Nach einem offiziellen Sommertag (ab 25°C Höchsttemperatur) heute in München kann man übermorgen dort mit nur noch wenig über 10°C rechnen. Und das ist der maximal mögliche Wert, mit anderen Worten: die meiste Zeit sind die Temperaturen also einstellig. Wem dürfen wir dieses Temperaturkarussell verdanken?
Grund ist der immer noch scharfe Gegensatz der Luftmassen. Dies ist gerade im April nichts Ungewöhnliches, wo die hohen Breiten noch ausgekühlt sind und sich insbesondere die nördlichen Meere nur langsam wieder erwärmen. In den Subtropen dagegen heizen sich Wasser- und vor allem Landoberflächen jetzt stark auf, sodass sich hohe Gegensätze gegenüberstehen.
Was hingegen in diesem sowie auch in den vergangenen Jahren auffällt, ist die starke Mäandrierung der Jetstreams. Was bedeutet das? Die Jetstreams sind starke Winde, die aus physikalischen Gründen in der Höhe von West nach Ost um den Globus wehen. Bei einer starken Westdrift sind diese eher straff von West nach Ost ausgerichtet. Ist die westliche Strömung schwach, so beginnt dieser Jetstream zu “schlingern”. Das bedeutet, dass kalte Luft ungewöhnlich weit nach Süden kommen kann und umgekehrt. Der sonst bei uns bekannte Wechsel von Hoch und Tief ist auch längst nicht mehr so schnell, teils halten sich die Drucksysteme sehr lange. Und zwischen ihnen, an der Luftmassengrenze, kommt es zu teils kräftigem und ausdauernden Regen.
Nun ist es so, dass diese Luftmassengrenze ständig auch Deutschland überquert. Momentan sind wir auf der warmen Seite in der Luft subtropischen Ursprungs. Bald werden wir auf der Ostflanke eines Hochs über England wieder auf die kalte geführt, wie wir hier sehen:
Vom Sommer zurück zum Nachtfrost
Um die Extreme abzubilden: am krassesten dürfte sich der Wetterumschwung im Süden Deutschlands auswirken. Das Tief über Norditalien lässt hier immer wieder die Warmluft über die kalte Luft gleiten. Dadurch kommt es hier zu Dauerregen. Und in der kälteren Luft ohne direkten Sonnenschein dürfte es nur wenig über 10°C geben, wie auch die MeteoGroup Prognose für München zeigt:
In der Mitte Deutschlands kann es am Wochenende in der Nacht bei geringer Bewölkung sogar örtlich zu leichten Minusgraden kommen, öfter noch zu Bodenfrost, also Frost in den unteren Zentimetern über dem Boden.
Kleidung im April?
Und schon bin ich beim letzten Kapitel, der Kleidungsfrage. Was soll ich anziehen? Was soll an der Garderobe oder im Kleiderschrank noch hängen? Ich bin zu pragmatisch, um einfach die gesamten Sommer- und Wintersachen dort hin zu hängen. Ich habe aber andererseits auch keine Lust, zu schwitzen oder zu frieren. Ich habe darum bei allen einschlägig bekannten Profis gesucht, bei Jack Wolfskin, bei Globetrotter und bei Boden. Aber entweder habe ich die zündende Idee übersehen, oder es gibt noch nicht die Übergangsbekleidung. Darum dachte ich einfach: Frag doch die Scienceblogs – Leserschaft. Was ist Euer Insider-Tipp? Ab damit in die Kommentare!
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