VO2max Kurven

In den Folgeintervallen erreicht der Sportler durch das Pausenregime immer früher die Vo2max. Bei 4×8 min trainiert der Sportler vielleicht 16-17 min an der Vo2max plus weitere Minuten in dem ebenfalls wirksamen Bereich von 90-100 Prozent der Vo2max. Aus den Beobachtungen wissen wir, dass Sportler, die übermotiviert diese Intervalle fahren und z.B. am Intervallende noch sprinten, deutlich längere Regenerationszeiten benötigen. Werden nun weitere Einheiten in der gleichen Trainingsphase deutlich übersteuert, kann sich ein sympathisches Übertraining etablieren. Der Fahrer „schießt sich ab“.

Der Sportler sollte die Freigabe seines Kardiologen haben und er braucht den richtigen Tag für dieses Training und einen kühlen Kopf, um im Zweifel nach dem ersten Intervall oder nach dem Warmfahren abzubrechen, wenn das Körperfeedback dazu rät. Wenn alles passt, dann heißt es „never ever waste your hammertime“. Für die Entwicklung eines Sportlers ist diese Zone ausschlaggebend.

Die Umsetzung der Theorie bei Jonas Rapp

Jonas Rapp bei der Österreichrundfahrt. Bild: Reinhard Eisenbauer (https://www.eisenbauer.com)

Jonas Rapp bei der Österreichrundfahrt. Bild: Reinhard Eisenbauer (https://www.eisenbauer.com)

Talente reagieren auf so ziemlich alle Reize mit einer starken Leistungsentwicklung. Auch Jonas hatte schon eine relative VO2max von mehr als 70 als wir mit dem Training starteten. Aber um in seinen Fall von 72 auf 89 Punkte zu kommen, waren drei Jahre hartes Training erforderlich. Jonas steigerte mit Serien von 2x (3x8min) in Zone 5a seine Critical Power von 320 auf 390 im ersten Jahr. Jeder, der solche Intervalle im Training schon mal gefahren ist, weiß, wie stark man im Kopf sein muss, um nach der ersten Serie noch eine zweite Serie folgen zu lassen.

Berücksichtigen wir, unter welchen zeitlichen Bedingungen Jonas dieses Level erreicht hat, bekommen wir einen Ausblick auf das Potential dieses Sportlers. Jonas hat Abitur gemacht und im Anschluss eine Ausbildung, die er Ende Januar 2018 abgeschlossen hat. Ich kenne viele Hobbysportler, die mehr Zeit für das Training hatten als Jonas. Er kam oft gegen 19Uhr nach Hause und hatte den ganzen Tag gestanden und konnte dann abends nicht immer die geplanten Einheiten fahren. Seine Jahreskilometer lagen in den letzten Jahren um 20.000.

Für 2018 haben wir den Fokus darauf gerichtet, Jonas mehr Substanz für lange Rennen mitzugeben, so dass er auch am Ende einer Etappe seine Leistungen abrufen kann. Einige Einheiten habe ich euch ja schon vorgestellt. Jonas ist die Saison auf einem konstant hohen Niveau gefahren. Nach einer Erkältung in Folge einer kurzen und nasskalten Rundfahrt im Frühjahr musste er zehn Tage pausieren und konnte trotzdem nach 14 Tagen Training am 4.Tag einer Rundfahrt im Bergzeitfahren schon wieder über 25 min 441 Watt abrufen. Bei einem Bundesligarennen (!) in Österreich musste er in einer Situation 507 Watt über 5 min. aufbringen, um mit den Topfahrern nach vorn zu fahren. Wenn ich die beiden Renndaten in das Modell von Monod-Scherrer einpflege, kommt eine Stundenleistung von 430 Watt raus.

Anfang Juli ist Jonas die internationale Österreichrundfahrt gefahren. Acht schwere Tage in Folge und wir hatten nicht wirklich erwartet, dass Jonas in der Summe nur 3 Min verliert und somit bei seiner ersten schweren Landesrundfahrt auf das Gesamtklassement fahren kann. Jonas ist zuvor nie lange Alpenpässe gefahren. Er kannte weder das Kitzbüheler Horn noch den Großglockner. Jeder Rennfahrer weiß, wie wichtig es ist, Berge vorab im Training am besten mehrmals gefahren zu sein. Leider fehlen Powermeterdaten vom Kitzbüheler Horn, weil Jonas hier mit Kompaktkurbel gefahren ist.

Jonas Rapp Grossglockner

Leistungsdaten von Jonas Rapp. Er ist nach fünf harten Tagen den Großglockner von unten bis oben eine Stunde mit 396 Watt gefahren. Dabei leistete er 403 Watt ab der Mautstation und auch über 2000 m Höhe noch konstant 15min mit 398 Watt. Die 408 Watt Durchschnitt in den letzten 4 Minuten zeigen, dass er sich vorsichtig gepaced hatte.

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Kommentare (28)

  1. #1 Lercherl
    31. Juli 2018

    Leistungen um 6,3-6,5 W/kg pro Stunde

    Offensichtlich fällt es vielen schwer, Maßzahlen ohne “pro irgendwas” anzugeben. Watt pro Stunde ist in diesem Zusammenhang Unsinn: ein Watt Leistung ist ein Watt (oder Joule pro Sekunde), egal in welcher Zeit.

    Watt pro Stunde wäre nur sinnvoll, um eine Leistungsänderung anzugeben, z.B. wenn ich einen Reaktor von 0 auf 1 GW in vier Stunden hochfahre, habe ich eine Leistungsänderung von 250 MW pro Stunde.

  2. #2 Tobias Maier
    31. Juli 2018

    Lercherl,
    die Maßzahl ist Watt pro kg Körpergewicht. Das pro Stunde bezieht sich auf die Trainingszeit. Das Wort Stundenleistung kommt auch glaube ich ein Duzend mal vor im Text.
    Der Grund für die Zeitangabe ist, dass Radler die angegebenen Wattzahlen nicht endlos treten können, bzw. für sehr kurze Zeiten auch sehr viel höhere Watt leisten können.

  3. #3 Christian Berger
    31. Juli 2018

    Das mag vielleicht eine dumme Frage sein, aber ich hab 1997 mal die Tour de France im Fernsehen gesehen. Damals fuhren einige Fahrer die Strecke mit Motorrädern, häufig sogar mit einem Kameramann der rückwärts saß.

    Wäre dass denn nich teine sehr einfache Möglichkeit so ein Rennen ohne Doping zu gewinnen? Inzwischen könnte man ja das auch mit Elektromotoren machen ohne all zu viel zusätzliches Gewicht zu haben.

  4. #4 roel
    31. Juli 2018

    @Peter Sturm ich denke die Tour de France wird nicht ohne den Einsatz von Medikamenten, die der Leistungssteigerung dienen – legal oder illegal – gewonnen.

    Ein paar Beispiele:

    Tour de France Sieger 2006
    Oscar Pereiro “Am 18. Januar 2007 meldete die französische Zeitung Le Monde in ihrer Internetausgabe, dass Oscar Pereiro nach der 14. und 16. Etappe der Tour de France 2006 positiv auf Salbutamol getestet worden sei. Allerdings konnte er eine Ausnahmegenehmigung vorlegen, dass er das Mittel, das in den meisten Asthmamitteln enthalten ist, aus gesundheitlichen Gründen nehmen musste.” Zitat wikipedia Eintrag Oscar Pereiro

    Tour de France Sieger 2007, 2009
    Alberto Contador: “Bei einer während der Tour de France abgenommenen Dopingprobe am 21. Juli 2010 wurde ein positiver Befund einer geringen Menge Clenbuterol in der A- und B-Probe festgestellt.”
    Zitat aus wikipedia Eintrag Alberto Contador

    Tour de France Sieger 2012
    “Bradley Wiggins leidet an Asthma. Deshalb wurde ihm jeweils vor seinen Tourstarts 2011 und 2012 sowie dem Giro 2013 das auf der Dopingliste stehende Mittel Triamcinolon gespritzt. Für das Mittel hat er eine Ausnahmegenehmigungen (TUE) vom Weltverband UCI” Zitat wikipedia Eintrag Bradley Wiggins

    Tour de France Sieger 2013, 2015, 2016, 2017
    Chris Froome: “2010 wurde bei Froome die sehr schwächende Tropenkrankheit Bilharziose diagnostiziert. Seit diesem Zeitpunkt wird er mit speziellen Medikamenten behandelt.” und
    “Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass Froome während der Vuelta 2017 eine Dopingprobe abgegeben hatte, bei der der Grenzwert für die Substanz Salbutamol überschritten war.” Zitate Wikipedia Eintrag Chris Froome

    Tour de France Sieger 2014
    “Vincenzo Nibali bestätigte, dass er genau wie Froome unter Asthma leide, fügte jedoch an, dass aber wegen des regnerischen Wetters auf den letzten Vuelta-Etappen die Notwendigkeit entfallen sei, einen Asthma-Inhalator zu verwenden und sich so Salbutamol zu verabreichen.” https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_107076.htm

  5. #5 Phero
    31. Juli 2018

    @Christian Berger: Das wird überprüft mit Infrarot-Messungen während des Rennens und auch mit Röntgenmessungen ausgewählter Räder nach dem Rennen.

  6. #6 Caracalla
    31. Juli 2018

    Wenn ich nichts überlesen haben, fehlt mir der Vergleich zu Armstrong und zu seinen Leistungen damals.
    Waren seine Leisungen damals so viel höher, dass man diese nur mit Doping erklären könnte?

  7. #7 Peter Sturm
    31. Juli 2018

    @roel:
    In meinem Artikel habe ich gezeigt, dass man die tour sauber gewinnen kann.
    @caracalla:
    Die Zeiten sind gerade für Alpe d Huez gut dokumentiert.

  8. #8 Tobias Maier
    31. Juli 2018

    roel,
    ich glaube auch nicht, dass alle Fahrer komplett sauber sind. Medizinisch indizierte Ausnahmeregelungen erlauben den Einsatz von Mitteln, die sonst verboten sind. Froome hatte ja mit Salbutamol in seinem Asthmamittel ein kleines Skandälchen.

    Caracalla,
    wie Peter Sturm schon schrieb: Man kann sich die historischen Bestzeiten bei Alpe d’Huez anschauen. Nicht einmal eine Handvoll Fahrer ist da aus den letzen 10 Jahren gelistet. Und das trotz sich ständig verbesserndem Material und Training (siehe Artikel): https://de.wikipedia.org/wiki/Alpe_d’Huez#Bestzeiten

  9. #9 roel
    31. Juli 2018

    @Tobias Maier Es ist schön hier wieder was, lesen zu können.

    Ich habe oben ja 9 der letzten 13 Jahren aufgeführt, bei denen die Sieger der Tour de France Belastungsastma hatten. Die fehlenden 4 Jahre müsste ich noch recherchieren. Belastungsastma ist bei Ausdauersportarten für die SpitzenathletInnen keine Seltenheit. Spontan habe ich den Eindruck es ist eher die Regel. Gerade Salbutamol wirkt nicht nur äusserst positiv auf die Bronchien sondern auch auf die Muskeln.

    Belastungsastma kann man als SportlerIn mit Atest anmelden und bekommt dann eine Ausnahmegenehmigung für das entsprechende Medikament und eine entsprechende Dosis. Das heißt bei Einhalten der Dosis ist man sauber, bei Überschreiten eigentlich gedopt.

    Wenn ich diese Vorgehensweise kenne, kennt sie Peter Sturm auch.

    Die Frage ist aber, wer diagnostiziert das Astma und warum. Ist die Sportlerin / der Sportler tatsächlich krank oder wird es zur Leistungsförderung verschrieben. Bei der Menge der Spitzenathleten die betroffen sind, würde ich mal vermehrt auf die 2. Möglichkeit tippen.

    Zu den Zeiten von Armstrong wurde vermehrt auf Epo gesetzt, das scheint jetzt nicht mehr so zu sein. Wenn die Leistungen damals besser waren als heute, kann es auch an der besseren Wirkung von Epo liegen. Das ist eine Vermutung, die man ggf. noch belegen müsste.

    Der vorrangegangene Artikel war: https://scienceblogs.de/weitergen/2013/07/neue-trainingsmethoden-warum-man-auch-ohne-doping-die-tour-de-france-gewinnen-kann/

    daraus

    “Wenn Sie mich fragen, ob die Leistungen von Wiggins und Froome sauber sind, würde ich das bejahen.”

    Wiggins hat Astma, Froome hat Bilharziose und Astma.
    Sauber also insofern, als das nicht mehr als die erlaubte Dosis bei den Dopingtests gemessen wurde.

    Kurz zu der Anmerkung von Caracalla: Der Vergleich fehlt mir auch im Beitrag.

  10. #10 rolak
    31. Juli 2018

    Oh, welch glücklicher Finde-Tag – noch einer: Fettfuss :•) [in scribble]
    Hab sofort diesen einen Onkel von mir vor Augen…

  11. #11 Markweger
    31. Juli 2018

    Ist doch nur die Frage was als Doping gilt was nicht.
    Und das ist bei anderen Sportarten wohl auch nicht anders.

  12. #12 roel
    31. Juli 2018

    @rolak ???

  13. #13 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.de/2015/07/25/alpe-dhuez/
    31. Juli 2018

    Seite 2, 1. Absatz unter dem 2. Bild: Die Konkurrenten waren wohl nicht 20 kg schwer, sondern schwerer. 🙂

  14. #14 Michael
    1. August 2018

    Leistungssport == Dopingsport

    Warum schreibt der Autor den Artikel unter einem Pseudonym?

    @Rolak

    Hitzschlag und/oder Thema nicht verstanden?

  15. #15 Seppel
    1. August 2018

    @Michael
    Deine Gleichsetzung ist Unsinn. Ja es wird ganz sicher gedopt, aber nicht alle tun das. Auch ungedopt kann man Weltmeister, Olympiasieger etc. werden, unzählige Beispiele beweisen das auch.
    Ob das für den Radsport auch gilt? Ich würde meine Hand da für keinen ins Feuer legen, bin aber sicher, dass es genügend Fahrer bei der Tour 2018 gab die es auch ohne unterstützende Mittel geschafft haben nach Paris zu kommen.

    Ja, die Frage ist was als Doping gilt und was nicht. Zur Geschichte der Nachweise diverser Mittel wie Anabolika, EPO etc. kann man im Netz ausreichend nachlesen. Meist kam das Zeug erst auf die Liste wenn es einen Nachweis gab. Speziell bei der Tour geht es darum möglichst schnell zu regenerieren. Dazu macht es mehr Sinn Dopingmittel im Training einzusetzen. Nicht umsonst erwähnt der Autor die Härten in der Trainingsphase um den VoMax-Wert zu steigern.

    Vielleicht sollte man sich mal aus dem Fernsehsessel erheben und sich mal mit Sportlern unterhalten um aus erster Hand zu erfahren was ein Körper leisten kann.

  16. #16 Lennart
    1. August 2018

    Interessant ist , dass wahrscheinlich schon bei den Griechen und Römern gedopt wurde. Der Pflanze Silphium wurden leistungsstärkende Wirkungen zugeschrieben, sodass diese Pflanze am Ende mit Gold aufgewogen wurde. Leider ist die Pflanze ausgestorben . (aus diesem Grunde)

  17. #17 Laie
    2. August 2018

    Warum sich alle wegen etwas Dopium aufregen ist wirklich seltsam. Warum nicht 2 Touren durch Franchkreich stattfinden lassen, 1x ohne Dopium und 1x mit Dopium, dann kann man ja sehen, ob sich so richtig dopen lohnt.

  18. #18 Floh
    4. August 2018

    ” Dumoulin und Froome fahre beide das Double Giro und Tour auf hohem Niveau. Das geht nur, wenn das Basislevel sehr hoch ist und das spricht aus meiner Sicht dafür, dass der Sportler davon ausgehend in Höchstform auch Topleistungen erbringen kann – ohne Doping. ”

    Marco Pantani hat auch das Double auf hohem Niveau gefahren und wurde Toursieger, wie passt das zusammen?

  19. #19 lanzu
    5. August 2018

    “Nach 3,5 Jahren des Privilegs eines der größten deutschen Radsporttalente trainieren zu dürfen, würde ich das ganz klar mit ja beantworten.”
    Das setzt unkritisch voraus, dass das betreute Talent nicht zu Dopingmitten greift. Das sollte man zumindest reflektiert betrachten und nicht einfach voraussetzen.

  20. #20 roel
    7. August 2018

    @Tobias Maier Schade das die Diskussion über CRISPR/Cas zerschossen wurde.

    Ich wünsche auf jeden Fall einen tollen Urlaub.

  21. #21 Jacktel
    Nürnberg
    8. August 2018

    Es wird hier auf Teufel komm raus spekuliert, eines steht aber fest, keiner von der Kommentatoren betreibt Leistungssport. Würden die ansonsten, die Sache aus einen völlig anderen Blickwinkel sehen. Egal was der Pseudo Herr Sturm behauptet, ich halte gegen mit ” Bullshit”.
    Leistungen an Amstrong gemessene , ohne Hilfsmittel, nur Traum. Vielleicht hat der Herr Pseudo ein Sportler entdeckt der tatsächlich so begnadet ist, der hält aber auch nur ein bis maximal 2 Jahre durch, nachher ist er so ausgebrannt, sodass für den Rest seines Lebens Dauerbesucher in zig Kliniken und Praxen ist.Und eine Tour de France hat der trotzdem nicht gewonnen.
    Aber eines dürfen wir nicht vergessen, es geht hier gar nicht darum ob das möglich ist oder nicht , sondern das der Herr Pseudo Kariere machen möchte und das geht leider nur wenn man viel verspricht. Ob man das einhält oder nicht ist wahrscheinlich zweitrangig. Referenzen sammeln……

  22. #22 Tobias Maier
    8. August 2018

    @roel
    Danke! Es geht nach China.

    @Jacktel
    Hast du den Artikel eigentlich gelesen? Nirgendwo wird da irgendwas mit Armstrongs Leistung verglichen. Es geht um die Rehabilitierung eines tollen Sports. Es geht darum auf das reflexhafte “die sind eh alle gedopt” eine logische, nachvollziehbare Antwort zu haben.

    Um die Karriere des Herrn Sturm geht es sicher nicht, er ist ja nicht mal mit Klarnamen genannt. Den Nachwuchsfahrer Jonas Rapp zu promoten war hingegen ein sekundäres Ziel des Artikels.

  23. #23 zimtspinne
    8. August 2018

    Ich frage mich manchmal, ob Leistungssport in dieser Extremform überhaupt noch zeitgemäß sein kann.

    Bei der “Gesundheitsdiktatur”, die uns allüberall umweht, sollte es absurd sein, einen jungen Körper/Organismus wissentlich zu schädigen, mit Spätfolgen natürlich auch bzw Lebensverkürzung.
    Das würde ich bei Rauchen/Saufen/Drogen/Risikosport und -verhalten einordnen.
    Kann jeder tun, aber dann natürlich mit dem entsprecheden Image und komplett auf eigene Kosten und Verantwortung.

  24. #24 Tobias Maier
    8. August 2018

    zimtspinne, du gehst von einer falschen Prämisse aus. die Studienlage sagt, dass auch Leistungssport lebensverlängernd wirkt: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4534511/

    Participation in elite sport is generally favorable to lifespan longevity.

    Das gilt auch speziell für Tour de France-Fahrer:
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24001718

    We observed a substantially and significantly lower mortality in participants in the Tour de France, compared with the general male population.

  25. #25 Laie
    8. August 2018

    @zimtspinne, @Tobias Maier
    So weit mir bekannt ist, leiden Extremsportler unter den durch den Extremsport verursachten Abnützungserscheinungen. Das sind bei Schifahrern kaputte Knie. Selbst moderaten Sport zu betrieben schätze ich persönlich gesünder ein, als den Extremsport. Im Extremsport gilt es ja, die alten Rekorde zu überwinden, daher geht es auch immer mehr an die körperlichen Belastungsgrenzen. Es gibt eine Nachfrage dafür, daher ist es auch gerechtfertigt – wenn sich Leute selbst freiwillig körperlich abnützen.

  26. #26 zimtspinne
    8. August 2018

    @ Tobias

    danke erstmal, ich schaue mir das abends zu Hause in Ruhe an.

    Wäre aber wirklich überrrascht, wenn ich da die ganze Zeit falsche Vorstellungen gehabt hätte….
    mache selbst phasenweise ziemlich intensiv Sport, manchmal auch mehrfach die Woche mehrere Stunden am Stück — natürlich kein Vergleich zu ‘echtem’ Leistungssport — und spüre da schon zB ein geschwächtes Immunsystem bis zu 48 h nach der Belastung.
    Ich hatte nach dem Training auch schon erhöhte Temperatur, Übelkeit, Appetitlosigkeit (ist sogar fast die Regel) und auch mal brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, was medizin. nichts ergab, wohl eine Muskelverspannung war.

    Zu bedenken ist außerdem, dass bei jedem neuen starkem Trainingsreiz Gewebe zestört wird, welches sich regenerieren muss…. weshalb es auf Dauer schon sehr belastend sein kann, ständig an und über die Belastungsgrenze hinaus zu gehen.

    Bei mir sinds überwiegend Sportarten, die gelenkschonend sind, sonst kämen dort wahrscheilich auch noch Probleme hinzu (Verletzungen usw).

    Moderater Sport, also moderate Intensitäten, was auch mal ruhig den Puls richtig hochjagen darf, ist langfristig und auf die Lebenserwartung betrachtet viel günstiger für die Masse (die keine “Supergene” hat) als über einige Jahre Leistungssport.
    Vor allem frage ich mich auch, wie sich das auf die körperliche Entwicklung auswirkt, wenn bereits in der frühen Kindheit damit begonnen wird…..

    Aber wie gesagt, war mein bisheriger Kenntnisstand.
    Kann ja auch überholt sein 😉

  27. #27 Tobias Maier
    8. August 2018

    zimtspinne,
    intuitiv würde ich auch wie du denken, dass intensiver Leistungssport eher schädlich ist. Aber (und das ist ja das schöne an der Wissenschaft), die oben verlinkte Meta-Studie zeigt, dass das eigene Bauchgefühl wohl doch trügt.

    Ich mach mal heiteres Sportarten-Raten: Machst du Triathlon?

  28. […] Wie gesagt: Man muss sich an den Humor ein wenig gewöhnen, aber dann sind es nette Bücher die man im (Rad)Urlaub gut lesen kann. (Und bevor wer fragt: In ALLEN Büchern wird das Thema “Doping” angesprochen und entsprechend behandelt. Übrigens auch in einem aktuellen Artikel nebenan bei Weitergen). […]