Naechten Donnerstag wird sich der Bundestag in erster Lesung mit Gruppenantragegen zur Stammzellforschung befassen. Da kann dann fraktionsuebergreifend von vielen Laien entschieden werden, wie es in Deutschland mit der Stammzellforschung weitergeht.
Bisher darf in Deutschland nur an embyonalen Stammzelllinien geforscht werden, die zum Stichtag 01.01.2002 existierten. Antraege mit folgenden vier Kernaussagen sind gestellt :
Komplettes Verbot (Antrag Hüppe, 52 Unterzeichner)
Beibehaltung der Frist 2002 (Hinz, Klöckner, Däubler-Gmelin,
Goldmann, Kauder, 149 Unterzeichner)
Verschiebung der Frist auf 2007 (Schmidt, Zypries, Schavan,
Seehofer, Jung, Merkel, 185 Unterzeichner)
Freigabe der Stammzellforschung ( Gysi, Westerwelle, Neumann,
Hintze, 94 Unterzeichner)
Namen und Zahlen aus Spiegel Online.
Weitere Hintergrundinformati0nen im Ärtzteblatt.
Es sieht also so aus, als koennte zumindest der Stichtag fuer die Importe der Zelllinien verlegt werden, insgesamt sind es 613 Abgeordnete.
Um zum Beispiel den Diplom Verwaltungswirt Hubert Hüppe zu fragen, was seine verqueren Gruende sind, die Stammzellforschung verbieten zu wollen, kann man auf abgeordnetenwatch.de dem Antragssteller mal schreiben.
Ernst-Ludwig Winnacker, einst Praesident der DFG, jetzt Generalsekretär des Europäischen Forschungsrats, der sich bestimmt keiner radikalen Ansichten bezueglich der Stammzellforschung verdaechtig macht, ruft hingegen zur Maessigung in der Stammzelldebatte auf. Bezueglich der Aufhebung der Strafandrohung fuer deutsche Wissenschaftler, die im Ausland an humanen Stammzelllinien arbeiten und bezueglich der Verschiebung des Import-Stichtags fuer Stammzelllinien sagt er woertlich: “Beide Vorhaben sind aus wissenschaftlicher Sicht überfällig”.
Dann wollen wir mal sehen, wie wissenschaftlich der Bundestag abstimmen kann.
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