Damit es aber noch ein bisschen komplizierter wird, ist das “Vermixen” beim Wetter in unterschiedlichen Höhen auch noch unterschiedlich schnell. Und um es abzukürzen, kommen wir endlich zum typischen Aprilwetter. Dieses typische Schauerwetter mit Sonne und dichten Wolken im Wechsel und Regen-, Graupel- und Schneeschauern entsteht auf den Rückseiten dieser besagten Tiefs. Denn dann strömt kalte Luft zu uns. Die Sonne kann aber den Boden Mitte April schon schön erwärmen, so kommt es zu einem großen Temperaturabfall mit der Höhe. Das wirkt dann für die Luft so, als würde man einen gefüllten Luftballon am Boden eines Schwimmbeckens loslassen – er kann schnell und hoch aufsteigen. Genauso geht es mit einem Luftpaket, das auf dem Weg in die noch sehr kalte Höhenluft ganz schnell so abgekühlt ist, dass das Wasser kondensiert. Und wenn die Höhenluft kalt genug ist, schießen die Wolken in so große Höhen, dass Graupel- oder Hagelkörner entstehen. Die Luft schießt in der Schauerwolke förmlich nach oben, muss als Ausgleich allerdings an den Rändern auch wieder nach unten fallen. Es passiert also das Gegenteil: Der Luftstrom wird erwärmt, Wasser verdunstet, die Wolke löst sich auf. So kommt es zu dieser typischen wechselnden Bewölkung mit abwechselnd Sonne und Schauern.
Und das Wetter dieses Jahr Ostern?
Diese großen Gegensätze auf kleinem Raum lassen dabei auch regelmäßig die Vorhersagegenauigkeit im Frühling und Herbst sinken. Denn auch die hoch aufgelösten Vorhersagemodelle kommen schnell an ihre Grenzen, alle kleinräumigen physikalischen Prozesse entsprechend berechnen zu können. Schon erst recht nicht, wenn man es regional aufschlüsseln möchte. Doch wie auch immer, wenden wir das Geschriebene nun mal auf die aktuelle Wetterlage an. Nach jetziger Berechnung zieht von Samstag über Ostern bis Dienstag ein Tiefdrucksystem von der Nordsee über Ostdeutschland hinweg in Richtung Osteuropa.
Da wir uns ohnehin schon in polarer Meeresluft befinden, heißt das schon einmal grundsätzlich nichts Warmes. So richtig interessant wird es aber erst, wenn das Tief mit seinem Zentrum durchgezogen ist, also östlich von uns liegt und dann die kalte Höhenluft angesaugt wird, was schön an der zweiten Animation zu sehen ist. (Wir erinnern uns an den Mixer?) So, wie es sich im Moment darstellt, bedeutet das dann wirklich bilderbuchhaftes Aprilwetter am Samstag mit Regen- und Graupelschauern, die dann endlich auch im trockenen Süden für etwas Nasses sorgen können.
Ostersonntag und Ostermontag liegt der Schwerpunkt der Schauer wieder im Norden und Osten Deutschlands, während sich im Südwesten schon wieder Hochdruckeinfluss bemerkbar machen wird, dort fällt das Osterwetter gar nicht mal so schlecht aus. Am Oberrhein sind Ostermontag sogar schon wieder bis zu 18 Grad möglich! Andererseits sollte man in den Mittelgebirgen, vor allem in den östlichen, nicht überrascht sein, wenn auch mal Schneeschauer für weiße Eckchen sorgen. Insgesamt liegen die Temperaturen über Ostern in der Nordosthälfte meist zwischen 8 und 12 Grad, im Südwesten zwischen 12 und 16 Grad. Und der böige Wind mit Sturmböen an Küsten und auf Bergen bleibt nicht aus.
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