Tag drei der “Pillars of Defence” Operation. Eine Waffenruhe während dem Besuch des ägyptischen Außenministers Kandil in Gaza wurde nicht eingehalten. Israel hat über Nacht intensive Angriffe geflogen und rund 150 Ziele attackiert, nach offiziellen Angaben hauptsächlich Raketenabschussbasen der Hamas. Von Raktetenangriffen aus Gaza geht weiterhin Gefahr für die israelische Bevölkerung aus, sogar in Tel Aviv wurde gestern Luftalarm ausgelöst.
Die Hamas verfügt über ein Arsenal an Raketen mit unterschiedlicher Reichweite, hauptsächlich aus iranischer Produktion, die ins Land geschmuggelt werden (ein Grund für die Seeblockade). Israel wird damit täglich beschossen. Das geht seit Jahren so, mal mehr (2008: 3278 Raketen) mal weniger (2010: 231 Raketen). Seit Anfang 2011 verfügt Israel über ein Raketenabwehrsystem, genannt “Iron Dome“, das anfangs sehr erfolgreich Raketen aus Gaza schon in der Luft zerstörte (über 90% Erfolgsrate).
Der gezielten Tötung von Ahmet Jabari vorgestern ging eine Eskalation der Gewalt an der Gaza-israelischen Grenze voraus. Seit Anfang der “Pillars of Defence” (oder Pillars of Cloud?”) hat sich der Beschuss Israels durch Raketen aus Gaza deutlich verstärkt (siehe eingebundener Raketenzähler unten). Das Iron Dome Raketenabwehrsystem funktioniert, ein Vergleich der abgefeuerten (350) mit den abgeschossenen Raketen (130) zeigt allerdings, dass es wahrscheinlich nicht so effizient ist wie bislang angenommen (oder Raketen, die nicht auf bewohntes Gebiet gerichtet sind ignoriert).
Medienberichten zur Folge werden derzeit tausende israelische Reservisten für eine mögliche Bodenoffensive mobilisiert. Das Ziel eines Einmarschs in Gaza kann nur sein, Raketenlager und Raketenabschussbasen die für Luftangriffe nicht erreichbar sind (unterirdisch oder in stark bewohntem Gebiet) aufzuspüren und zu zerstören. Seit Beginn der Operation Pillars of Defence sind 19 Palästinenser und drei Israelis getötet worden. Hoffentlich bleiben die Opferzahlen gering.
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