1. Fälschen und Forschen

Wissenschaft ist – das ist eine Binsenweisheit – ein hochkompetitives System. Wissenschaft lebt genauso vom Wettbewerb der Ideen und Lösungsansätze, wie vom Wettbewerb der Forscher untereinander. Da bleibt es nicht aus, daß manche Wissenschaftler auch zu Tricks und Fälschungen greifen, um bessere Chancen im Rennen um Positionen und Forschungsgelder einzuheimsen.

Nun wird aus der Universität Göttingen bekannt, daß dort offenbar in mehreren Fällen gemogelt wurde: dort wurden Förderanträge mit fragwürdigen Publikationslisten aufgepeppt. Das Problem: darin waren Publikationen aufgelistet, die (noch) gar nicht erschienen oder auch gar nicht geschrieben wurden.


“Im Kampf ums Geld greifen Wissenschaftler zum Betrug: Göttinger Forscher stehen im Verdacht, beim Antrag auf Förderung geschwindelt zu haben. Jetzt steht der Elite-Status der Uni auf dem Spiel.”

→ Weiterlesen: [Tanjev Schultz | Süddeutsche Zeitung]

2. Wissenschaft muß öffentlicher werden

Christian Spannagel, Juniorprofessor an der PH Ludwigsburg, hat sich letztes Jahr dafür entschieden, seine wissenschaftliche Biographie konsequent “öffentlich” zu machen. Dazu nutzt er die Möglichkeiten des Web, um seine Forschungsaktivitäten, seine Lehrveranstaltungen, seine Ideen und Projekte konsequent öffentlich darzustellen. Im Interview erklärt Christian Spannagel sein Selbstverständnis als “öffentlicher Wissenschaftler”, wie Lernen und Lehren im Netzwerk funktionieren kann und weshalb für ihn das SocialWeb eine Kreativitätsquelle ist.

“Ein öffentlicher Wissenschaftler arbeitet nicht im Elfenbeinturm und praxisfern, sondern er vernetzt sich mit Menschen auch außerhalb der Hochschule, um im direkten Erfahrungsaustausch wissenschaftlich zu arbeiten. Er publiziert also nicht nur öffentlich, sondern er bindet andere Menschen auch direkt in den Prozess der wissenschaftlichen Wissenskonstruktion mit ein. “

→ Weiterlesen: [Blogpiloten | Interview mit Christian Spannagel]

3. 130 neue Froscharten auf Madagaskar entdeckt

Madagaskar ist etwa 1,5mal so groß wie Deutschland. Als Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere hat die Insel allerdings noch viel, viel mehr zu bieten. Es ist seit langem bekannt, daß Madagaskar wahnsinnig viele endemische Arten beherbergt, die also anderswo nicht vorkommen. Nun haben deutsche Forscher eine erste Bestandsaufnahme unter den Amphibien vorgenommen und dabei u.a. festgestellt, daß es auf Madagaskar allein 130 Forscharten mehr gibt, als bislang angenommen. Weitere Entdeckungen sind wahrscheinlich…

“Madagaskar trennte sich vor etwa 150 Millionen Jahren vom Festland. Seither entwickelte sich auf einer Fläche rund 1,5 Mal so groß wie Deutschland eine einzigartige Flora und Fauna. So leben in dem exotischen Naturparadies mindestens 130 Froscharten – mehr als bislang gedacht.”

→ Weiterlesen: [Thilo Resenhoeft | Die Welt]

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