Spätestens seit Pythagoras war klar, dass Musik nichts anderes als eine akustische Version von beliebig komplizierten Zahlenfolgen, -verhältnissen und Gleichungssystemen darstellt. Zahlen kann man visualisieren und zum Beispiel statistische Infografiken daraus generieren. Man kann sie aber auch hörbar machen. Im frühen 18. Jahrhundert war Johann Sebastian Bach der Meister im Einbetten mathematischer Figuren in seine Partituren, wenn auch sein Ziel nicht die Visualisierung mathematischer Zusammenhänge war, sondern vielmehr die Suche nach den harmonischen Wirkungen bestimmter Rechenregeln.
Der Medienwissenschaftler Friedrich Kittler hat nun vor kurzem den ersten Band seines großen Werks Musik und Mathematik: “Band 1: Hellas. Teil 1: Aphrodite“. Die Rezensenten sehen darin schon einen radikalen Versuch, die Geschichte der Entstehung der europäischen Zivilisation neu zu schreiben – und zwar aus dem Geiste der Musik. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich mich wirklich durch die 409 Seiten durcharbeiten möchte. Vielleicht hilft folgende sich an die Ästhetik der frühen Spielkonsolen anlehnende Visualisierung eines bekannten Bach-Werks weiter (wem das gefallen hat, für den gibt es hier noch viele weitere Visualisierungen dieser Art).
(via Twitter)
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