In den kommenden Tagen wird sich an dieser Stelle ausnahmsweise nicht alles ums Fliegen drehen. Ich bin in San Diego beim Jahrestreffen der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Die Veranstaltung dürfte bei weitem nicht so sperrig werden wie der Name ihres Veranstalters.

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San Diego ist vom 18. bis 22. Februar Gastgeber des Jahrestreffens der AAAS (Foto: Stirn)

Seit 1848 organisiert die AAAS, die nicht nur das Magazin „Science” herausgibt sondern nach eigenem Bekunden auch die größte interdisziplinäre Wissenschaftsorganisation der Welt ist, bereits ihre jährlichen Treffen. Die sind im besten Fall ein bunter Karneval der Wissenschaften, bei dem Forscher ihren meist fachfremden Kollegen und einer großen Schar Journalisten (mehr dazu noch in den nächsten Tagen) ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse nahebringen.

Die Verkündung von Durchbrüchen ist eher nicht zu erwarten (bzw. in den vergangenen Jahren immer seltener geworden), dafür gibt es – wenn’s gut läuft – einen schönen Überblick über all die Themen, die Wissenschaft und Gesellschaft gerade beschäftigen. Das Thema des diesjährigen Treffens lautet folglich auch: „Bridging Science and Society”. Und die gute Nachricht: Zumindest das Wetter stimmt. Heute gab’s mehr als 20 Grad (Celsius, wohlgemerkt) und keine Wolke am Himmel. Neidisch, anyone? 😉

Los geht’s am Donnerstagabend kalifornischer Zeit, und ich werde versuchen, sofern es die Zeit zulässt, von Zeit zu Zeit ein paar Eindrücke hier einzustellen. Angereist bin ich bereits einen Tag vorher, um noch ein paar andere Themen zu recherchieren und mich ein wenig einzugewöhnen (ein Faschingsumzug bis nachts um eins direkt vor dem Hotelzimmer hilft übrigens ungemein, trotz neun Stunden Zeitverschiebung gleich den richtigen Schlafrhythmus zu finden ;-).

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Grauwal etwa drei Kilometer vor San Diego (Foto: Stirn)

Die frühe Anreise war auch willkommene Gelegenheit, den Grauwalen einen Besuchs abzustatten, die auf ihrem Weg von Alaska nach Baja California direkt an San Diego vorbeischwimmen. Ist natürlich alles ziemlich touristisch hier, aber Captain Bill hat seinen Passagieren zumindest zwei Dinge unmissverständlich klar gemacht:

  • dass die Klimaerwärmung sehr real ist, was sich unter anderem auch an den veränderten Migrationsmustern der Grauwale und dem Auftauchen von Buckelwalen in Südkalifornien ablesen lässt
  • dass die „wissenschaftlichen Zwecke”, zu denen Japan Wale fängt, nur ein Vorwand sind, um die Tiere abzuschlachten und viel Geld mit ihrem Fleisch zu machen.

Natürlich alles nichts Neues, aber immer schön, so was in dieser Deutlichkeit zu hören.

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Buckelwal etwa zehn Kilometer vor der Küste (Foto: Stirn)

Und um zum Schluss noch an eine andere Geschichte hier auf ScienceBlogs anzuknüpfen: Delfine sind in der Tat unheimlich dämlich. Da haben sie die Chance, im Internet ganz groß herauskommen, und was machen die Viecher – tauchen einfach ab:

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Delfin (abgetaucht) (Foto: Stirn)

Alle Texte aus San Diego:

Kommentare (3)

  1. #1 Pia
    Februar 19, 2010

    Du bist in Kalifornien. Ich bin in Berlin. Das ist blöd – schließlich treffen wir uns doch eigentlich immer und nur auf Konferenzen. Egal. Ich bewundere einfach aus der Ferne Deine hervorragenden Qualitäten als… Tierfotograph!
    Tschö und viel Spaß, p.

  2. #2 Sebastian
    Februar 26, 2010

    Interessant, ihr wart also neben den Physiotherapeuten diejenigen, die Subway, Tin Fish und Starbucks blockiert und uns die ganzen guten Konferenzräume weggenommen habt. 😉

    – Sebastian, der zufällig auf einer benachbarten Veranstaltung war

  3. #3 Alexander Stirn
    Februar 26, 2010

    Eigentlich haben wir nur Fred’s Mexican Cafe blockiert, das aber mit schöner Regelmäßigkeit 😉