Schon lange versuche ich, wieder Zeit für mein Wetter-Blog hier zu reservieren. Wirklich viel habe ich zwar immer noch nicht, möchte aber auf die Regenmassen hinweisen, die da auf uns zukommen können.

Unwetterwarnungen

Dabei ist so einiges los im Moment. Grund ist das Tief CHRISTINE, das von Westen her die feucht-warme Luft, die sie wie ein Schaufelrad auf seiner Vorderseite vor sich herschiebt, durch polare Meeresluft verdrängen möchte (und auch wird):

Aktuelle Bodendruckkarte mit Hoch- und Tiefnamen

Aktuelle Bodendruckkarte mit Hoch- und Tiefnamen. Quelle: FU Berlin

Doch dieser Vorgang geht eher langsam vor sich. Grund ist, dass der Grenzbereich zwischen den Luftmassen “verwellt”, das begann schon am Donnerstagmorgen über Frankreich. An dieser wellenden Front bildet sich nun in der kommenden Nacht ein neues, kleines Tief über dem Riesengebirge, das dann nordwärts über Polen in Richtung Ostsee zieht.

Starkregen, Hagel, Dauerregen

Dabei bilden sich also weiter Schauer und Gewitter, die vor allem nach Osten und Süden hin auch mit kurzzeitigem Hagel und Starkregen einhergehen können. Gleichzeitig jedoch kommt jetzt von Baden-Württemberg her länger anhaltender Regen von eben dieser Luftmassengrenze voran und wandert nach Nordosten in Richtung Mecklenburg Vorpommern.

i-311689129c5d5788f5c60da388277fa2-gfs_de.gifIm Laufe der kommenden Nacht dreht dann auf der Rückseite der wellenden Front beziehungsweise des dann entstandenen Tiefs der Wind auf Nordwest. Sprich: Er drückt die Regenwolken noch gegen die Nordränder der Gebirge. Vor allem am Alpenrand sowie am Nordrand der sächsischen Gebirge (Vogtland, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge) kommen durch die Kombination dieser Effekte imposante Regensummen zusammen. Lokal rechnen die Vorhersagemodelle sogar mit möglichen Niederschlagsspitzen von über 150 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden, was im Süden Bayerns etwa der mittleren Monatssumme für den August entspricht.

Überschwemmungs- und Erdrutschgefahr

i-64b5d646035c5e959ddd24398efe601d-832365_bench_underwater.jpgDementsprechend solltet Ihr vor allem auf die Wetterwarnungen achten, wenn Ihr in der Nähe der Alpen oder in Sachsen unterwegs seid. Bei den Mengen kann es durchaus passieren, dass in Unterführungen Wasser steht, dass vor allem in Gebirgsnähe Bäche und Flüsse über die Ufer treten oder sogar Erdrutsche oder Schlammlawinen entstehen.

Auch an der Oder kann es gebietsweise so kräftig schütten. Erst im Laufe des Samstags lässt dann auch der Regen in Bayern allmählich nach. Und Ihr werdet den Unterschied deutlich merken: Statt sommerliche Temperaturen, die heute noch beispielsweise rund um Rosenheim herrschen, sinkt die Temperatur im Laufe des Freitags von 14°C eher noch ab, als dass sie steigt. Über 2.300 Meter kann es in den Alpen sogar schneien. Also, spannende Wettertage liegen vor uns!

Kommentare (1)

  1. #1 Jens Christian Heuer
    August 30, 2012

    Schön mal wieder etwas von Dir zu lesen! Interessant und verständlich geschrieben! Dein Markenzeichen! Dieser Blog möge weiterleben …!!

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