…würden sie heißen, wenn man den Bericht der MODIS-Seite direkt übersetzen würde (ship-wave-shape wave clouds). MODIS steht dabei für MODerate-resolution Imaging Spectrometer, also für ein Radiospektrometer in mittlerer Auflösung, das in Satelliten der NASA zum Einsatz kommt. Und dieses hat ein tolles Wolkenbild zur Erde gesendet:

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Wolkenformation am 29. April 2011 im Südpazifik vor der Küste Chiles,
aufgenommen vom AQUA-Satelliten der NASA (Anklicken für beste Auflösung!)

Diese tolle Form erinnert tatsächlich an die typische V-Form, die hinter der Bugwellen von Schiffen entstehen, wenn man sie von oben betrachtet. Die Entstehung ist hier jedoch etwas anders:

In unserem Fall entstand die Wolkenformation vor dem Juan-Fernández-Archipel im Südpazifik. Die höchsten Berge dieser vulkanischen Inselgruppe haben eine Höhe von 916 beziehungsweise 1.329 Meter. Beim Anströmen kommt es gezwungenermaßen zu Aufwärtsbewegungen der Luft auf der Luvseite und Absinken auf der Leeseite.

Auf und ab und in Wellen

Beim Aufsteigen kühlt die Luft ab, der Wasserdampf kondensiert und Wolken entstehen. Beim Absinken erwärmt sich die Luft wieder, und die Wolken lösen sich auf. Was man auf dem Bild beim genaueren Hinsehen hier noch erkennen kann ist, dass die Luft beim Überströmen des Gebirges in Schwingungen versetzt wird, so kann man auf der dem Wind abgewandten Seite der Gipfel noch die Wellenberge dieser Schwingung in Form der fischgrätenartigen Wolkenformation sehen.

Kommentare (7)

  1. #1 Wooster
    Mai 10, 2011

    Sehr schönes Foto und ein interessantes Phänomen. Eine Frage habe ich allerdings. Auf der verlinkten Wikipedia-Seite ist ein ähnliches Wolkenfoto. Die sich ergebenden Muster werden allerdings als “Kármánsche Wirbel” bezeichnet. Handelt es sich hierbei um unterschiedliche Phänomene?

    mfg
    Wooster

  2. #2 HaDi
    Mai 10, 2011

    hier hat Phil Plait von Bad Astronomy ein schönes Zeitraffer-Video von den Canaren veröffentlicht, wo bei 2:20 ein ähnliches Phänomen zu sehen ist. Eine scheinbar “stehende” V-förmige Wolke, die sich hinter einem Berg bildet

  3. #3 Christian A.
    Mai 10, 2011

    @Wooster: Spontan würd ich tippen, ja. Die Karman-Wirbel sehen so aus, als würde der Luftstrom direkt hinterm Berg immer hin- und herschlenkern, als ob wenn er zur einen Seite zu weit ausgelenkt ist, wieder zurückgezogen werden.
    Beim linken Berg oben ist das etwas unklar; aber die Wolken hinterm rechten Berg auf dem Bild oben bilden Längsrippel, d.h. Streifen, die (fast) senkrecht zur Windrichtung stehen. Da fehlen diese Schlenker.

  4. #4 Christian A.
    Mai 10, 2011

    Ah, Nachtrag: Das Hin- und Herschlenkern kann man auf der Wikipediaseite dazu sehr schön anschauen.

  5. #5 Frank Abel
    Mai 11, 2011

    Vielen Dank für die vorgezogene Antwort, Christian. In der Tat handelt es sich hier um verschiedene Phänomene.

    Bei dem hier gezeigten Foto scheint eine stramme, ich vermute Süd-Nord-Strömung vorzuliegen. Durch die kräftige Anströmung wird die Luft zwar in vertikaler Richtung in Schwingungen versetzt, kármánsche Wirbel kann man jedoch nicht ausmachen. Vermutlich muss dafür die Windgeschwindigkeit und -richtung genau stimmen und im richtigen Winkel zu den Bergen sein.

  6. #6 Wooster
    Mai 13, 2011

    Danke für die Info

  7. #7 michael
    Mai 23, 2011

    spiegel online hat diese woche das bild uach gebracht.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,763308,00.html

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