1. US-Studie: Gentechnik steigerte Ernte-Erträge nicht
Im Streit um Sinn und Zweck der Gentechnik in der Landwirtschaft geht es derzeit hoch her. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat ein Anbauverbot für die transgene Maissorte Mon810 verfügt, US-Agro-Multi Monsanto kündigt Schadensforderungen in Millionenhöhe an, die Öko-Aktivisten jubeln und viele Wissenschaftler mit Sympathien für die grüne Gentechnik sind zerknirscht. Die nächsten Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert.
Neue argumentative Munition für Gentechnik-Kritiker liefert möglicherweise eine US-Studie, die ein interessantes Licht auf die ganze Debatte wirft. Dazu haben die Wissenschaftler Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums ausgewertet und kommen zum Schluß, daß der Einsatz genveränderter Sorten (egal ob Mais oder Soja oder andere Pflanzen) die Erträge nicht oder nur sehr marginal steigert. Ist damit dieses Hauptargument der Gentechnik-Fans damit obsolet?
“Gentechnik hat die Landwirtschaft einer Studie zufolge kaum ertragreicher gemacht. “Bisher hat sich die Leistungsfähigkeit von Pflanzen, die gentechnisch verändert wurden, um mehr Ertrag zu bringen, trotz aller Bemühungen kaum gesteigert”, erklärten die Forscher der Union of Concerned Scientists, eines Zusammenschlusses von Wissenschaftern, der sich die Förderung einer gesunden Umwelt und einer “sichereren Welt” auf die Fahnen geschrieben hat. Nicht eine einzige Sorte von Gentechnik-Pflanzen habe eine wirkliche Ertragssteigerung ermöglicht – was zentralen Werbe-Argumenten der Gentechnik-Industrie diametral entgegen steht. “
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2. Cochrane: Homöopathie gegen Krebsnebenwirkungen
Um eines vorweg klarzustellen: Krebserkrankungen sind kein Spielplatz und Experimentierfeld für Heilpraktiker oder andere Akteure der sogenannten Komplementärmedizin. Das therapeutische Repertoire der Schulmedizin in der Krebsbehandlung ist glücklicherweise in den letzten Jahren deutlich verbessert worden und macht weiter Fortschritte (wenngleich diese langsamer gehen, als man sich wünscht). Dennoch macht natürlich die Meldung neugierig, daß die angesehene Cochrane-Collaboration bei der begleitenden Krebsbehandlung angeblich homöopathische Mittel für sinnvoll hält.
Eine Analyse verschiedener Studien hat ergeben, daß bestimmte homöopathische Arzneimittel die Nebenwirkungen von Strahlenbehandlung und Chemotherapie lindern können. Calendula etwa bei Dermatitis, Traumeel S bei Verletzungen der Mundschleimhaut. Etwas seltsam erscheint jedoch, daß Calendula hier unter das Homöopathie-Etikett fällt – haben die Cochrane-Autoren hier etwas verwechselt? Dennoch lohnt ein unvoreingenommener Blick….
“Eine systematische Übersicht der Cochrane Collaboration bescheinigt zwei homöopathischen Pflegemitteln eine gewisse Wirkung bei der Linderung von Nebenwirkungen der Chemo- und Radiotherapie bei Krebserkrankungen. Ein renommierter Experte bezweifelt die Evidenz.”
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Liebe geht durch den Magen und – auch das ist eine Binsenweisheit – unsere Lebenszufriedenheit hängt ebenfalls sehr stark von Genuß und eben genußvollem Essen ab. Nur dumm, daß uns zusätzliche Pfunde dieses Glück oft wieder verleiden. Und Übergewicht ist tatsächlich ein ernstes (nicht nur gesundheitliches) Problem.
Aufwendige Ernährungsprogramme versuchen gerade bei Kindern und Jugendlichen das Bewußtsein dafür zu wecken, daß Fast Food und fettreiche Ernährung schlecht ist. Allerdings sind Kinder und Jugendliche, wie nun eine US-Studie zeigt, glücklicher, wenn man ihnen den Griff zu Pommes, Big Mäc und Cola gestattet. Gibt es keinen Ausweg aus dem Dilemma? Denn wer will schon schlank und unglücklich sein…?
“Mit Fast Food und Softdrinks werden Kinder zwar dicker, sie sind aber auch zufriedener. Dies hat eine neue Studie eines internationalen Forscherteams ergeben. Die Wissenschaftler konnten zudem zeigen, dass Ernährungsprogramme zur Reduzierung von ungesunden Nahrungsmitteln und Getränken eher von Erfolg gekrönt sind, wenn sie gleichzeitig darauf abzielen, die Kinder auf andere Weise glücklich zu machen. “
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