i-7c82cf4ed71924a6481443ee9bfb58e3-nobel-medicine-thumb-209x208.jpg

Die Vergabe der Nobelpreise steht an. Am Montag geht es mit dem Preis für Physiologie und Medizin los, ab 11:30 Uhr werden die Namen bekannt gegeben. Meine vier Tips unten, weitere Vorschläge gerne in den Kommentaren.

Letztes Jahr habe ich ein kleines Gewinnspiel hier im Blog veranstaltet und nach Tips für die Nobelpreise in Chemie und Medizin gefragt. Zur Hausen und der Nobelpreis für seine Arbeit über humane Papillomviren im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs hat keiner erraten. Alex von Alles was lebt hat die Gewinner des Noblepreises für Chemie mit Shimomura, Chalfie und Tsien für GFP richtig getippt und ein T-Shirt gewonnen.

Dieses Jahr gibts kein T-Shirt, Vorschläge für die Preise werden aber trotzdem gerne in den Kommentaren genommen. Am Montag wird als erstes der Nobelpreis für Medizin und Physiologie vergeben. Meine Tips dafür sind stark molekularbiologisch gefärbt und sehen folgendermaßen aus:

1. DNA-Sequenzierung: Leeroy Hood und George Chruch die eine, und Craig Venter und Francis Collins die andere Hälfte.

2. Struktur und Funktion des Ribosoms: Peter Moore, Tom Steitz, Venki Ramakrishnan, Harry Noeller und Ada Yonath.

3. Krebsforschung: Robert Weinberg für die Entdeckung des Onkogens Ras und des ersten Tumorsupressorgens Rb. Arnold Levine, David Lane und Lloyd Old für die Entdeckung von Transkriptionsfaktors p53 sowie Bert Vogelstein für dessen Einordnung als Tumorsupressor.

4. Membrantransport: James Rothman und Randy Schekman.

Welche Entdeckungen in der Medizin gibt es denn, die ebenso preiswürdig sind?

Lars Fischer hat schon die chemische Seite abgedeckt, Jörg den Nobelpreis für Physik. Hier und hier gibts weitere Anregungen.

Am Montag wird kurz nach 11:30 Uhr die Gewinner des Preises für Medizin bekannt gegeben, am Dienstag folgt Physik und am Mittwoch Chemie. Ich glaube, letztes Jahr war die offizielle Seite Nobelprize.org eine der ersten, die die Ergebnisse hatten.

Update 05.10.09: Der Nobelpreis geht an Elizabeth H. Blackburn, Carol W. Greider und Jack W. Szostak. Hier ein aktueller Blogpost zu Telomeren und der Telomerase

Update 2: Hier noch ein Blogpost von mir zur Rolle der Telomerase bei Krebs und Ageing.

Kommentare (15)

  1. #1 Fischer
    3. Oktober 2009

    Ich habe ja eh den Verdacht, dass die Gensequenzierung nur deswegen noch nicht nobelisiert wurde weil sie es dem Venter einfach nicht gönnen. Der wird wohl noch ein paar Jahre zappeln müssen.

  2. #2 Alexander
    3. Oktober 2009

    Super, ich wär nämlich nicht sicher dazu gekommen, am Wochenende noch nen Nobelpreis-Post einzustellen!

    Ich bleibe aus alter Verbundenheit dabei: Mein persönlicher Favorit sind Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak für Telomere.
    Noch ein Thema, das oben fehlt sind Stammzellen. Dank den iPS Zellen wieder brandaktuell, vielleicht wird Shinya Yamanaka ja dafür schon belohnt. Ernest McCulloch und James Till haben für die ursprüngliche Beschreibung von Stammzellen 2006 schon den Lasker Award bekommen (sowas wie der “Nobelpreis für Biologie”).
    p53 scheint in aller Munde zu sein, das wird aber wenn überhaupt in einen allgemeineren Preis, der mit Krebs zu tun hat, einfließen. Ich sehe verprellte Forscher! 😉
    Einen Preis für DNA-Sequenzierung/das Humangenom kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Der müsste dann ja in der Chemie vergeben werden, und wie Lars denke ich, dass (nach GFP) den dieses Jahr wieder ein Chemiker kriegt.

  3. #3 Tobias
    3. Oktober 2009

    Ich denke kaum eine andere Technik wie die high-thoughput DNA-Sequenzierung hat die Biologie in den letzten Jahren revolutioniert und das bekannteste Aushängeschild ist nunmal das Humangenomprojekt. Medizinische Relevanz hat das allemal auch. Eigentlich sollte die Entscheidung, wer den Nobelpreis kriegt davon unabhängig sein, ob einem etwas gegönnt wird oder nicht.

  4. #4 Fischer
    3. Oktober 2009

    Was ist denn eigentlich mit der Antikörper-Geschichte, die das Wall Street Journal für Chemie vorgeschlagen hat?

  5. #5 beebeeo
    4. Oktober 2009

    Falls es tatsaechlich einen Preis fuer Stammzellen gibt, dann muss John Gurdon mit dabai sein. Er war immerhin der erste, der bewies dass zellkerne von differenzierten Zellen reprogrammiert werden koennen indem als erster ein Tier klonte, und zwar Froesche im Jahr 1963.

  6. #6 Jörg Braun
    4. Oktober 2009

    Therapieschwein

    Ein solcher Besuch beginnt mit der Vorstellung des Schweinchens.
    Die Patienten streicheln und erzählt seine o dass ein erster Kontakt hergestellt wird. Beziehungen zu Tieren fördern die Lebensfreude und damit den Heilungsprozess.
    Mein Therapieschwein Rudy besucht regelmäßig ältere und kranke Menschen in Alten- Seniorenwohnheime-Diakonie Lebenhilfe die Interaktion zwischen Mensch und Tier zeigt sehr
    positive Auswirkungen auf den Gemütszustand der Bewohner. Den Menschen fällt es leicht, sich dem Therapieschwein zu öffnen und zu Ihm ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
    So gelingt es uns die Lebensfreude und das Wohlbefinden der Menschen sowie das Interesse an sozialen Kontakten zu erhalten.
    Hierbei ist tiergestützte Therapie in vielerlei hinsicht sehr heilsam. Das Erleben von Zuwendung und bewunderung und das gefühl gebraucht zu werden, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, stärkt das Selbstwertgefühl und bereitet viel Freude. Auch während und nach dem Besuch ist der Geist nachhaltig angeregt. Anderen Menschen beispielsweise begeistert von einem schönen Erlebnis mit einem Tier zu berichten, das fördert die verbale und auch nonverbale Kommunikationsbereitschaft und -fähigkeit, ermutigt die Menschen und lenkt sie von Traurigkeit-Krankheit-und Stress ab.
    Neugierde
    Schweine sind sehr neugierig, dieses Verhalten kommt uns Menschen in der Ausbildung zum Therapieschwein sehr zu gute. Ob man ihnen einen Holzkiste, einen Reifen oder eine Person,vorstellt es wird alles sofort erkundet,und mit der Rüsselscheibe ertastet und beschnubert.Schweine haben in der Rüsselscheibe fünf mal mehr gefühl und kraft wie die menschliche Hand.Das Licht(Auge)ist bei Schweinen sehr schlecht drum arbeiten diese Tiere über die Sinnesorgane Nase,Mund,Ohren,Pfoten und Gefühl (berührungen am Körper)
    Lernen
    Noch dazu lernen Schweine sehr schnell. Von den Erfahrungen der Forschung und Wissenschaft hat es noch kein Tier gegeben, das einfachste oder auch schwierigere Übungen so schnell auf Anhieb bewältigt hat.Was ein Schwein erlernt hat ist erlernt,auch fehler die man erlernt bekommt man sehr schwiegig aus dem Tier herraus. Man muss jedoch dazu sagen, dass die Phantasie und Kreativität des Trainers sehr beansprucht wird. Zeigt das Schwein mehrmals erlerntes Verhaltens muss man für sehr viel Abwechslung sorgen, sonst wird es dem Tier mit der Zeit zu langweilig. Fordert man das Schwein geistig, muss man damit rechnen ein Schwein vor Augen zu haben, welches ständig arbeiten will. Ähnlich wie beim intensiven Training mit anderen Tieren.
    Futter
    Nachdem Schweine auch sehr gerne Futter zu sich nehmen,(sollte eine Futtermischung auf dasTier zusammengetellt werden) fällt es einem Trainer nicht schwer, das Training positiv zu gestalten. Meine Schwein ist auch wählerisch was die Futterhand angeht, hat aber noch keinem Kind oder älteren Menschen das Futter abgeschlagen. Ob die Menschen unkontrollierte Laute von sich geben, ruckartige Bewegungen machen oder optisch etwas anders aussehen, Hauptsache die Belohnung stimmt. Im Unterschied zu Hunden, die oft sehr zurückhaltend behinderten Menschen gegenüber reagieren (wenn sie solche nicht gewöhnt sind) habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Schwein jeden nach auf Anhieb annimmt,
    Angst
    Die Neugierde und das Verlangen nach Futter ist bei meinen Tieren größer als Angst. (Wenn man sie wie oben erwähnt artgerecht hält). Natürlich gibt es viele gestresste Schweine, die bei Annäherung eines Menschen flüchten oder zusammenzucken. Man beachte jedoch die Haltungsweise dieser Schweine und den oft negativen Kontakt zum Menschen. Der einzige Mensch der für diese Tiere positiv verknüpft wird ist derjenige, der die Tiere füttert. Andere Kontakte sind in der Regel negativ. ( Verladen, Schlachten, Tierarzt…etc….)
    Sozialverhalten
    Schweine habe eine ausgeprägtes Sozialverhalten. Es hat mal einen Vorfall gegeben, wo ein Schweinestall gebrannt hat und die Muttersau zurück in die Flammen gerannt ist um ihre Ferkel zu beschützen. Man kann es auch gut beobachten, wenn ein Schwein aus der Gruppe oder Rotte geholt wird, wie nervös und teilweise aggressiv die anderen Schweine werden. Schweine sind sozial lebende Tiere, es ist daher wichtig das man sich voll in das sozialverhalten der tiere eingliedert und zum Alfatier wird,oder mehre Schweine hält alles andere ist eine Verletztung des Tiesschutzes.
    Andere Artgenossen
    Nach meinen Erfahrungen lieben Schweine auch den Kontakt zu anderen Tieren wobei ich immer wieder eine kleine Anspannung was Katzen betrifft bemerke.
    Bei Schweinen ist die gier zu fressen größer als die Angst,Schweine gehn in Angst und Panik immer nach vorne,greifen aber nicht an weil das Sozialverhalten der Tiere aus beschützen und nicht aus Kampf besteht.Ein Kampf findet nur zu Unterortnung in der Rotte satt oder wenn ein Rottenmidglied in Gefahr ist dann werden Schweine sehr aggresiev und brutal.
    Wenn man wie ich mit den Tieren arbeitet sollte man diesen eine Hormonbehandlung machen oder eine Kastrasion durchführen lassen um den sexualtrieb der Schweine hemmen.
    Somit kann man kontrolle als Alfatier sehr gut Ausleben.

    Ablenkung
    Weiters ist zu sagen, dass sich Schweine nicht sehr von ihrer Arbeit ablenken lassen. Training unter Ablenkung ist beim Schwein kein Thema. Ob in der Nähe ein Hund bellt, sich viele Leute befinden oder ein Fahrzeug,Rudy reagiert kaum bis gar nicht darauf.
    Welche Massnahmen sind zu erfüllen?
    Stressfreie, artgerechte Haltung

    Damit man das Schwein in der Tiergestützten Therapie einsetzen kann, muss die Haltung ideal sein, d.h die Schweine müssen ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben können und sollten am besten schon als Ferkel (ab der10 Woche ) in stressfreier Umgebung aufwachsen. Favoriten unter den Haltungssysteme ist die Freilandhaltung.Offenenstallung mit Gehege Suhlen, genügend Schattenplätze, und ein zugfreier Raum mit ausreichend Einstreu ist ein Paradies für jedes Borstentier. Die Räumlichkeit sollte so gestaltet werden, dass die Schweine Fress, Kot,Spiel und Liegebereich trennen können. Wobei ich bei meinem Schwein beobachten kann, dass Rudy seinen Kotbereich nur im Freien hat. Das Schwein ist ein sauberes Tier, wenn es jedoch nicht artgerecht gehalten wird (Kastenstand), hat das Tier auch nicht die möglichkeit diese vier wichtigen sozialverhaltenspunkte die angeboren sind eigen zu gestalten,wird es im eignen kot liegen !
    Schweine nehmen als belohnung gerne eine Übernachtung im alfatierbereich an (bett)bei Rudy ist gut erkennbar das er mit dem kopf an meinen füßen liegt und mir damit unterliegt.

  7. #7 Stefan
    4. Oktober 2009

    Die eigentliche Herausforderung besteht jetzt noch darin, die Vorschläge auf jeweils maximal drei Namen zusammenzustreichen 😉

  8. #8 Tobias
    4. Oktober 2009

    Fischer,
    vermutlich geht es um monoklonale Antikörper gegen humane Proteine einerseits und andererseits um abzymes, also Antikörper, die als Enzyme fungieren. Das Prinzip ist, dass diese Antikörper spezifisch an instabile Reaktionsintermediate binden, diese dadurch stabiliseren und so Reaktionsgleichgewichte verschieben können. Ich habe keine Erfahrung damit, aber Google sagt mir, dass wohl Acyltransferreaktionen sowie C-C Bindungen so geknüpft und gelöst werden können. Wikipedia führt unter “Abzyme” ein Beispiel an: Der Abbau eines HIV-Oberflächenproteins.

    Jörg Braun,
    WTF? Zu schön zum Löschen.

    Stefan,
    ja, aber je mehr Namen ich nenne, desto höher die Chance einen Treffer zu landen 😉

  9. #9 Marie
    5. Oktober 2009

    Nochmal Namen: Tobias Maier. Muss ja nicht gleich dieses Mal sein…

  10. #10 Tobias
    5. Oktober 2009

    Vor Tobias Maier wäre es schön, wenn es meinen Doktorvater träfe: Ulrich Hartl für Chaperone. Auch einer der Tips, die im Netz herumgeistern.

  11. #11 Martin Fenner
    5. Oktober 2009

    Ich stimme Alex zu, also Elisabeth Blackburn et al. für Telomere (auch der Vorschlag von Thomson Reuters), oder aber Stammzellforschung.

    Quasi zur Einstimmung (aber eigentlich ein Zufall) habe ich vorgestern einen Vortrag von Harald zur Hausen gehört. Er hat sich noch lange nicht zur Ruhe gesetzt.

  12. #12 Tobias
    5. Oktober 2009
  13. #13 Alexander
    5. Oktober 2009

    Tobias, du hättest ohne Probleme auch diesmal wieder ein T-Shirt versprechen können, ich hab ja schon eins 😉

  14. #14 Tobias
    5. Oktober 2009

    Alexander,
    dafür bist du im aktuellen Blogpost zu den Gewinnern des Nobelpreises erneut gewürdigt. Ist doch aus was.

  15. #15 Martin Fenner
    5. Oktober 2009

    Vielen Dank für die Würdigung in Deinem aktuellen Blogpost. War dieses Jahr vielleicht auch nicht so schwer.