Tobias Maier ist promovierter Biologe und inhaltlicher Leiter am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation. Er wird außerdem international als selbstständiger Trainer für Kurse und Vorträge über die Karriereplanung von Wissenschaftlern gebucht.

Wir feiern jetzt schon: ScienceBlogs.de ist zweitbestes Blog Deutschlands, und ich habe soeben meinen einhundertsten Post vefasst. Wenn dieser epische Moment keinen Anlass bietet kontemplativ inne zu halten, und dann langsam und mit einem Lächeln auf den Lippen weiter zu lesen, dann weiss ich auch nicht.

Das Leben ist zu kurz für schlechte Talks. Die Top drei Gründe warum ich in Vorträgen anfange mich eher intensiv mit den Mustern der Seiten meines Notizbuches zu beschäftigen, als mit den Ergebnissen des Vortragenden: Konfuser Aufbau, unverständliche Abkürzungen, überladen und zu lang.

Zum erfolgreichen Arschkriechen gehören immer zwei. Bloggerin Dr. Isis und einer ihrer Studenten machen vor, wie es in der Wissenschaft funktioniert. Hinter dieser Art der Anbiederung steckt ein generelles Problem kreativer Berufe: Wie kann Leistung objektiv beurteilt werden bei fehlenden Beurteilungskriterien?

Um einem Vorurteil gleich von Anfang an zu begegnen: Der jeweilige durchschnittliche IQ in den US-Bundesstaaten korreliert nicht mit dem aktuellen Wahlergebnis. Meine Analyse hat ergeben, dass trotz Sarah Palins öffentlich angezweifelter Kompetenz und Bushs Vorliebe für intellektuelle Fettnäpfchen, die Wähler der Republikaner nicht dümmer sind als die der Demokraten.

Was glauben Sie ist wahr, ohne es beweisen zu können? Wenn diese Frage genialen Wissenschaftlern gestellt wird, hofft man auf clevere Zukunftsvisionen. Wenn man sie einer renomierten Wissenschaftsjournalistin stellt, erwartet man zumindest keinen Blödsinn. Margaret Wertheim philosophiert reduktionistisch über eine vereinheitlichende Weltformel und scheitert an der Frage.

Wenn es nach den über 22000 Befragten aus 22 Ländern ginge, würde heute Nacht Obama mit grosser Mehrheit gewählt werden. Die BBC World Service Poll kommt zu dem Ergebnis, dass in sämtlichen befragten Ländern Barack Obama weit vor John McCain liegt. Viele der Befragten glauben, dass durch eine Wahl Obamas das Verhältnis der USA mit…

Das Internet weiß es: Obama wird Präsident. Eine Analyse der Suchbegriffe bei Google hat ergeben, dass Barack Obama vor der morgigen Wahl weit vor John McCain liegt. Das alleine ist noch keine Überraschung. Interessant ist der Vergleich mit den Zahlen von Bush und Kerry 2004. Da war es genau umgekehrt.

Zwei Portale im Internet zu den Themen Gentechnik und Stammzellen. zellux.net und wie-weit-wollen-wir-gen sind fast komplementär aufgebaut und beide haben Stärken und Schwächen: zellux.net ist statisch, informativ und wenig übersichtlich. wie-weit-wollen-wir-gen.de ist dynamisch, fachlich unterbesetzt und wenig frequentiert. Wie kann Wissenschaft thematisch fokusiert am besten kommuniziert werden?

Das bekannteste Werk des Zoologen und begnadeten Zeichners Ernst Haeckel (1834-1919) sind die Bände “Kunstformen der Natur”. Die Komplettausgabe inclusive einhundert Farbtafeln mit detaillierten Abbildung von zum Teil erstmalig beschriebenen Arten ist frei und in hoher Auflösung im Internet zugänglich.

Was ist bei der Wahl der Stelle für die Doktorarbeit wichtiger: Die Stadt oder der Chef? Wie findet man zu einer Entscheidung, wenn es zu viel Auswahl gibt? Ist die Karriere in Gefahr, wenn man nicht ins Ausland zieht? Wird der Doktortitel in Deutschland anerkannt? Ein Leitfaden für die Wahl des richtigen Labors für die…

Elbot ist eine Maschine mit künstlicher Intelligenz. 3 von 12 Testpersonen dachten nach einem Gespräch mit dem Chatbot, sie hätten ein menschliches Wesen vor sich. Das ist Rekord und Elbot ist somit der diesjährige Loebner Preisträger. Ich habe den Roboter interviewt und herausgefunden: Er eignet sich hervorragend als Telefonhotline. Was da an Personalausgaben gespart werden…

Marcel Reich-Ranicki sorgt für einen Eklat bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im ZDF. Er lehnte ihn einfach ab, und kritisiert in einem Rundumschlag die Qualität des Deutschen Fernsehens. Die Kritik ist nicht neu, nur ungewohnt in diesem Rahmen. Ob der Auftritt Auswirkungen auf die Programmgestaltung hat darf getrost bezweifelt werden. Gibt es denn wirkliche…

Banksy in New York: “Village Petstore and Charcoal Grill”. Keine Stencils von Mäusen, sondern animierte Fischstäbchen und Würstchen. Mit eingebundenen Videos derselben. New Yorker interessieren sich nicht für Kunst, sondern für Haustiere (Banksy).

Gratulation an Osamu Shimomura, Martin Chalfie und Roger Y. Tsien. Der Nobelpreis für Chemie 2008 für GFP. Das grün fluoreszierende Protein (GFP) ist ursprünglich aus einer Quallenart isoliert worden. Es leuchtet bei Anregung mit UV Licht. GFP-Fusionen mit anderen Proteinen sind eine Schlüsseltechnik der modernen Zellbiologie. Warum und wie funktionert GFP?

Gratulation an Harald zur Hausen zum Nobelpreis für Medizin für die Forschung an humanen Papillomviren und deren Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs. Die zweite Hälfte des Medizinnobelpreises 2008 teilen sich Luc Montagnier und Françoise Barré-Sinoussi für die Enteckung des AIDS Erregers.