Wenn ich mich hier schon so selten zeige, so kann ich mich ja wenigstens dann melden, wenn es hoffnungsvolle Neuigkeiten gibt. Und das ist, schaue ich mir die aktuellen Vorhersagemodelle so an, durchaus der Fall. Denn mit den letzten Berechnungen der wichtigsten Wettermodelle darf man mit einigem Optimismus in diesen Monat schauen. Doch nach und nach:
Die “kalte Karin”
Schon der September ging ja eher wie ein goldener Oktober zu Ende, und damit sind sowohl die Temperaturen als auch das Wetter an sich gemeint. Diese Aussage gilt zumindest für weite Teile Deutschlands etwa nördlich der Donau. Verantwortlich dafür ist das Hoch KARIN, das sich derzeit über Skandinavien festgesetzt hat. Um zu verstehen, warum es gleichzeitig so kalt ist, stellen wir uns das Zentrum von KARIN vor wie eine Uhr. Und im Uhrzeigersinn strömt die Luft auch aus diesem Hoch heraus. Schauen wir uns nun noch an, woher die Luft dann kommt, wird auch unmittelbar klar, warum wir es in den letzten Nächten zum Teil schon stellenweise mit Frost zu tun hatten, am 29. September am östlichen Berliner Stadtrand mit -1°C und auch gestern Morgen in Dresden-Strehlen mit knapp unter Null:
Die Luft kommt also direkt aus polaren, zum Teil arktischen Regionen über Westrussland auf Deutschland zu, sie ist daher sowohl kalt als auch trocken. Und die aktuellen Temperaturen im Nordosten gehören damit zu dem kältesten, das man in dieser Jahreszeit hinbekommen kann.
Hoch oder Tief?
Die Frage ist, wie es nun weiter geht. Insbesondere geht es um ein umfangreiches Tief auf dem Atlantik. Es entstand in einem so genannten Trog, einem Kaltluftvorstoß von Norden. Und es gibt und gab Unsicherheit darüber, wie sich dieser Trog in diesem Oktober verhalten wird – bewegt er sich von Westen her auf uns zu, oder bleibt er draußen vor unserer Haustür?
Und damit sind wir bei den ansatzweise guten Nachrichten, die sich mit den neuen Berechnungen vor allem des ECMWF-Vorhersagemodells ergeben – denn nach wie vor ist dies eines mit der höchsten Eintreffquote unter den verschiedenen Rechenmodellen. Und dieses sagt mehrheitlich, dass nach einem Tiefausläufer, der Freitag und Samstag von Westen her über Deutschland zieht, sich wieder Hochdruck aufbaut – man erkennt hier schon am Sonntag den neuen Hochdruckschwerpunkt über dem südwestlichen Europa:
Damit darf man hoffnungsvoll in die nächste Woche blicken: die Sonne wird sich dann auch im Süden für längere Zeit zeigen, und das Temperaturniveau gleicht sich etwas an – insbesondere Nachtfröste gehören dann zunächst der Vergangenheit an, tagsüber liegen wir meist bei Höchstwerten zwischen 14 und 19°C. Ein bisschen unbeständiger könnte es dabei dann im Nordwesten sein. Nach wie vor sei aber gesagt, dass der Goldene Oktober noch nicht in Sack und Tüten ist, aber die Chancen sind gestiegen…
Noch Fragen? Dann könnt Ihr hier kommentieren oder mich auf meinem Google+ Profil kontaktieren…
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