Die FAZ bringt ein Interview mit Akupunkturspezialist [sic] Günter Gunia aus Bramsche. Anekdoten zur Wunderwirkung der Nadeln, unter anderem bei Gunias Mutter, seiner Frau und seinem Sohn, gibt es zahlreiche. Die Frage zur Wirksamkeit bleibt aus.
Tatsache ist: Es gibt plazebokontrolierte Studien zur Akupunktur, und die sagen vor allem eins. Das einstechen von Nadeln in hypothetische Meridiane wirkt nicht besser als der Plazeboeffekt. Je größer und besser angelegt die Studie, desto klarer das Ergebnis.
Professor “ich habe schon fast 200 000 Behandlungen gemacht” Gunia suggeriert in dem Interview, die Akupunktur würde bei fast jedem Leiden helfen. Von Parkinson bis Schlaganfall, alles dabei. Hier ein paar Zitate, das ganze Interview ist so.
Gynäkologische Schnitte durchtrennen in der Regel alle Meridiane, das ist, als ob Sie einen Baum fällen.
In diesem Jahr werde ich sehr wahrscheinlich in Kooperation mit Harvard eine Studie zum Thema HIV in Südafrika machen.
Wenn man sich vorstellt, dass sich ein Kind jahrelang mit Atemnot herumquält, weil die Pharmaindustrie daran Geld verdient! Natürlich können Medikamente helfen, sie machen aber auch abhängig, sie machen oft aus einem akuten Patienten einen chronischen Patienten.
Akupunktur basiert weder auf einer nachgewiesenen Wirksamkeit noch auf einer plausiblen Erklärung des Mechanismus. Die Auswahl der Akupunkturpunkte basiert nicht auf Jahrtausenden der empirischen Erfahrung, sondern auf mythologischen Bräuchen und astrologischen Therorien.
Hier der Link zum Interview in der FAZ mit Günter Gunia, hier ein Hintergrundartikel zur Geschichte der Akupunktur, dem dieser Blogpost auch der Namen entliehen wurde.
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