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Nature wirbt im Leitartikel der aktuellen Ausgabe fürs Bloggen. Ein weiteres Indiz dafür, dass Blogs ernst genommen werden und sich als alternatives Mittel der Wissenschaftskommunikation etablieren. Für Blogposts über wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt es seit sechs Monaten ResearchBlogging auf Deutsch.

Im aktuellen Leitartikel von Nature wird fürs Wissenschaftsbloggen geworben. Der Autor macht deutlich, dass Nature selbst das teilweise Publizieren unveröffentlichter Forschungsergebnisse in Blogs toleriert. Trotz eventuell bestehendem Presseembargo des Journals. Das ist in bemerkenswert.

Der Zugang zu Artikeln bei Nature kostet Geld, und dementsprechend steht das Veröffentlichen von Daten aus Publikationen in Blogs eher im Widerspruch zum eigenen Geschäftsmodell. Bei vielen Journals wird in den Richtlinien für die Autoren explizit erklärt, dass eingereichte Daten nicht vor der Publikation im Journal an anderer Stelle veröffentlicht werden dürfen. Ausnahmen werden zum Teil nur für sogenannte Pre-Prints gemacht.

Nature schafft jetzt Klarheit und erklärt, dass selbst wenn die unveröffentlichten Daten in Blogs besprochen werden, habe das keinen Einfluss auf die Publikation in Nature (oder wohl in anderen Journals der Nature Publishing Group). Muss man jetzt einfach mal glauben.

Die Tatsache, dass Nature einen Leitartikel übers Bloggen veröffentlicht zeigt vor allem, dass Blogs von dem Verlag ernst genommen werden, und das ist ein Schritt in die richtige Richtung. In “It’s good to blog” wird allerdings nicht erklärt warum es gut sei zu bloggen. Der Artikel dient, wie Joachim Müller-Jung im FAZ-Blog “Planckton” auch schon richtig anmerkt natürlich auch der Promotion des hauseigenen und erst seit kurzem aktiv promoteten Nature Blognetzwerks.

Tatsächlich geht es ja bei den meisten wissenschaftlichen Blogposts nicht um aktuelle, brandheiße, unpublizierte Forschungsergebnisse, wie im Nature Artikel besprochen, sondern um bessere Wissenschaftskommunikation. Und das Blogs dabei zunehmend eine wichtige Rolle einnehmen zeigt der Leitartikel in Nature, genauso wie steigende Besucherzahlen hier bei ScienceBlogs.

Sechs Monate Deutsches ResearchBlogging

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Wenn Nature fürs wissenschaftliche Bloggen wirbt, will ich dem natürlich nicht nachstehen. Seit genau einem halben Jahr können deutschsprachige Blogartikel auf ResearchBlogging aggregiert werden. Dort werden Blogposts von Autoren gesammelt, die über peer-reviewte Forschungsartikel schreiben, und so einer großen Lesergemeinde zugänglich gemacht. Wer einen Blogpost über ein Paper schreibt, kann das durch Einbinden des Icons hier links deutlich machen.

Demnächst ist geplant, neben Englisch und Deutsch, Spanisch als dritte Sprache bei ResearchBlogging zu integrieren. Außerdem sollte es bald ein Widget geben, dass auf der eigenen Seite eingebunden werden kann, und wo immer die aktuellesten Blogposts zu wissenschaftlichen Artikeln gelistet werden.

Also Wissenschaftler. Auch wenn die Zukunft nicht immer rosig ist, richtet euch ein Blog ein und schreibt! Oder wer ein Blog betreibt, meldet euch bei ResearchBlogging an. Es wird gelesen.

Mehr zu ResearchBlogging hier

Auf Nature Networks bloggen übrigens auch zwei Deutsche. In Englischer Sprache: Martin Fenner und Steffi Suhr.

Kommentare (4)

  1. #1 buchstaeblich
    27. Februar 2009

    Bloggt mal alle schön weiter und macht mich jeden Tag ein bißchen schlauer!
    🙂

  2. #2 Tobias
    27. Februar 2009

    Du auch!

  3. #4 Martin Fenner
    1. März 2009

    Die meisten Blogger bei Nature Network sind zwar Britisch, aber die Deutschen Nikolaus Oberprieler, Thomas Pissulla, Christoph Schmitt und Roland Krause sind ebenfalls dort aktiv.

    Ich bin gespannt was das Editorial in Nature bewirkt. Es muß ja nicht gleich jeder Wissenschaftler ein Blog starten, aber vielleicht wird jetzt der eine oder andere mal häufiger ein Blog lesen. Ich jedenfalls habe angefangen mich für Science Bloging zu interessieren, nachdem ich 2007 in Cell ein Editorial zu dem Thema gelesen habe.