“Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer.”
“Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate”
“Es gibt eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz.”
“Generell kein Zuzug mehr außer für Hochqualifizierte und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer.”(Thilo Sarrazin)
Haben wir also ein Problem mit nicht integrierten dummen, überhand nehmenden Türken und Arabern?
Aber ja! Studien zeigen, (Ich verlinke hier die Seite von Volkmar Weiss, der die Studie gemacht hat. Sie wurde in den Medien viel zitiert, ich weise aber darauf hin, dass dem Mann von vielen Seiten Rechtsradikalismus vorgeworfen wird und ich entsprechend andere Schlüsse ziehe, als er) dass die Einwanderer der zweiten Generation tatsächlich einen deutlich niedrigeren IQ von 84 hat, statt 100, wie der Rest der Bevölkerung. Sie zeigen auch, dass z.B. Türken schlechter integriert sind als alle anderen Einwanderergruppen. Diese haben besonders oft niedrige oder gar keine Schulabschlüsse. Und: Immigranten kriegen im Schnitt wirklich mehr Kinder, als der Durchschnittsdeutsche.
Alles wahr.
Ja, und warum schreibe ich dann hier? Warum schimpfe ich über Thilo Sarrazin und andere unterstelle ihm rechtsextremes Gedankengut? Hole die Nazikeule raus?
Weil es oberflächlich ist. Weil er an keiner Stelle nach dem “Warum” gefragt hat und somit unterstellt: Sie hätten einen angeboren niedrigeren IQ, wollen nur die Solidargemeinschaft ausnutzen und werden über kurz oder lang einfach durch ihre große Anzahl, ich weiss nicht genau, wahrscheinlich die gesamte Wirtschaft ruinieren oder gar bei den Wahlen eine türkische Partei aufstellen.
Also frage ich nach dem Warum und dem Hintergrund.
- Sind die Türken generell dümmer, als andere Einwanderer oder die Deutschen?
Ich glaube nicht, dass sich jemand findet, der hier “ja” sagt (außer NPD-Anhänger und der oben zitierte Herr Weiss). Aber wie erklärt man das schlechte Abschneiden der Immigranten bei PISA und IQ-Tests?
Vorwiegend ab den Sechzigern kamen viele Arbeiter aus den Mittelmeerstaaten: Italien, Türkei, Jugoslawien und anderen Ländern nach Deutschland. Integration war damals überhaupt kein Thema. Also siedelten sich viele Immigranten da an, wo es bereits andere gab. Kann man jemandem vorwerfen, dass er, wenn er in ein fremdes Land kommt, sich an seine Bekannte, Verwandte und Leute der gleichen Religion oder der gleichen Nation hält?
So bildeten sich teilweise Parallelgesellschaften in den muslimischen Gruppen, da diese sich schlecht mit dem westlichen Lebensstil anfreunden konnten und lieber ihre eigene Kultur pflegten.
Es hätte politisch etwas getan werden müssen. Vielleicht verpflichtende Deutschkurse. Arbeitsangebote nachdem die Boomphase vorbei war. Keine Ghettobildung. Kostenlose Kindergartenjahre. Aber geschehen ist nicht viel.Das ist eine mögliche Ursache, dass diese Einwanderer schlecht deutsch sprechen – und ihre Kinder ebenso. Das führt dazu dass diese Kinder in der Schule ins Hintertreffen geraten und irgendwann resignieren, bis hin zur Verweigerung. Bekanntestes Beispiel ist die Rütli-Schule. Entsprechend schlecht schneiden sie bei IQ- und PISA-Tests ab. Nicht, weil sie etwa wirklich dümmer sind, sondern weil sie die Sprache nicht beherrschen und ihnen das notwendige Schulwissen fehlt. (Und am Rande: Es gibt ja auch viele Türken mit Hochschulabschluss, was gegen einen angeboren niedrigen IQ spricht.)
- Werden die Türken Deutschland von innen erobern?
Dazu zwei Aspekte.
Einerseits braucht man keine Angst vor einem wachsenden türkischen Bevölkerungsanteil zu haben, welcher den Bevölkerungsschwund in Deutschland ausgleicht. Schließlich gab es schon öfter Einwanderungswellen in den letzten Jahrhunderten und die Kulturen vermischten sich.Andererseits kann man davon ausgehen, dass mit zunehmender Verwestlichung, und damit meine ich vor allem das Selbstbestimmungsrecht der Frau (dazu habe ich im anderen Beitrag schon was geschrieben) die Anzahl der Kinder zurückgehen wird. In die Richtung geht auch die im vorherigen Beitrag erwähnte Dissertation. Ob und in wieweit muslimische Frauen sich dem westlichen Lebensstil anpassen werden, hängt natürlich auch von der zukünftigen Integrationspolitik ab.
- Belasten Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich stark unsere Sozialkassen?
Ja. Immigranten der ersten und zweiten Generation sind öfter arbeitslos (auch bei gleicher Ausbildung), sie haben im Durchschnitt weniger gute Abschlüsse, sprechen die Sprache schlechter oder haben gar keine Arbeitserlaubnis. Da sieht man, wie falsche Politik am Ende richtig Geld kostet!Ein weiterer, häufig geäußerter Gedanke ist, dass die Zuwanderung von Menschen mit niedrigem IQ (wie es bei Einwanderern auf Grund schlechter Bildung verbreitet ist) besonders, sagen wir mal, “ungünstig” sei.
- Sind denn kluge Menschen volkswirtschaftlich nützlicher, als nicht so kluge?
Der Nutzen eines Individuums ist schwer in Zahlen zu fassen. Ein volkswirtschaftlicher Zugang ist vielleicht dieser. Demnach sind Banker ziemlich unnütz und weisen sogar ein negatives ROI(return-on-investment) auf. ErzieherInnen hingegen sind sehr wertvoll, da sie den Eltern erlauben zu arbeiten. Auch der Wert von Putzfrauen wird allgemeinhin unterschätzt. Dadurch, dass der Wissenschaftler nicht selbst putzen muss, hat er nämlich Zeit zum Forschen gewonnen – das Prinzip der Arbeitsteilung.
Und schließlich: Irgendjemand muss das Getreide anbauen, das Brot backen, die Autos zusammenschrauben oder Kranke pflegen.Gewiss ist die Arbeitslosigkeit unter Nichtakademikern höher. Aber auch hier muss beachtet werden, dass das deutsche Schulsystem viele Kinder vom Abitur abhält (PISA-Ergebnis!), sowie finanzielle Gründe viele Abiturienten nicht studieren lassen. Das ist auch der Politik bekannt. Doch anstatt das BAföG zu erhöhen werden Förderprogramme aufgelegt die vorzugsweise denen unter die Arme greifen, die es nicht nötig haben.
Es gibt also noch genügend Jugendliche, die eine bessere Ausbildung bekommen könnten, das Potential ist vorhanden. Der naheliegende Schluß lautet scheinbar, dass es politisch nicht gewollt ist diesen Anteil zu erhöhen.Abgesehen davon gibt es tatsächlich allerhand Arbeit, auch für Nichtstudierte – es will (Wirtschaft) und kann (Staat) nur keiner bezahlen, und dann nennt man es Ehrenamt. 😉
Aber im Ernst: Allein im sozialen Bereich gäbe es wirklich allerhand zu tun, in der Pflege oder Kinderbetreuung fehlen viele Arbeitskräfte. - Warum jetzt die Nazikeule?
Es ist nicht schwer, Rechtsradikalismus zu erkennen, wenn er sehr offensichtlich ist und wenn pauschal gegen Ausländer gelästert wird. Leider gibt es mittlerweile auch konsensfähigen Rechtsradikalismus, der scheinbar harmlos daher kommt.
Die Angst vor Überfremdung, die Mißbilligung hoher Geburtenraten bei “unerwünschten” Bevölkerungsanteilen, die Unterteilung in “minderwertige” und “höherwertige” Menschen oder die Behauptung, bestimmte Gruppen wären durch Gene zu “niedrigerer Leistung” vorherbestimmt. Das alles waren zentrale Punkte der im Dritten Reich verbreiteten Ideologie.
Sarrazin & Co. stacheln bewusst auf. Sie verstärken mit ihren Äußerungen gezielt Vorbehalte und Vorurteile gegenüber Ausländern oder auch Arbeitslosen. Sie erwähnen absichtlich nicht die (sozialen) Hintergründe, die zu der derzeitigen Situation geführt haben. (Wer jetzt meint, das wäre alles keine Absicht gewesen, der möge erklären, warum dann Leute, die nicht in der Lage sind, ein bisschen nachzudenken, solche Posten kriegen und sich als Elite ansehen dürfen).
Für die, die sich detailliert mit dem Thema auseinandersetzen wollen, empfehle ich eine Studie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung.
Glaubt, dass jeder Mensch wertvoll ist,
Andrea Thum
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