Vor zwei Wochen fand der zweite March for Science statt. Es waren viel weniger Teilnehmer als beim ersten Mal. Vielleicht lag es daran, dass man sich immer noch nicht einig war, worum es eigentlich beim March for Science in Deutschland gehen soll.

Geht es um den Kampf gegen “Alternative Fakten”, geht es um die bessere Kommunikation von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft, geht es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Angestellten im Wissenschaftsbetrieb, oder doch um etwas ganz anderes.

Eins hat der March for Science jedoch schon letztes Jahr gezeigt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben auch eine Stimme und können sich Gehör verschaffen – wenn sie denn wollen.

Es muss nicht jedes Mal eine Demo sein. Die Soziale Medien bieten deutliche niedrige Eintrittshürden um ein rationales Weltbild zu verteidigen. Aktuell finden zum Beispiel auf Twitter zwei Diskussionen statt, die deutlich machen, wie wichtig es ist, dass Menschen, die logisch argumentieren und deren Meinungen auf wissenschaftlichen Daten fußen, sich zu Wort melden.

Die Deutsche Homöopathie-Union, ein in Karlsruhe ansäßiges Unternehmen mit 100 Mio EUR Umsatz hat den Hashtag #MachAuchDuMit ins Leben gerufen, um auf die angeblichen Vorzüge der Homöopathie hinzuweisen.

Der Hashtag wurde von Menschen mit wissenschaftlicher Vorbildung regelrecht gekapert. Es ist der aktuelle Höhepunkt einer schon seit Monaten andauernden Debatte auf Twitter, die unter anderem zum Ziel hat die gesetzlichen Krankenkassen davon zu überzeugen, keine Leistungen zu erstatten, die erwiesenermaßen wirkungslos sind.

Ralf Reski, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Uni Freiburg und Professor Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen tauschen sich seit Wochen auf Twitter mit verschiedenen Politikerinnen und Politikern der GRÜNEN über Pflanzengentechnik aus. Beide Wissenschaftler wünschen sich eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Diskussion der Chancen und Risiken des Einsatzes der Grünen Gentechnik in der Landwirtschaft.

Der Austausch findet leider nicht auf Augenhöhe statt. Die Fragen und Argumente der Wissenschaftler, die zum Teil unter dem Hashtag #Gentechnikwende laufen, bleiben unbeantwortet oder werden bestenfalls mit Scheinargumenten erwidert. Es wäre einfach, die Positionen der GRÜNEN mit Unwissenheit zu entschuldigen. Es ist aber längst klar, dass die GRÜNEN wider besserem Wissens bewusst Fakten ignorieren, um ihre Lobby- und Agendapolitik zu betreiben.

Kommentare (30)

  1. #1 matt
    Hamburg
    1. Mai 2018

    Das erinnert mich an die erste Petition die ich nach meinem Studium gezeichnet habe.
    Damals ging es um Rothamsted – und Protestanten mit den widersprüchlichsten Argumeten, die man sich vorstellen kann (Böse Konzerne, keine Langzeitstudien = ich zerstöre ein Feld für einen staatlich geplanten Langzeitversuch).
    Allgemein habe ich mittlerweile kaum mehr Lust mich in Diskussionen einzuschalten, da, sobald gelesen wird, das man nicht klar Kontra Gentechnik ist, man sowieso Angestellter von Monsanto sein muss. Totschlagargument halt.

    Schön, das Leute wie Reski – der nun einmal ein Name auf dem Gebiet ist – sich da engagieren.

    Bei Politikern und NGOs die Wissenschaftliche Meinungen je nach Meinungslage verdrängen oder anpreisen wollen ist das wichtig.
    Es wird halt nur in Wahlperioden gedacht und Politik nach aktuellen Schlagzeilen gemacht.
    Ich kann halt leider nicht die Partei, die ich durchgehend gut finde wählen (die gibt es nicht) – sondern das geringste Übel.

    Zur DHU – ich habe mal bei einem der grossen Deutschen Apothekenzulieferer gejobbt.
    Die Nahrungsergänzungsmarke, die rund um die Tagesschau Werbung macht hat zwar am meisten Durchlauf gehabt – aber die DHU hatte dort eine komplette Regalreihe nur für sich…

    Komplett mag ich Homäopathie im Zusammenhang mit Krankenkassen nicht verdammen – wenn ich mich recht erinnere, machen diese Mittel nur einen sehr geringen Prozentsatz aus (ok – muss man ja auch selber blechen: liegt ja im Beratungsansatz des freundlichen Apothekers…) und die Zeit die sich Ärzte in dem Zusammenhang für Patientengespräche nehmen hat wohl eine positive Wirkung.

    Über die der Mittel selber brauchen wir nicht reden.
    Aber leider wird selbst in engster Verwandschaft bei mir der Kram genutzt – nach meiner Erfahrung kommt es durch grosse Schlagzeilen und geringes Hintergrundwissen in Wissenschaftlichen Belangen allgemein zustande.

  2. #2 Kai
    1. Mai 2018

    Ich nehme es aber auch oft genug anders herum wahr. Auch hier im ScienceBlog: Wer nicht pro Gentechnik ist, ist ein wissenschaftsfeindlicher Idiot der rationalen Argumenten nicht zugänglich ist. Oh, und Polemik können Gentechnikbefürworter ganz genauso: Gentechnikgegner sind für den Hunger in der Welt verantwortlich und ähnlichen Schwachsinn liest man nämlich auch oft genug. Diese Selbstgerechtigkeit mancher Wissenschaftler nervt wirklich. Wie soll man bitte an eine sachliche Diskussion herangehen, wenn von vornherein der “Gegner” als ideologisch verblendeter Idiot abgestempelt wird?
    Ich bin auch gegen Gentechnik in unserer Landwirtschaft. Ich bin gerne offen für jede Art von Argumenten. Ich hab einfach bislang noch kein Argument gehört, dass mich in irgendeiner Weise überzeugt hätte.

  3. #3 Tobias Maier
    1. Mai 2018

    matt,

    ich habe auch das Gefühl, dass viele rational denkende Menschen bei diesen Diskussionen schon kapituliert haben – auch weil man von Gentechnikgegnern reflexartig als von “Big Pharma” oder “Big Agro” gekauft hingestellt wird. Die Diskussionen auf Twitter zeigen aber auch: Man ist nicht alleine.

    Homöopathie: Mehr Zeit für Patientengespräche unbedingt! Also muss man das Vergütungssystem der Ärzte reformieren, aber nicht Zuckerkügelchen subventionieren.

  4. #4 Tobias Maier
    1. Mai 2018

    Kai,

    ich muss gestehen, ich lese nicht sehr intensiv hier auf den ScienceBlogs mit. Kannst du mich vielleicht auf die Diskussionen verlinken, in der Gentechnikkritiker pauschal als wissenschaftsfeindliche Idioten verunglimpft werden?

    Das Gentechnik beim (nachhaltigen) Bekämpfen von Hunger helfen kann ist jedoch ziemlich klar. Beispiele wären trockenheitsresistente oder überschwemmungsresistente Nutzpflanze, die es Bauern in entsprechenden Klimazonen erlaubt, trotz zunehmender Wetterextreme zuverlässig Ackerbau zu betreiben.

    Es geht außerdem ja noch um andere Themen bei der Akzeptanz der Gentechnik. Ein weiteres Beispiel: Alle wünschen sich eine ökologische Landwirtschaft mit möglichst wenig Pestizideinsatz und Belastung der Böden. Gentechnisch veränderte Pflanzen ermöglichen das, werden aber pauschal verdammt um dann im Ökolandbau mit Kupfer zu spritzen.

  5. #5 schillipaeppa
    1. Mai 2018

    @Kai einfach mal eine knappe Stunde Zeit nehmen und diesen Film ansehen:

    Über die Einstellungen kann man sich englische Untertitel anzeigen lassen.

  6. #6 Kai
    1. Mai 2018

    @Tobias: In der Theorie mag das alles sein, in der Praxis ist genau das Gegenteil der Fall. Gentechnik wird doch hauptsächlich benutzt um Pflanzen ressistenter gegen Herbizide zu machen, damit man noch mehr Herbizide in der Landwirtschaft einsetzen kann. Und von der Idee, Pflanzen gegen Trockenheit ressistenz zu machen, oder sie bestimmte Vitamine anreichern zu lassen um gegen Mangelernährung in Entwicklungsländern vorzugehen, hört man zwar immer wieder, es bleibt dabei aber bei Pilotprojekten oder wissenschaftlichen Studien.
    Oh, gegen wissenschaftliche Forschung zur grünen Gentechnik habe ich btw. nichts. Ich bin absolut gegen die Einstellung der Grünen, auch die Forschung daran einzuschränken.

  7. #7 Tobias Maier
    1. Mai 2018

    Kai,

    ja, es stimmt. Bis gentechnisch veränderte Pflanzen marktreif sind, vergeht sehr viel Zeit mit sehr vielen Studien. Ob die dann für sicher erachteten Sorten zugelassen und angebaut werden ist wieder eine andere Frage: ökonomisch und politisch.

  8. #8 wereatheist
    1. Mai 2018

    @Kai:
    Wer ist ‘man’, d.h. wer setzt die herbizidresistenten Pflanzen und die Herbizide letztendlich ein? Denk mal drüber nach 🙂

  9. #9 matt
    1. Mai 2018

    @kai – grundsätzlich stimme ich zu, das wir in Deutschland/westlichen Ländern eigentlich keine mittels grüner Gentechnik angebauten Lebensmittel brauchen.
    Andrerseits wäre nach meinem Wissen z.B. garnicht genug Fläche in Deutschland vorhanden um alle mit nach Bio-Verordnung produzierten Lebensmitteln zu versorgen. Das ist aber ein andres Thema – und wir sind uns wohl einig, das wir da eher ein Debatte auf bequemen Niveau führen – da es eine Technik ist, die wir in der Landwirtschaft entbehren können. Entwicklungsländer haben den Luxus eher nicht.

    Wie kommen sie zu der Aussage, das die Pflanzen resistenter gegen Herbizide gemacht werden um mehr Herbizide einsetzen zu können? Ist gemeint, das grüne Gentechnik genutzt wird um Pflanzen resistenter gegen Herbivoren zu machen?
    Zur Menge: eine Metastudie der Uni Göttingen zeigt da eigentlich das Gegenteil (z.b. hier beschrieben https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gentechnik-eine-ueberraschende-auswertung-von-147-studien-13250070.html). Dort finde ich die anfängliche Fragenstellung ziemlich gut. Und insbesonders bei der Beantwortung der dritten sollte da niemand wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren.

    Meines Wissens ist aber z.B. bei Soja gegenüber Mais der Verbrauch aufgrund von Resistenzentwicklungen höher.
    Zumal ein grosses Problem – vergleichbar mit dem unbedachten Einsatz von Antibiotika – einfach die falsche Anwendung ist. Viel hilft viel, macht halt nicht immer Sinn.
    Ausserdem ist auch die Frage wichtig: was sind vorhandene Alternativen? Was würde ich sonst nutzen?

    Mit der Aussage zu Pilotprojekten haben sie leider recht. Das liegt aber zum großen Teil auch am Gegenwind – bestes Beispiel ist hier der Golden Rice – der seit 20? Jahren im Gespräch ist und soweit ich weiß 2012 – nach ewigem Hin-und Her – endlich in einem Anbauversuch in den Phillipinnen genutzt wurde.
    Viele NGOs sollte man da auch kritisch sehen- da diese mittlerweile auch Konzernstrukturen haben, Lobbyarbeit betreiben etc. – und nicht zwingend aus etwas andrem als Eigeninteresse handeln.
    Über die Ergebnisse seit dem Feldversucht weiß ich leider nichts. Aber wir sind uns wohl einig, das ohne einen Feldversuch keine Erkenntnisse möglich sind. Weswegen ich den Sinn von Zerstörungen von Feldversuchen (s. das oben von mir genannte Rothamsted) nie logisch nachvollziehen konnte.

    Wobei wir hier ja klar von der grünen Gentechnik reden – weiße, rote etc. haben ja eine viel größere Akzeptanz.
    Mein Lieblingsbeispiel ist da ja immer die EHEC-Epidemie 2011 – wahrscheinlich verursacht durch Biosprossen, geheilt durch das damals für die Anwendung noch nicht zugelassene Eculizumab.

    Wie ich oben schon geschrieben habe – in der Politik und in der Bevölkerung ist das Handeln es ja leider eher Schlagzeilengetrieben.
    Da blicke ich des öfteren ein wenig neidisch nach Österreich wo nach meinen Erfahrungen sowas eher sachlich diskutiert und analysiert wird. Während wir “German Angst” haben.

  10. #10 tomtoo
    1. Mai 2018

    Wäre Wissenschaft wirklich Ideologiefrei(damit meine ich auch monitäre Interessen) wäre das klasse. Die Welt ist halt nich ideal, auch nicht in der Wissenschaft.

  11. #11 Laie
    1. Mai 2018

    Verbesserte Reispflanzen helfen nur vorübergehend, da eine sich exponentiell vermehrende Bevölkerung auch eine exponentiell vermehrende Erde (Ackerböden, Wasservorräte) etc bräuchte.

    Es wäre gut, wenn auch Befürworter von gentechnisch veränderten Pflanzen ein klein wenig rechnen könnten, um zu verstehen, wie wenig Genreis tatsächlich bringt. Chinas 1 Kind Politik wäre da eher angesagt!

  12. #12 Amardeo Sarma
    Roßdorf
    1. Mai 2018

    @Kai: Ich empfehle mal, den Film Food Evolution https://www.foodevolutionmovie.com/ anzuschauen. Gentechnik hat Papaya in Hawaii gerettet https://www.foodinsight.org/gmos-papaya-summer-fruit-ringspot-virus und Bauern in Indien und Bangladesch (Bt Baumwolle und Bt Auberginen https://www.youtube.com/watch?v=_LoKPldPopU) mehr Wohlstand gebracht , die auch noch viel weniger Pestizide brauchen. In Afrika stehen Lösungen an, die jedoch noch verzögert und verhindert werden.

  13. #13 Tobias Maier
    1. Mai 2018

    Laie,

    es ist ein Trugschluss, dass bessere Ernährung, damit zusammenhängende verbesserte Gesundheit und höher Wohlstand zu exponentiellem Bevölkerungswachstum führen. Eher das Gegenteil.

    Hier eine Tabelle mit historischen und prognostizierten Geburtenraten für einige arme und reiche Länder: https://www.bbc.com/news/world-39211144

  14. #14 Joseph Kuhn
    1. Mai 2018

    Für oder gegen “die” Gentechnik zu sein, ist vermutlich so vernünftig wie für oder gegen “die” Technik zu sein. Die Frage ist eher, wie auch in anderen Technikbereichen, wie man Risiken möglichst gut bewertet und im Anschluss daran gute Entscheidungsverfahren unter Beteiligung der Stakeholder organisiert. Schief gehen kann immer etwas, auch in der an sich weniger umstrittenen “roten Gentechnik”. Hier ist allerdings der Nutzen meist offenkundiger als in der grünen Gentechnik, wo oft weniger klar ist, wer am Ende profitiert. Umso wichtiger ist hier eine gute Abwägung der Sachlage – die dummerweise umso schwerer fällt, wenn einflussreiche Interessen gegeneinander stehen und Wissenschaftler entweder tatsächlich als Mietmäuler einer Seite auftreten oder zu Unrecht als solche verunglimpft werden.

  15. #15 Arne Babenhauserheide
    1. Mai 2018

    Ich bin persönlich gegen den Anbau von genetisch manipulierten Pflanzen, weil ich sehe, wie wir als Menschheit mit Antibiotika umgehen. Das ist unsere Massenvernichtungswaffe gegen Bakterien, und wir verfüttern sie massenhaft an Schweine.

    Wenn wir mit genetisch veränderten Organismen so umgehen würden, wie wir mit Antibiotika hätten umgehen sollen, dann hätte ich viel weniger Probleme damit.

    Denn selbst der FAZ-Artikel sagt: Auf eine Frage, die in der Diskussion über das Für und Wider der Gentechnik zentral ist, hat die Studie allerdings keine Antwort. Sie untersucht nicht, ob die positiven Effekte über lange Zeit stabil sind. Denn wenn Farmer über viele Jahre genveränderte Pflanzen anbauen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Pflanzen und Schädlinge resistent werden. In den Vereinigten Staaten, wo auf mehr als 90 Prozent der Anbaufläche der betreffenden Sorten genveränderte Ackerfrüchte wachsen, tritt das Problem zunehmend zutage.https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gentechnik-eine-ueberraschende-auswertung-von-147-studien-13250070.html

    Anders gesagt, langfristig geplant und wirklich auf das Wohl der Menschheit ausgerichtet, spricht nichts gegen Gentechnik. Kurzsichtige marktorientierte Einführung ist dagegen wie das Verfüttern von Antibiotika an Mastschweine. Erzähl’ mir niemand, es könnte ja keiner so dumm sein, das zu machen.

  16. #16 wereatheist
    2. Mai 2018

    @Arne Babenhauserheide:

    Denn wenn Farmer über viele Jahre genveränderte Pflanzen anbauen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Pflanzen und Schädlinge resistent werden.

    Das ist ein bisschen irreführend.
    Wenn jahrzehntelang auf den selben Äckern Glyphosat verwendet wird, werden Unkräuter irgendwann resistent dagegen. Das ist fast banal: Evolution bei der Arbeit!
    Der Zusammenhang mit “roundup ready” GMOs erschließt sich für mich nicht so recht: das Motiv, “roundup ready” Saatgut zu verwenden, besteht im geringeren Bedarf an Glyphosat für die Farm.
    Die Farmperson kann abwarten, ob sich ein Unkrautbefall einstellt, und dann gezielt auf die befallenen Stellen sprühen. Weniger ‘breitwürfiger’ Einsatz von Glyphosat = langsamere Entwicklung von Resistenz bei Unkräutern. In meiner Welt, zumindest.

  17. #17 häh?
    2. Mai 2018

    @wereatheist
    Roundup Ready sind Pflanzen, die resistenter gegen Glyphosat sind, das heißt, der Bauer kann MEHR Glyphosat auf die (Nutz)Pflanzen spritzen, ohne dass sie eingehen. Deine Schlussfolgerungen, man würde deshalb weniger Glyphosat nutzen, ergeben für mich keinen Sinn. (Abwarten, OB sich Unkrautbefall einstellt und nur gezielt wasauchimmer spritzen könnte man übrigens auch bei Nicht-RRs.)

  18. #18 wereatheist
    2. Mai 2018

    Klar, der Farmer sprüht extra viel, weil ihm das Sprühen soviel Spaß macht und es am Ende auch gar nicht auf das Betriebsergebnis ankommt. Ich nehme an, Du hast keinen selbständijen Jemieseladen (frei nach Tucholsky), denn dann hättest Du ihn nicht lange 🙂

  19. #19 Tobias Maier
    2. Mai 2018

    häh?,

    deine Frage ist tatsächlich nicht so einfach zu beantworten. eine Zahl die ich kenne: Zwischen 1996 und 2011 hat der Anbau von Bt-Pflanzen dazu geführt, dass 56 Millionen kg weniger Insektizide ausgebracht wurden.

    Ganz generell fallen mir folgende Faktoren ein, die eine Rolle spielen und die Beantwortung der Frage nach der besten Anbaumethode beeinflussen:

    – wie schädlich sind die benutzen Pestizide nicht nur für die Zielorganismen, sondern auch für andere Organismen oder den Boden.
    – welche Alternativen zum spritzen gibt es. Ist es besser den Boden öfter umzugraben und damit Pilzen und der Fauna der Mikroorganismen zu schaden?
    – Wie viel Zeit muss man verwenden, um ausreichend Ertrag zu erzielen
    – Wie hoch muss die Qualität der Ernte sein?

    Alles nicht so einfach und wir sind sicher nicht die ersten, die sich dazu Gedanken machen. Landwirte denken ökonomisch und ökologisch und absichtlich schadet sicher keiner der Natur oder sich selbst.

  20. #20 wereatheist
    3. Mai 2018

    @tomtoo, #10: von Leuten, deren Positionen näherungsweise mit dem Schimpfwort ‘neoliberal’ assoziiert sind, wurde in den frühen 70ern gerne ein’ auf ‘ideologiefrei’ gemacht 🙂

  21. #21 tomtoo
    3. Mai 2018

    “…absichtlich schadet sicher keiner der Natur oder sich selbst….”
    Absichtlich? Steht Absicht zur Debatte?

  22. #22 wereatheist
    3. Mai 2018

    @tomtoo:
    bei anwendungsrelevanter Forschung ist immer mit monetären Interessen zu rechnen. Jedenfalls im Kapitalismus. Selbst in einem idealtypischen Kommunismus gäbe es eine Art Gewichtung von Nebeneffekten vs. Gewünschtem (z.B. hohe Hektarerträge).

  23. #23 tomtoo
    3. Mai 2018

    @wereatheist
    Klar, logisch, nachvollziehbar. Darum bin ich ja auch vorsichtig mit ideologiefrei.

  24. #25 Thilo
    13. August 2018

    Warum schreibt hier auf Scienceblogs niemand was über Glyphosat?

  25. #26 rolak
    13. August 2018

    Warum .. niemand?

    Fehlt Dir beim Bisherigen irgendetwas bestimmtes, Thilo, oder ists wg des aktuellen Urteils?

  26. #27 Thilo
    13. August 2018

    Ich meinte schon das aktuelle Urteil. Darüber ließen sich doch sicher wochenlange Kommentarschlachten führen 🙂

  27. #28 rolak
    14. August 2018

    wochenlange Kommentarschlachten

    Alleine schon um zu klären, inwieweit mit dem Urteil die Frage ‘krebserregend oder nicht?’ geklärt wird [gar nicht]. Gibts hier überhaupt so etwas wie ein JuristereiBlog, Thilo?

  28. #30 rolak
    14. August 2018

    Thilo, rolak

    Ein kleines Grinsen ob der Artikel-Ankündigung im bzw durch den feed konnte ich mir nicht verkneifen, Tobias, erinnerte so ungemein an “Melde gehorsamst, daß ja!” ;•)