Da bin ich am Sonntag mal für ein paar Stunden nicht online und mit Freunden wandern und prompt hagelt es Verschwörungskommentare im Blog.
Soddeman erzählt zum wiederholten Male von seiner Hypothese, dass das Trinkwasser schuld ist an der Influenza. Außerdem sei die Erde eine Scheibe. Hier der Kommentar noch ungelöscht beim Tagesspiegel. PeterC verweist auf eine tendenziöse Seite zur Nebenwirkungen von Adjuvantien. Wolfgang (der nicht identische) hat die Nanopartikel für sich entdeckt. Albert Wilfert erkennt bei der Zulassung des HPV-Impfstoffs Gardasil Fahrlässigkeit und Geldgier.
Freunde, was ist denn los? War gestern internationaler Tag der Verschwörungstheorie? Habe ich was verpasst? Ist es der Vollmond?
Der eigentliche Anlass dieses Eintrags hier ist ein anderer. Ich bin auf eine Email aufmerksam gemacht worden, die offensichtlich im Mailverteiler der VGNÖ (Verband der Ganzheitlichen Naturheiltherapeuten Österreichs) verschickt wurde:
Hallo, ihr Lieben!
Ich bin sicher, dass wir uns gegen die kollektive Entmündigung wehren können! Trotzdem ist es wichtig, dass die Leute informiert sind. In der Spritzen-Spitze ist der Chip!
Gestern, am 27.08.2009 hielt ich in Baden bei Wien meinen Einführungsvortrag in die GNM. Mit dabei waren auch meine Frau und rund 40 Zuhörer. Bei der abschließenden Diskussion kamen wir auf das Thema Schweingrippe zu sprechen, als eine Frau aufstand und folgendes erklärte:
Eine Freundin von ihr arbeite in einem Wiener Pharmaunternehmen. Diese habe ihr berichtet, dass sich tatsächlich in den Tamiflu-Spritzen in der Spritzenspitze Nano-Teilchen befinden, welche man zwar mit bloßem Auge nicht sehen könne, sehr wohl aber bereits bei 12-facher Vergrößerung, welche man mit einem Kinder-Mikroskop leicht erreichen könne.
Den Mitarbeitern des Pharmaunternehmens sei erklärt worden, diese Nano-Teilchen funktionieren im Körper dann wie eine Festplatte im Computer und man könne damit alle möglichen Daten abspeichern und sich künftig die e-Card ersparen. Diese Maßnahme sei auch gedacht, um eine genaue Volkszählung zu ermöglich und zum Schutz der Babys. Man vermute nämlich, dass viele Mütter ihre Neugeborenen, von den Behörden unbemerkt, einfach “wegwerfen”.
Die Dame am Vortrag berichtete weiter, sie sei selbst im Gesundheitswesen tätig. Sie habe einen Anwalt, der bei ihr als Patient war, befragt, wie man dieser Chipung entrinnen könne. Dieser erklärte ihr, er wisse von dieser geplanten Chipung, wie überhaupt alle aus der höheren Gesellschaftsschicht darüber Bescheid wüssten.
Für dieses Jahr sei geplant, ohne Zwangsimpfung und nur mittels der Presse die Menschen zu einer freiwilligen Impfung zu bewegen. Würden sich zu wenige chipen lassen, werde nächstes Jahr die Pflichtimpfung durchgeführt. Ausgenommen davon wären bestimmte Personengruppen wie Polizei, Medizinpersonal, Politiker etc. Er als Anwalt wüsste für sich selbst zwar auch eine Möglichkeit, dieser Chipimpfung zu entkommen, für den Großteil der Bevölkerung gäbe es aber kein Entrinnen.
mfg
Helmut Pilhar
Österreich, Nanoteilchen, Germanische Neue Medizin, weggeworfene Babies, geimpfte Computerchips, Zwangsimpfung. Alles in einer Email. Und unterschrieben ist das ganze von Helmut Pilhar.
Pilhar ist ein bekannter Hamer-Jünger und mitnichten war das seine Einführungsveranstaltung in die Germanische Neue Medizin (GNM), wie in der Mail erwähnt. Pilhar und seine Frau haben 1995 ihre krebskranke Tochter Olivia nach Spanien zum GNM-Gründer Ryke Geerd Hamer gebracht und eine klinische Therapie verweigert. Das Kind wurde letztendlich gegen den Willen der Eltern operiert. Erika und Helmut Pilhar wurden zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt.
Verschickt worden ist die Mail offenbar von einem Mitglied der VGNÖ mit den Begleitworten
Liebes VGNÖ Mitglied!
Diese Mail hat mich erreicht – Zur Info welcher Wahnsinn! wenn man bedenkt
das es ja gar keine Schweinegrippe in dieser Form gibt!!!
Ich habe die Damen und Herren der VGNÖ um eine Stellungnahme gebeten.
Bild oben: “Das Gerücht” von A. Paul Weber von der Website des Weber-Museums in Ratzeburg.
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