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Das Nobelpreisträgertreffen in Lindau ist zu Ende, ich habe insgesamt 14 Artikel vom Meeting geschrieben, die ich unten verlinkt habe. Die Artikel sind natürlich das beste, was die deutsche Wissenschaftsbloglandschaft hergibt. Liz Blackburn, Nobelpreis 2009, hat in ihrem Vortrag erwähnt, dass Bildung und ein aktiver Lebensstil der natürlichen Verkürzung der Chromosomenenden entgegenwirkt und so lebensverlängernd wirkt. Also, im eigenen Interesse: Aktiv die Links klicken und sich ein bisschen bilden.

Arber Steitz.jpg

Bild oben: Die Ankunft auf der Mainau mit der “Sonnenkönigin”.
Bild unten: Werner Arber mit Frau und Tom Steitz auf der Mainau.

Kommentare (9)

  1. #1 roel
    5. Juli 2011

    @Tobias Maier Zu “Chromosomenenden, der Lebensstil und das Altern – Elisabeth Blackburn” habe ich vor 3 Wochen folgenden Beitrag gehört:

    https://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2011/05/Manuskripte/ms110614Telomer-Test.pdf

    Aus dem Inhalt: “Wie lange habe ich noch – statistisch gesehen – zu leben? Diese Frage will ‚Life Length’ ihren Kunden ab sofort beantworten können. Die in Madrid ansässige Firma ist eine Ausgliederung des spanischen nationalen Krebsforschungszentrums und bietet einen neuen Test an – weltweit.”

    Diese Entwicklung finde ich höchst interessant.

  2. #2 Martin
    5. Juli 2011
  3. #3 WeiterGen
    5. Juli 2011

    roel,
    Blackburn selbst ist auch Teilhaberin eines Unternehmens, das Telomerlängen testet. Dass sich aus der Telomerlänge jedoch das alter oder die verbleibende Lebenszeit abschätzen lässt ist so nicht richtig. Richtig ist, dass sehr kurze Telomere mit einer Reihe an Krankheiten einhergehen.

    Siehe auch hier:
    https://www.personalgenomics.us/690/telomere-testing-is-all-the-rage-is-it-ready-for-prime-time/

  4. #4 Biologe
    6. Juli 2011

    [auf der Lindau-Site darf ich wohl nix mehr antworten? Nicht nett, das!]

    “Von einem “Hype” um den Nobelpreis kann nun wirklich nicht die Rede sein.” (Tobias)

    “Klar, dass man den Nobelpreis hyped” (Sebastian)

    Wie man sieht, sind sich die Kommentatoren nicht einig.

    Fakt ist, dass der N. krass überschätzt wird, und dass keinesfalls die “besten” Forscher gepreist werden. Die werden oftmals auch gepreist, aber oft auch die zweite Reihe.

    Schaut Euch doch z.B. Leute wie Kary Mullis an. Mullis mag die Wissenschaft um mannigfaltige Anekdoten bereichert haben – Top-Forscher jedoch sehen anders aus. Weder vor noch nach seinem N. hat Mullis was Weltbewegendes zustandegebracht. PCR ist ne Basismethode, gut, aber ein Genie muss man bestimmt nicht sein, um da draufzukommen. Das hätte auch seiner TA einfallen können.

    Auf der anderen Seite gibt’s dutzende, vielleicht hunderte von Top-Wissenschaftlern, die wirklich geniale Köpfe sind, aber nie einen N. bekommen haben.

    Und noch was: Leute wie Obama und Arafat kriegen Friedensnobelpreise; weithin unbekannte Schriftsteller, die langfristig in der zweiten Reihe stehen, kriegen Literatur-N.-preise. Übertragen auf die Naturwissenschaften: Viel Zufall, viel Gemauschel, viel Politik, wenig echte, objektive Auswahl.

    Aber dann kommen die Nobelpreisträger nach Lindau, und Deutschland flippt aus. Ich weiß, wovon ich schreibe, denn ich kenne eine Menge Leute, die dort eingeladen waren. Deren Erzählungen klingen immer so, als ob der Ministrant zur Papstaudienz darf. Selbst gestandene Jungforscher kriegen feuchte Augen und zittrige Hände (“ob ich den PROFESSOR XY wohl um ein Autogramm bitten darf, HACH, WAS BIN ICH DOCH AUFGEREGT…?”)

    Oje, kriegt Euch wieder ein. Viel Hype, wenig Substanz.

  5. #5 WeiterGen
    6. Juli 2011

    Biologe,

    natürlich darfst du auf den Lindaunobelblogs noch antworten, hast du ja auch noch getan und sicher bekommen nicht alle Wissenschaftler einen Preis, die einen verdient haben.

    Mullis mag durchgeknallt sein, die PCR hat trotzdem er entwickelt und nicht seine TA – und ohne PCR liefe kein molekularbiologisches Forschungslabor, es gäbe keine Forensik, keine Vaterschaftstests, und so weiter. Wie du richtig sagst ist PCR eine Basismethode – und eine die den Nobelpreis verdient hat (bei den C60 Fullerenen von Kroto bin ich mir zum Beispiel nicht so sicher).

    Zur Tagung nach Lindau werden traditionell die Nobelpreisträger der Naturwissenschaften eingeladen (ab und zu auch die Ökonomen), die Debatte um Friedens- und Literaturnobelpreis haben also mit dem Meeting überhaupt nichts zu tun. Anders als du würde ich mir übrigens auch nicht zutrauen zu beurteilen, wer einen Literaturnobelpreis verdient hat und wer nicht. Das ist nicht mein Fachgebiet, aber du scheinst das ja besser beurteilen zu können. Schreib doch mal nach Stockholm, vielleicht berufen sie dich ja in das zuständige Auswahlgremium.

    Davon dass Deutschland ausflippt wenn die Laureaten nach Lindau kommen habe ich nichts mitbekommen. Eine Beilage in der FAZ, ein Artikel in SpOn, das wars schon fast. Ebenso habe ich keine feuchten Augen und Groupieverhalten der Nachwuchswissenschaftler gesehen. Im Gegenteil: Der Austausch der Nachwuchswissenschaftler mit den Nobelpreisträgern auf dem Meeting dient auch dem Abbau von zu viel Respekt vor den Laureaten.

    Ich glaube fast, du würdest selbst ganz gerne mal nach Lindau fahren. Dem Abbau deiner Vorurteile über das Treffen wäre das sicher dienlich. Als Teilnehmer musst du glaube ich vorgeschlagen werden und musst durch einen Auswahlprozess, aber das wirst du sicher besser wissen als ich, da du ja etliche Teilnehmer selbst kennst, wie du schreibst.

    Der andere Weg wäre ein eigenes Blog anzufangen und kompetent über Wissenschaft zu schreiben. Für nächstes Jahr würde es allerdings schwierig als Biologe rekrutiert zu werden, dann kommen nämlich die Physiker nach Lindau.

  6. #6 Biologe
    6. Juli 2011

    Du wirst es nicht glauben, aber ich kann jedes Jahr nach Lindau kommen (und jetzt rate mal, warum…). Bloß mag ich nicht, aus den genannten Gründen.

    Typisch übrigens mal wieder die übliche, leicht herablassende Art, mit der hier bei SB disputiert wird (“Anders als du würde ich mir übrigens auch nicht zutrauen zu beurteilen…”) – Gähn. Wie wäre es, mal zur Abwechslung zur Sache zu schreiben und nicht dauernd auf den Habitus und die Schminke zu gucken?

    PS: “… ist PCR eine Basismethode – und eine die den Nobelpreis verdient hat”.
    – Mag sein, aber bekommen hat meines Wissens der “Durchgeknallte” den Preis und nicht seine Methode.

  7. #7 WeiterGen
    7. Juli 2011

    Du wirst es nicht glauben, aber ich kann jedes Jahr nach Lindau kommen (und jetzt rate mal, warum…)

    Dann musst du wohl ein Nobelpreisträger sein.

  8. #8 roel
    7. Juli 2011

    @WeiterGen Danke für den Link.

  9. #9 Biologe
    7. Juli 2011

    Nein, Catering-Angestellter. Wirklich echt ekelhaft, diese besserwissige SB-Arroganz…