Zwei Themen habe meine Artikel dieses Jahr dominiert. Die Schweinegrippe und die Nobelpreise. Außerdem ein Aufruf: Stumme Leser, meldet euch.

Ich bekam gestern eine Email von einem besorgten Dokumentarfilmer. Er interessiert sich für die Gefährlichkeit von gentechnisch veränderten Proteinen für die Nahrungskette. Hier im Haupttext unsere bisherige Kommunikation:

Wie können ethisch kritische und emotional belegte Themen aus der Wissenschaft am besten kommuniziert werden? Wie funktioniert wissenschaftliche Krisenkommunikation? Welche Rolle spielt online? Das waren unter anderem Themen des 2. Forum Wissenschaftskommunikation in Berlin zu dem ich eingeladen war.

Die Nobepreise waren hier im Blog Anfang Oktober Thema, dieser Tage werden sie in Stockholm verliehen. Die Videos der Vorlesungen der Laureaten sind jetzt online.

Ein wissenschaftlicher Fälschungsfall um Proteinstrukturen. Über mehrere Jahre hat ein Forscher aus Alabama gefälschte Daten in die Protein Data Bank eingespeist. Die fabrizierten Strukturen sind in renomierten Magazinen wie Nature und Cell publiziert worden.

Ein Bakterium mit der Minimalausstattung an Genen, die zum eigenständigen Überleben notwendig sind wird zum Modellorganismus für die Systembiologie. Drei Veröffentlichungen in der neuen Ausgabe von Science beschreiben die molekularen Baupläne von Mycoplasma pneumoniae. Komplexe Regulationsmechnismen verhelfen dem Organismus mit nur rund 700 Genen zu einer erstaunlichen Anpassungsfähigkeit.

Heute ein Beitrag aus dem echten Forscherleben. Wir schreiben Artikel, diese werden an Magazine eingereicht. Dort wird von einem Editor entschieden, ob der Artikel prinzipiell zum Journal passt.

Erste Meldungen von mutierten Influenzaviren machen die Runde, die mit schweren Krankheitsverläufen in Verbindung gebracht werden. Auch wenn man die Gründe für erhöhte Mutationsraten bei Influenzaviren kennt und feststellen kann, wo diese genetischen Veränderungen auftreten, ist es doch fast unmöglich daraus Vorhersagen abzuleiten.

Die Diskussionen um das Adjuvans Squalen im pandemischen Influenzaimpfstoff Pandemrix hat die Kommentarspalten in meinem Blog gefüllt. Hier ein Gastbeitrag von Moritz Tobiasch zu den molekularen Grundlagen der Immunantwort, über verschiedene Impfstoff-Arten und der Funktionsweise von Adjuvantien.

Die Verträge von Glaxo-Smith-Kline, dem Hersteller des pandemischen Impfstoffs Pandemrix und den Bundesländern sind vom Arzneitelegramm veröffentlicht worden. Über die Vertagsmodalitäten war Geheimhaltung vereinbart worden. Die Dokumente stehen hier zum Download bereit.

Hier gibt es Informationen über die tatsächliche Datenlage zu Squalen und Thiomersal im Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix. Neben Dr. Jürgen Seefeldts Auftritten (neue Videos im Artikel) geht aktuell eine Kettenmail der Medizinerin und Impfgegnerin Juliane Sacher um.

Die Debatte um die Schweinegrippe-Impfstoffe beschert mir viele neue Leser. Einige haben verständlicherweise Probleme der Diskussion in den Kommentaren komplett zu folgen und sind am Ende nicht schlauer als vorher. Hier ein paar generelle Tips, wie man auch als Laie wissenschaftlichen Diskussionen folgen und die Sachlage beurteilen kann.

Die Diskussion über Squalen und Thiomersal in dem Impfstoff Pandemrix geht weiter. Ich werde interviewt, Jürgen Seefeldt kommt ins Fernsehen. Die Argumente der Impfgegner sind allen hier klar. Aber was ist deren Motivation?

Google weiss was Du suchst, Facebook kennt Deine Freunde, Amazon weiss was Du liest, last.fm kennt Deinen Musikgeschmack, Twitter weiss was Du gerade machst, Dein Blog weiss, wie Du denkst, 23andMe, Navigenics oder deCODEme kennen die Sequenzen kurzer, definierter DNA-Stücke Deines Genoms.

Was sonst noch los war diese Woche: Eine tolle Animation der Infektion mit einem Virus, ein offener Brief über die gefährlichen Inhaltsstoffe von Pandemrix, Billy Corgan wird zum Impfgegener und Twitter Listen mit ScienceBloggern.