief, dass sich optimal entwickeln kann, weil es beste Voraussetzungen hat: Auf der Vorderseite eines Kaltluftvorstoßes über dem noch warmen Wasser des Mittelmeers. Und es kann dann über die Alpen nach Nordosten ziehen. Und hier fangen jetzt die Fragezeichen an. Es gibt nämlich zwei Versionen:
- Die zarte Variante aus den USA:
Das so genannte GFS-Modell lässt das Tief dann relativ unspektakulär über Tschechien weiter ostwärts ziehen. Damit wird Deutschland nur gestreift, und es kommt hier und da zu etwas Schnee, vor allem in den Mittelgebirgen und durch Schneeschauer in Ostseenähe:
Neuschneesumme bis Montagabend, 29.11.2010 19 Uhr MEZ. Dies ist nicht die Schneehöhe am Montagabend, da ja ein Teil wegtauen wird. Quelle: Wetter3
Dies ist also eher eine Variante, die insbesondere dem Norddeutschen Tiefland das übliche Schmuddelgrau verspricht. Aber da gibt es ja noch die Experten für die mittelfristigen Vorhersagen vom European Center for Medium Range Weather Forecasts (ECMWF), die eine etwas höhere Trefferquote vorweisen können:
- Die harte Variante aus Europa:
Und nach dieser wandert das Tief an dem Kaltluftvorstoß entlang und dreht weiter nach Norden ein. Damit kann es die feucht-warme Luft vom Mittelmeer mit der polar-kalten mischen, was verbreitete Schneefälle zur Folge hätte, die sich am frühen Montagmorgen von Bayern her in Richtung Nordsee ausbreiten würden:
Lage des Tiefs am Montag laut ECMWF-Modell. Rötliche Farbflächen zeigen feuchtwarme, grüne bis blaue Flächen trockenkalte Luftmassen an. Quelle: wetter24.de
Damit würde beinahe das gesamte Deutschland weiß zugeschneit werden:
24-stündige Neuschneemengen in cm laut ECMWF-Modell von Donnerstag bis kommenden Dienstag. Quelle: wetter24.de
Fazit: Schnee kommt, aber wann?
Die Wahrscheinlichkeit für Schnee, und gelegentlich auch reichlich davon, ist also selten hoch in der kommenden Woche. Denn auch wenn das GFS-Modell am Montag keinen “Volltreffer” prognostiziert, so hat es doch einige Lösungen für die Folgetage in petto.
Insgesamt sollten wir uns also für die nächste Zeit auf reichlich Schnee einstellen. Denn so wie es aussieht, kommen wir in Deutschland alle irgendwann an die Reihe. Sei es durch Schneeschauer über Nord- und Ostsee oder über ein Schneetief von Süden her. Es wird Zeit, Ski und Rodel bereit zu machen!
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