Da behaupte noch einmal jemand, Wissenschaftsblogs hätten keine Reichweite. ResearchBlogging wird mit einem Artikel im Economist gewürdigt. Plus: Eine Analyse der ersten zwei Wochen ResearchBlogging auf Deutsch.
Gerade bekomme ich die Mail von Dave Munger, US Admin von ResearchBlogging.org und selbst Blogautor. Die Initiative für Blogposts über peer-reviewte Forschung wird im Economist mit einem Artikel gewürdigt: “User-generated science: Web 2.0 tools are beginning to change the shape of scientific debate”
Das ist doch ein toller Erfolg für ResearchBlogging. Zur Erinnerung: Das Ziel ist, Blogposts über qualitativ hochwertige und teils schwierige Quellen, also Originalpublikationen von Wissenschaftlern, zu kennzeichnen und zu aggregieren. Der Artikel im Economist ist leider sachlich nicht ganz richtig – es geht eben nicht darum Forschungsergebnisse zuerst im Blog zu publizieren. Trotzdem toll, und hier nach zu lesen.
Bilanz nach zwei Wochen ResearchBlogging Relaunch
Vor kurzen wurde die Seite komplett überarbeitet. ResearchBlogging unterstützt jetzt Blogposts auf Englisch und auf Deutsch. Inzwischen sind auf ResearchBlogging 450 Blogs registriert, und davon rund 30 in deutscher Sprache. Auch das ist wirklich ansehnlich, und wir freuen uns natürlich, dass ein so großes Interesse bei Blogautoren besteht, die auf Deutsch schreiben.
Nachdem die erste nicht-Englische Sprache auf ResearchBlogging sich so erfolgreich anlässt, wird momentan daran gearbeitet, weitere Sprachen zu integrieren. Das ist weniger ein technisches Problem, als ein organisatorisches. Es muss eine gewisse “kritische Masse” and Blogs in der jeweiligen Sprache bereit sein mitzumachen. Momentan sind wohl Französisch und Spanisch die nächsten Sprachen, die integriert werden sollen.
Weitere deutsche Blogger die, wenn auch nur sporadisch, über peer-reviewte Forschung schreiben, können sich selbstverständlich weiterhin auf ResearchBlogging.org registrieren. Vielleicht kann ja der eine oder andere schon registrierte Autor hier in den Kommentaren erste Erfahrungen mit ResearchBlogging posten. Mich würde neben eventuellen Problemen mit der Technik noch interessieren, ob die Besucherzahlen für die jeweiligen Blogeinträge spürbar ansteigen, wenn sie auf ResearchBlgoging aggregiert sind.
35% aller Wissenschaftler nutzen Blogs
Zurück zum Economist. Im letzten Abschnitt des Artikels noch eine interessante Zahl: Laut einer Umfrage aus dem “Seed state of Science report” geben immerhin 35% aller befragten Wissenschaftler an, mittlerweile Blogs zu nutzen. Letztendlich sei das Internet ja von und für Wissenschaftler erfunden worden. Trotzdem täten sich die Forscher aber noch immer schwer, die technischen Möglichkeiten des Web 2.0 voll zu nutzen. Meint dort der Seed Gründer Adam Bly.
ResearchBlogging beweist gerade das Gegenteil.
Weitere, ausführliche Informationen zum ResearchBlogging Relaunch.
ResearchBlogging auf Deutsch als Meldung auf Wisskomm TV ab Minute 2:20
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