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Robert Basic hat es mit Basic Thinking vorgemacht: Man kann Blogs verkaufen und Geld damit verdienen. Bei mir hat sich auch ein Interessent gemeldet. Ob mir zu viel oder zu wenig geboten wurde, weiß ich nicht. Die Summe war auf jeden Fall dem Aufwand entsprechend.

Keine Angst, die Rede ist nicht von WeiterGen.

Letzte Woche habe ich 100 Euro mit einem WordPressblog verdient. Das kommt zwar nicht an die 46.902,00 Euro von Basic Thinking ran, aber es war auch deutlich weniger Aufwand.

Aber von vorne:
Letztes Jahr im Sommer hatte ich eine kleine Idee für ein Zweitblog. Es war ein Mehrautorenblog, das ich schnell auf WordPress eingerichtet hatte. In den ersten zwei Wochen wurden knapp 10 Einträge geschrieben, dann ist das ganze eingeschlafen. Bis ich vor 10 Tagen per Email kontaktiert wurde. Jemand hatte Interesse an meinem Zweitblog.

Nach einem Telefonat mit dem Interessenten wurde schnell klar, es ging weder darum, ein weiterer Mitautor zu werden, noch um meine Idee, die hinter dem Blog steckte, sondern um den Google Pagerank, den das Blog seltsamerweise in den letzten sechs Monaten akkumuliert hatte. Der lag bei drei (Basic Thinking hatte Pagerank vier beim Verkauf, WeiterGen hat fünf, und ScienceBlogs.de hat sieben).

Dazu muss man wissen, je höher der Pagerank, desto weiter oben erscheint die Webseite bei der Googlesuche. Wer beispielsweise “Schrödigergleichung Steiner” bei Google eingibt, weil er gehört hat, Rudolf Steiner habe eben diese erfunden, bekommt bei Google als ersten Hit meinen Blogpost von letzter Woche angeboten. Bei “Aria Giovanni harte Eier” war ich bis vorgestern bei der Google Suche ebenfalls auf Platz eins. Wer so nach dem ehemaligen Pent-House Pet sucht, hat möglicherweise mit einem anderen Ergebnis als mit meinem Kochkurs von vor Weihnachten gerechnet.

Und wer von einem Blog mit relativ hohem Pagerank auf eine andere Website verlinkt, kann so potentiell deren Pagerank positiv beeinflussen. Deshalb hatte der Zweitblog von mir wahrscheinlich auch einen Pagerank von drei: Er stand eine Zeit lang bei mir auf WeiterGen in der Blogroll. Den Pagerank einer Website kann man zum Beispiel hier prüfen, oder sich die Google Toolbar installieren.

Der Käufer meines Blogs betreibt ein Portal im Internet, und möchte jetzt vermutlich mit meinem gekauften Blog und geschickter Verlinkung auf sein Portal dessen Pagerank steigern, um in der Google Suche dann wiederum weiter oben zu erscheinen. Das nennt man Search Engine Optimization, kurz SEO. Google selbst hat dazu einen kleinen Leitfaden verfasst, den man hier als .pdf runterladen kann.

Die Verteilung des Traffics auf WeiterGen sieht man oben in der eingebundenen Grafik. Etwa 47% aller Visits der letzten vier Wochen kam über Suchmaschinen, 35% von verweisenden Webseiten, und 19% direkt, eingeschlossen der Besuche von der ScienceBlogs.de Hauptseite.

Ich selbst beherzige eigentlich nur eine der bekannten SEO Maßnahmen hier mit WeiterGen: Ich versuche wichtige Schlüsselwörter des Textes im Titel der Blogposts unter zu bringen. Das ganze ist also noch ausbaufähig. Hat jemand noch andere Ideen und Tipps, wie man bei Google weiter oben in der Suche zu erscheint, und somit auch mehr Hits bekommt?

Ah, und was die Idee für das Zweitblog war (die ich für 100 Euro nicht verkauft hätte)? Dazu mehr demnächst hier.

Kommentare (9)

  1. #1 dvizard
    25. Januar 2009

    Ich frage mich bei solchen Aktionen dann jeweils, ob der Käufer tatsächlich vom Kauf profitiert. Der Pagerank wird sich wohl nicht ewig oben halten, ohne dass man einen solchen Blog aktiv betreibt, und wenn man selber für den hohen Pagerank sorgen muss, kann man ja gleich gut selbst einen Blog betreiben…

  2. #2 Tobias
    25. Januar 2009

    @dvizard
    Ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, wie der PageRank zustande kommt. Das verkaufte Blog lag wirklich ein halbes Jahr lang rum, ohne dass überhaupt was passiert wäre. In meiner Blogroll hier wars vielleicht zwei Monate. Bei Technorati ist kein einziger Link zum Blog verzeichnet.

    Aber ich verstehe vieles nicht. Zum Beispiel, warum deine Kommentare hier erst im Spam landen und von mir manuell freigeschaltet werden müssen.

  3. #3 Rankings rätseln
    26. Januar 2009

    Das ist doch eigentlich das schöne. Keiner weiss wie es geht – jeder hält es für wichtig – und alle haben Spass am Knobeln, denn “Google würfelt nicht” – oder ?

  4. #4 Tobias
    26. Januar 2009

    Zwei weitere Maßnahmen um von Google Hits zu bekommen:
    1. Tagesaktueller Content (Beispiel: Die Nobelpreisträgereinträge hier im Blog)
    2. Inhalte, die verhältnismäßig viele interessieren, aber bisher nur wenig drüber im Internet zu finden ist (Beispiel “Petermännchen” und “Röschenflechte” hier im Blog)

  5. #5 Christian
    27. Januar 2009

    @Tobias: Der PageRank ist von einer ganzen Reihe an Faktoren abhängig, darunter insbesondere der Zahl und “Qualität” (Umfeld) der auf die Seite verweisenden Links. Ich würde empfehlen, den geheimnisvollen Zweitblog mal via http://www.seitwert.de zu checken. Ansonsten sind 100 EUR für eine PR3-Seite kein allzu berauschendes Angebot. Wer Links verkauft, kann über die Dauer eines Jahres mehr aus einer PR3-Seite herausholen. Vor allem, da es von PR3 auch leichter ist, auf PR4 oder PR5 zu kommen, als bei einem vollständigen Neuanfang…

  6. #6 Marie
    27. Januar 2009

    @ Christian
    Es muss ja nicht berauschend sein. Aber für EUR 100 kann man in Barcelona aber anständig Gambas & Co essen gehen. Das muss es allemal wert sein.

  7. #7 Tobias
    27. Januar 2009

    @Christian: Der Seitwert liegt bei 15.95. Habe leider keine Vergleichswerte, da seitwert.de nur zwei Anfragen zulässt pro Tag.
    Ich blogge ja auch nicht des Geldes wegen, sondern weils Spass macht. Ich könnte mir ja trotzdem noch ein paar Dutzend WordPressblogs einrichten und warten, was passiert… (wahrscheinlich: nichts)

  8. #8 Christian
    27. Januar 2009

    @Marie: Damit meinte ich auch, dass 100 EUR eher zu wenig sind. Für eine PR3-Seite sollte schon etwas mehr geboten werden – mindestens zwei Essen müssen drin sein…

    @Tobias: Der Seitwert deutet darauf hin, dass außer dem PR sonst nicht viel los ist mit der Seite (zumindest nicht aus Sicht des Seitenkäufers bzw. -verkäufers, das ganze ist ja keine inhaltliche Wertung). Mit einem Account (sollte auch nichts kosten) kann man bei Seitwert übrigens 15 Anfragen pro Tag durchführen. ScienceBlogs hat beispielsweise einen PR von 45.

  9. #9 Dirk
    19. November 2010

    Hi,
    mensch, der Beitrag ist ja schon ziemlich alt, ist mir aber bei einer aktuellen google suche unter die Augen zu kommen und möchte daher noch kurz (auch wenn das Thema warscheinlich schon gegessen ist) was dazu los werden…
    ich hatte auch schon überlegt meine Blog zu verkaufen aber a) fehlten die wirklich guten Angebote und b) selbst wenn ich nicht viel tue kommt am Jahresende ein Urlaub davon bei raus…also…. was ist da sinnvoller? verkaufen und jedes Jahr einen Urlaub machen oder einmal ein paar euro erhalten?

    Gruß