In Colorado ist gestern Abend ein Heliumballon irrtümlicherweise gestartet und angeblich auf rund 2000 Meter gestiegen. Laut CNN soll ein sechsjähriger Junge an Bord gewesen sein. Bei der Landung des Ballons wurde jedoch kein Passagier gefunden. Ein Video von der Landung ist hier eingebunden.
Auch der Spiegel titelt: Dramatische Suche nach Jungen – Ballon-Odyssee hält USA in Atem
Physik war nie mein Glanzfach, trotzdem hier mal eine Berechnung, ob der Junge an Bord gewesen sein könnte:
Luft wiegt 1,22 kg/ Kubikmeter.
Helium hat eine Dichte von 0.18 g/l, also 0,18 kg pro Kubikmeter.
Ein Heliumballon kann also 1,22-0,18 = 1.04 kg pro Kubikmeter heben.
Geschätzt hat der Ballon im Video einen Durchmesser von fünf Metern. Der heliumgefüllte Bereich ist vielleicht einen Meter hoch.
Das Volumen des Ballons ist demnach r^2 * pi * h = 2,5 m^2 * pi * 1 m = 19,6 Kubikmeter.
Der Ballon könnte also rund 20 kg heben.
Ein sechsjähriger Junge wiegt etwa 20 kg. Der Ballon mit Korb hat selbstverständlich auch noch ein Eigengewicht, vielleicht 5 kg, wohlwollend geschätzt?
Der Ballon hätte mit dem Jungen an Bord überhaupt nicht steigen können. Geschweige denn auf 2000 m. Dort ist der Luftdruck mit 0.9 kg/ Kubikmeter entsprechend geringer und der Ballon hätte nur 14 Kilo auf diese Höhe tragen können, mit Sicherheit also keinen sechsjährigen Jungen.
Update: CNN meldet, der Junge sei wohlauf, er wurde auf dem Dachboden seiner Eltern gefunden. Also doch keine Enführung von Außerirdischen auf halbem Weg.
Idee für den Post via Dynamics of Cats
Kommentare (3)