Gestern bin ich von der internationalen Fachtagung der Bildwissenschaft “Blick im 21. Jahrhundert” in Göttweig bei Krems zurückgekehrt. Ich werde in der nächsten Zeit noch ein paar Gedanken zu den Vorträgen an dieser Stelle aufschrieben – es waren einige sehr inspirierende Beiträge dabei. Doch zunächst einmal ein kurzer Blick auf die Tagung – wie es sich für das Thema Bildwissenschaft gehört, mit zahlreichen Bildern.

Tagungsort war das Ende des 11. Jahrhunderts vom Passauer Bischof Altmann gegründete Augustiner-, dann Benediktinerkloster Göttweig (UNESCO Weltkulturerbe), in dem heute 50 Mönche leben. Man sieht das Kloster bereits bei der Anfahrt mit der Bahn:

Stift Göttweig

Stiftskirche Göttweig

Die Präsentationen wurden in dem ehemaligen Sommerrefektorium abgehalten, dessen Decke ein Fresko der Wunderbaren Brotvermehrung von Rudolf und Johann Baptist Byß zeigt – ein schöner Hinweis auf die große Bilderkraft der katholischen Kirche, die dann natürlich auch von mehreren Vortragenden zitiert wurde.

Brotwunder

Besonders eindrucksvoll war zum einen die Führung durch die von dem Kremser Department für Bildwissenschaft betreute Graphische Sammlung Göttweig in einem der ältesten Teile des Klosters, der “Burg” aus der Babenberger Zeit (Ende 12. Jh.).

Graphische Sammlung Göttweig

Sehr schön die Ausmalungen von 1526:

Graphische Sammlung Göttweig

Dort fand dann auch die Postersession statt, auf der ich unser Poster zu statistischen Infografiken präsentierte. Außerdem das kalte Buffet …

Buffet

…, das unter einem äußerst appetitlichen Bild genossen wurde:

Anatomie

Typisch Bildwissenschaftler? Interessant auch der Blick auf die Geräte, mit denen immer mehr Exemplare der u.a. von Abt Bessel gesammelten 32.000 Originalgraphiken digitalisiert werden.

Digitalisierung

Der Höhepunkt des Rahmenprogramms war der Besuch eines kleinen Heurigen im Kremser Ortsteil Stein, in dem – wir befinden uns schließlich gerade in der Zeit der Weinlese – wir mit einem köstlichen “Sturm” (Federweißer) versorgt wurden:

Sturm

Aber auch das Essen – diese herrlichen jungen Kartoffeln – war klasse:

Heuriger

Danach ging es in den Weinkeller, in dem die Familie den Wein keltert, den es aber nur vor Ort gibt:

Weinkeller

Mehr zur Tagung und der Führung durch die Stiftsbibliothek folgt noch.

Kommentare (2)

  1. #1 florian
    Oktober 19, 2008

    Schön! Meine alte Heimat! Naja, nicht Göttweig selbst, obwohl ich dort auch oft genug war – sondern Furth, das Dorf am Fuße des Göttweigerbergs (hast du dort auch was gesehen? ist nicht ganz so interessant; es gibt aber eine nette Kirche) und Krems.

  2. #2 Benedikt Köhler
    Oktober 19, 2008

    Durch Furth bin ich immer durchgefahren auf dem Weg vom Hotel zum Kloster. Sah auch sehr nett aus. Überhaupt: Schöne Gegend, und man bekommt auch in ganz einfachen Gasthäusern ein gutes Essen und häufig ausgezeichnete Desserts. Als Tagungsort ist Göttweig ideal: sehr angenehme Umgebung und wenige Möglichkeiten, vor den Vorträgen zu “flüchten” 😉