1. PSA-Untersuchung: Ein zweifelhafter Test

Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern, die – zu spät entdeckt – häufig tödlich verläuft. Eine frühe Diagnose wäre daher natürlich wünschenswert. Und tatsächlich gibt es seit einigen Jahren mit dem so genannten PSA-Test die Möglichkeit zur Früherkennung des Prostatakarzinoms. Und der Test, der von vielen urologischen Fachverbänden empfohlen wird, ist durchaus populär.

Sein Nutzen ist allerdings heftig umstritten: wie nun zwei aktuelle Studien zeigen, hilft ein flächendeckendes PSA-Screening logischerweise zur Identifizierung vieler unentdeckter Prostatakarzinome. Allerdings werden gleichzeitig viele falsche Diagnosen gestellt und Verdachtsmomente geschöpft und auch Karzinome diagnostiziert und (operativ) behandelt, die den Betroffenen niemals Probleme bereitet hätten. Stifitet der PSA-Test also mehr Schaden, als Nutzen?

“Der Streit schwelt seit Jahren. Urologen empfehlen Männern ab 45 oder 50, ein Eiweiß im Blut bestimmen zu lassen, das auf Prostatakrebs hinweisen kann. Bei Tumoren der Vorsteherdrüse ist oft das Prostata-spezifische Antigen (PSA) erhöht. Ärzte, die den Forschungsstand kritisch analysieren, beklagen hingegen, dass gesunde Männer durch das PSA-Screening keine Vorteile haben. Der Test führe weder dazu, dass Männer länger leben, noch dass ihre Lebensqualität besser ist, wenn sie erkranken. “

→ Weiterlesen: [Werner Bartens | Süddeutsche Zeitung] & [Ärzteblatt]

2. Magersucht: Hungern mit fatalen Folgen

Wenn es um Magersucht ihre Ursachen und die Rolle von Veranlagung und sozialen Komponenten im Zusammenhang mit der Eßstörung geht, gibt es noch unzählige offene Fragen. Daß anorektischen Patienten möglichst schnell geholfen werden muß, steht außer Frage. Wie wichtig eine rechtzeitige professionelle Intervention nötig ist, zeigt eine aktuelle Studie: hier wurde auf MRT-Hirnscans festgestellt, daß die graue Hirnmasse von Magersuchtpatienten schon nach wenigen Monaten deutlich abnimmt.

Und – das ist das entscheidende – entgegen früherer Vermutungen, könnten bestimmte Hirnschädigungen auch von bleibender Dauer sein. Eine mögliche Erklärung, weshalb auch nach überstandener Anorexie häufig andere psychische Störungen auftreten…

“Groß muss die Not sein, wenn ein Körper auf die Eiweiß- und Fettvorräte der Gehirnmasse zurückgreift, um sich am Leben zu erhalten. Bei Patienten, die an Magersucht – der Anorexia nervosa – erkrankt sind, ist der Organismus augenscheinlich dazu gezwungen, jede noch vorhandene Energiequelle anzuzapfen.”

→ Weiterlesen: [Inka Wahl | FAZ]

3. Mehr Lohn für weniger CO2

Man kann in Sonntagsreden betonen, wie wichtig die Senkung der CO2-Emissionen ist oder sich mit aufwendigen PR-Kampagnen ein grün-ökologisches Image anheften. Man kann aber auch unkonventionelle Wege gehen, um dem CO2-Ausstoß Herr zu werden: dem japanischen Elektronik-Multi Panasonic scheint es jedenfalls Ernst zu sein mit der Klimafrage – das Gehalt der Mitarbeiter wird künftig direkt an Erfolge der CO2-Einsparung gekoppelt.

Mitarbeiter, die Ideen entwickeln, wie eine CO2-Reduktion möglich wird, profitieren also unmittelbar auf ihrem Gehaltszettel. Nachahmenswert, oder?

“Akira Nakamura, Geschäftsführer der Umweltabteilung von Japans größtem Elektronikkonzern Panasonic, legt sich ins Zeug: “Wir werden die Kohlendioxid-Emissionen senken, während wir die Gesamtproduktion erhöhen”, verspricht er vollmundig. Doch anders als viele ihrer Kollegen haben die Panasonic-Firmenmanager auch eine interessante Idee, wie sie dieses Kunststück vollbringen wollen, an dem die japanische Industrie in den vergangenen zwölf Jahren nach der Verabschiedung des Kyoto-Protokolls zur Senkung der Treibhausgase so kläglich gescheitert ist. “

→ Weiterlesen: [Martin Koelling | Technology Review Blog]

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