„Fragt sich“, schaltete Sam sich ein, „was sie mit Mr. Brikett da drüben“, sein Kinn zuckte in Richtung Sektionssaal „zu tun hat.“ „Und genau das werden Sie“, Cooler deutete auf Sam und Connor, „herausfinden während wir“, diesmal schloß seine Geste sich selbst und Alma ein, „die schwüle Hitze Brasiliens genießen werden!“ „Waaas? Ich …aber… heute abend spielen „Twisted Sister“ im Hell‘s Club und die Karten…“, protestierte Alma. Cooler unterbrach sie mit einer Geste, um anzudeuten, daß sein Telephon klingele, hielt es sich kurz ans Ohr, nickte, reichte es dann ihr und sagte: „Hier ist das Sekretariat der Akademimimi, das sich brennend für Ihre Geschichte interessiert. Erzählen Sie sie ihnen, dann packen Sie und um 12 geht der Flieger.“ Cooler ging zur Tür, „Ich seh‘ Sie am Gate, seien Sie pünktlich und bringen sie mein Telephon und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 1000 mit,“ sagte er noch und verließ den Raum. „Arschgeige!“ presste Alma zwischen den Zähnen hervor, „das hab ich gehö-ört!“ klang Coolers sich entfernende Stimme noch durch die automatisch zufallende Tür!
Um es abzukürzen: Alma und Cooler fliegen nach Brasilien, finden unterwegs heraus, das dort, wo sie hinwollen, ein winziger Indianerstamm lebt, dessen Sprache sie schnell lernen und mit dessen Medizinmann sie daraufhin Freundschaft schließen. Er führt sie herum und Alma entdeckt auf einem Blatt einen kleinen, farbenfrohen Frosch und darunter einen toten Mungo mit einem ähnlichen Frosch im Maul. Sie fangen den lebenden Frosch, bringen ihn zurück ins Labor (der Frosch wird neues Labormaskottchen), wo Alma das Gift aus seiner Haut analysieren und es als genau die tödlich giftige und bisher nicht nachweisbare Substanz identifizieren kann, die S. Molder wirklich umgebracht hat.
Sam und Connor haben sich inzwischen bei Blackstone Pharmaceuticals eingeschlichen, wo Connor mit seinem Charme Mrs. Nosiop becirct und ablenkt, was Sam die Gelegenheit gibt, sich in ihren Rechner zu hacken (ihr Passwort war „Schwertfisch“, was Sam anhand ihres Bildschirmschoners erriet), wo er Belege für eine Korrespondenz mit der Firma Whitestone Pharmaceuticals findet, die Nosiop als Industriespionin bei Blackstone eingeschleust hat und der sie bereits einige wichtige Betriebsgeheimnisse übermittelt hat. Es gibt auch einige nebulöse Andeutungen, daß „jemand“ Verdacht geschöpft haben könnte und sie sich um das Problem „kümmern“ werde. Anschließend fahren Sam und Connor noch beim Haus Molders vorbei, brechen ein und finden in seinem Tagebuch eine Stelle, wo er beschreibt, daß er Nosiop spät abends dabei erwischt hat, wie sie streng geheime Unterlagen kopiert hat.
Nachdem das Team wieder zusammengekommen ist und alle verfügbaren Informationen kombiniert wurden, initiiert Cooler eine offizielle Ermittlung, im Rahmen derer das Froschgift und der in ein anderes Gefäß umgefüllte Brandbeschleuniger an Nosiops Laborplatz gefunden werden. Nach ihrer Verhaftung gibt sie schließlich zu, Molder vergiftet zu haben, um auf Nummer sicher zu gehen und daß sie mit dem Brandbeschleuniger die Schuld auf Illain schieben wollte. Happy End, Abspann, coole Rockmusik…
Das Übliche, das Übliche…
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Wer den Text bis hierher gelesen hat und nun denkt: „Ja, das ist offensichtlich eine sachlich-korrekte, alltägliche und plausible Schilderung der typischen Personen, Vorgänge, Kosten-Nutzen-Abwägungen und Einrichtungen in einem forensisch-wissenschaftlichen Ermittlungszusammenhang zu einem Mord, so wie ich es schon oft in den ganzen realitätstreuen Krimi-Dokumentationen im TV gesehen habe“, der/die ist offenbar bereits dem CSI-Effekt zum Opfer gefallen und sollte dringend dieses Blog lesen. Wer genau das nicht denkt, weil er/sie schon eine Weile dieses Blog liest: danke 🙂
Tja. Ansonsten habe ich, damals nicht wissend, daß dieses Jahr das 10-jährige Jubiläum der Scienceblogs ansteht, letztes Jahr schon (mal wieder) eine kleine Rückschau für dieses Blog gehalten und kann dieser heute gar nicht viel neues hinzufügen, weshalb ich es auch damit bewenden lassen will. Nur so viel: auch in Zukunft soll es in der Hauptsache bei dem bleiben, was ich vor fast 7 Jahren, als ich hier anfing, zum Zweck dieses Blogs schon schrieb:
„Ich würde mich freuen, ein wenig mithelfen zu können, einen „guten” CSI-Effekt zu begründen, der dazu führt, daß das Wissen um die echten Verfahren und Methoden der Forensik, ihre Möglichkeiten aber und vor allem auch ihre Beschränkungen, allgemein zunimmt und vielleicht beginnt, die „Flausen”, die im Moment noch die Vorherrschaft haben, auszutreiben.“
Ob mir das gelungen ist? Keine Ahnung, aber bisher hat es mir Spaß gemacht, es zu versuchen 🙂
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