10 Jahre Scienceblogs. Vor 10 Jahren hatte ich sicher noch nicht daran gedacht, mal einen Blog zu schreiben, von den Scienceblogs hatte ich da auch noch nichts gehört. Mein erster Besuch bei den Amerikanischen Scienceblogs war bei Pharyngula, damals, als PZ Myers leider nicht den Film “Expelled” schauen durfte, sein Gast Richard Dawkins aber schon…
Später (wann genau, weiß ich nicht mehr, ich denke, irgendwann Anfang 2009) habe ich dann die Deutschen Scienceblogs entdeckt und dort in diversen Kommentarschlachten eifrig mitgemischt, da ging es seinerzeit ja oft hoch her; es gab diverse Scienceblogs-Religions”kriege” und auch auf den Arte-Fakten flogen die Fetzen. (Kann man übrigens immer noch nachlesen, alles noch da.) Aber natürlich gab es auch viele “richtige” Wissenschaftsartikel, aus denen man eine Menge lernen konnte. Und bei all der Kommentarschreiberei (mit Kommentaren von zum Teil beachtlicher Länge) merkte ich immer mehr, dass mir das Schreiben und Debattieren über Wissenschaft ziemlich viel Spaß machte. Sollte ich vielleicht auch mal…?
Aber so ein Wissenschaftsblog? Da muss man doch ständig neue Dinge schreiben, habe ich dafür überhaupt genug Ideen und Material. Nee, bestimmt nicht.
Im Sommerurlaub 2010 habe ich mich dann irgendwann mal hingesetzt, und in meinem Notizblock auf einer Seite ein paar Ideen hingeschrieben, Themen, über die ich mal bloggen könnte. Es kamen relativ schnell so etwa 20 oder 30 zusammen (von denen einige immer noch auf meiner Liste stehen, vielleicht irgendwann mal…). Und dann hatte ich eines Tages beim Joggen eine Idee, aus der mein allererster Blogartikel wurde. Veröffentlicht habe ich den erst etwas später, damit wollte ich dann doch nicht einsteigen. Aber irgendwie machte das Schreiben schon Spaß.
Dumm nur, dass man sicherlich als Scienceblogger irgendwie nen Blog vorweisen muss – so eine Blogplattform lässt ja bestimmt nicht jeden ran. Dachte ich jedenfalls und stellte mich seelisch darauf ein, erst mal einen kleinen unbedeutenden Blog irgendwo in einer ignorierten Ecke des Internets zu installieren, wo vielleicht alle paar Tage mal jemand vorbeischaut. Aber fragen kostet ja nichts, und nach dem Urlaub habe ich mal spaßeshalber eine mail an den damaligen Redakteur Mark Scheloske geschickt. Der kannte mich aus den oben zitierten Kommentarschlachten, und schwupps, eine Woche später hatte ich einen Zugang zur Blogplattform, fehlte nur noch ein Name für den Blog.
Ich hatte ein paar Ideen – da ich dachte, ich würde auch viel über Materialwissenschaft schreiben, dachte ich eine Weile an “Thinking Matters”, weil das ne hübsche Doppelbedeutung hat, auch “cum grano scientia” fand ich als Namen ganz nett, aber so richtig zufrieden war ich mit beidem nicht, irgendwie ein bisschen abgehoben.
Und dann fiel mir ein, dass ich vor langer Zeit, so mit Anfang 20, doch mal so ein Notizbuch hatte, mit klugen Sprüchen, die ich irgendwo gehört oder gelesen hatte, ob sich da etwas finden ließ? Und dort fand ich ein Zitat aus dem Film “Jenseits von Afrika”: ” Wenn die alten Kartographen das Ende der bekannten Welt erreichten, pflegten sie zu schreiben: “Jenseits dieser Grenzen werden Drachen wohnen”.”
…and the rest is history
Kommentare (40)