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Ansicht Lindau im Bodensee von 1579 (Wikimedia Commons)

Schon den dritten Tag verbringen wir nun schon im wunderschönen Lindau. Zeit sich mal genauer mit der Stadt und ihrer Geschichte zu beschäftigen.

Lindau von oben

Erstmal ein Überblick, die Lindauer Altstadt auf der Insel, unser Veranstaltungsort die Inselhalle ist eingezeichnet.


Größere Kartenansicht

Für alle Zahlenfreunde, die Stadt misst 33,18 km² und hat 24.537 Einwohner.

Im Zeichen der Linde

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Das Wappensymbol, die Linde. (Wikimedia Commons/Stefan Wernli)

Der Name Lindau bedeutet „Insel, auf der Lindenbäume wachsen”. Eine Linde ziert deshalb auch das Stadtwappen und wie bestimmt schon jeder bemerkt hat auch das Logo dieser Tagung, gleich in dreifacher Ausfertigung.

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Lindau macht Karriere

Im Jahr 882 hat ein Mönch aus St. Gallen die Stadt das erste Mal erwähnt, genauer gesagt das hier ansässige Damenstift.
Ab 1079 hatte Lindau das Marktrecht inne und handelte vor allem mit Wein, Edelobst und Gemüse, außerdem mit Flachs und den beim Schiffbau benötigte Kuder (Hanf).
1275 war der nächste Höhepunkt, der Ort wurde freie Reichsstadt.

Pest, Ärger mit Schweden und Stadtbrand

1502 und 1635 waren weniger gute Jahre in der Stadtgeschichte, auch in Lindau wütete die Pest. Doch die Bevökerung erholte sich wieder und konnte 1646 im Dreißigjährigen Kriege die anrückenden Schweden erfolgreich abwehren. Doch man ist nicht nachtragend, heute sind die Beziehung zum Glück ja wieder prächtig, unter anderem durch den gemeinsamen Bezug zum Thema Nobelpreis.

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Lindau um 1650, Kupferstich von Caspar Merian (Wikimedia Commons)

1728 erfolgte dann aber ein erneuter Rückschlag, die Altstadt brannte ab. Die Einwohner nutzten jedoch die Gunst des Augenblicks und orientierten sich beim Wiederaufbau am damals angesagten Barockstil. Dessen wunderschönen Gebäudefassaden und Denkmäler heute noch Besucher und Besucherinnen begeistern.

Napoleon, Österreich, Bayern

Doch das Schicksal brachte weitere Rückschläge. Weniger als hundert Jahre später, im Jahr 1802, entzog Napoleon der Stadt die Reichspriviligien und säkularisierte das Kloster.
1804 ging das Gebiet gar an Österreich, doch der Spuk dauerte nur zwei Jahre, die Österreicher gaben die Stadt zurück und sie wurde dem Königreich Bayern angegliedert.

Infrastruktur boomt: Eisenbahndamm und Hafen enstehen

Wenige Jahre später nahm die Entwicklung der Stadt Fahrt auf. 1824 erfolgte die Anbindung an die Schifffahrt, 1853 folgte der Bau des Eisenbahndamms. Nun war man Endbahnhof der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn.1856 schuf man sich ein wahres Alleinstellungsmerkmal, der neue Hafen entstand, mit bayrischem Löwen und dem einzigen Leuchtturm des Landes gekrönt.

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Löwe und Leuchtturm. (Flickr/Kecko)

Dunkle Momente in der Stadtgeschichte

Weniger stolz konnte man darauf sein 1931 mit Ludwig Siebert den ersten NSDAP-Oberbürgermeister Bayerns zu stellen, der nach der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 zudem noch bayerischer Ministerpräsident wurde. Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, in der Nacht vom 25. auf den 26.4.1945, wurden in einer geheimen Aktion die Schiffe des Lindauer Hafens in die schweizerischen Bodenseehäfen geschafft, um sie vor der Versenkung durch die Nazi-Truppen zu retten. Die Stadt wurde anschließend von französischen Truppen kampflos eingenommen.

Nobelpreisträger und Therapeuten

In der Nachkriegszeit machte sich die Stadt ohne eigene Hochschule einen Namen als Veranstaltungsort wichtiger wissenschaftlicher Kongresse und Veranstaltungen.
Neben den Nobelpreisträger-Tagungen sind das besonders die Lindauer Psychotherapiewochen, die alljährlich im Sommer knapp 4.000 Therapeuten und Analytiker an den Bodensee locken.

Attraktives Freizeitangebot: Casino und Schönheitsklinik

Außerdem ist die südwestlichste Stadt Bayerns heute ein bedeutendes Fremdenverkehrszentrum der Region. Besonders stolz ist man auch auf die exklusive Spielbank und eine moderne Klinik für plastische Chirurgie.