1. Rätsel um vermeintlich blutigen Wasserfall gelöst

Als man an der Abbruchkante des Taylor-Gletschers in der Antarktis im Jahr 1911 eine dunkelrote Spur fand war das eine aufregende Entdeckung. Als “Blutgletscher” wurde er bezeichnet und die Forscher vermuteten, daß bestimmte Algen für die rote Färbung verantwortlich waren. Nun konnten US-Wissenschaftler nach langer Wartearbeit endlich Wasserproben aus dem “Blutstrom” ziehen und analysieren. Dabei kamen sie dem Geheimnis des Gletschers näher auf die Spur.

Es befindet sich offenbar eingeschlossen im Eispanzer ein See, der von Mikroben bevölkert wird, die sich vermutlich seit Jahrmillionen dort am Leben erhalten: ohne Licht und Sauerstoff! Dafür “ernähren” sie sich offensichtlich von Eisenverbindungen und das Eisenoxid sorgt für die rote Farbe. Sind die Forscher damit auf ein urzeitliches Ökosystem gestoßen?


“Der Blutige Wasserfall ergießt sich nur selten und in unregelmäßigen Abständen über das Ende der Gletscherzunge. Deshalb mussten Jill Mikucki von der Harvard University in Cambridge (US-Staat Massachusetts) und Kollegen einige Jahre warten, bis sie schließlich Wasserproben ziehen konnten. „Als ich dann mit der Wasseranalyse begann, war da kein Sauerstoff zu entdecken. Es war ein richtiger Eureka-Moment”, sagt Mikucki. Dafür fand die Forscherin reichlich Eisen- und Schwefelverbindungen, Salz und lebende Bakterien, wie sie im Fachmagazin „Science” berichtet.

→ Weiterlesen: [Rolf H. Latussek | Die Welt]

2. Influenza-Pandemie: Eine Frage der Zeit

Die Grippesaison wäre für dieses Jahr überstanden. Doch in wenigen Monaten beginnt schon wieder der Wettlauf der Virologen und Forscher mit dem Virus, um rechtzeitig einen geeigneten Impfstoff für nächstes Jahr herzustellen. Aber der Verwandlungskünstler, der der Grippe-Virus nun einmal ist, bereitet den Experten noch mehr Kopfzerbrechen – und in Zeiten des globalen Massentourismus ist eine Pandemie möglicherweise nur eine Frage der Zeit.

Walter Haas, Leiter des Robert-Koch-Instituts, erklärt im Interview einige Hintergründe…

“Viren brauchen keinen Pass und kein Visum. Wenn infizierte Personen reisen, können sie sehr schnell Infektionsketten auslösen. Das haben wir bei Sars gesehen. Aber auch 1918 bei der Spanischen Grippe, also der schwersten Influenza-Pandemie des letzten Jahrhunderts, als 20 bis 50 Millionen Menschen starben, gab es eine Menge Handelsverkehr und internationalen Austausch. Heute geht die Verbreitung aber noch viel schneller.”

→ Weiterlesen: [Sueddeutsche Zeitung]

3. Placebo ist charakterabhängig

Der Placebo-Effekt ist eine faszinierende Angelegenheit. Einerseits belächeln wir manchmal innerlich diejenigen, die eine Zuckerpille für eine probates Medikament halten, andererseits: ginge es uns selbst anders? Welche Faktoren bestimmten die Empfänglichkeit für Placebos?

Forscher der McGill University in Montreal sind diesen Fragen nachgegangen…

“Der Placeobeffekt wirkt laut einer Studie nicht bei allen Menschen gleich. Personen mit einem Hang zum Risiko erleben die Wirkung offenbar stärker – Ursache könnte die Empfänglichkeit für Neurotransmitter sein.”

→ Weiterlesen: [Petra Schweinhardt | orf-science]

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Kommentare (1)

  1. #1 Jenny
    April 18, 2009

    Na dann weiß ich ja jetzt, warum Placebos (und damit auch homeopathische ‘Medikamente’) bei mir nicht wirken: weil mein Hang zum Risiko extrem unterentwickelt ist.