…Berufserfahrung erwünscht. Der US-Unternehmer Robert Bigelow, der seine irdische Hotelkette gern in den Orbit ausweiten würde, sucht dafür per Stellenanzeige nach Raumfahrern. Kleiner Haken: Etwas Erfahrung im All sollten die Bewerber schon mitbringen.
Astronauten gesucht: Stellenanzeige auf der Webseite von Robert Bigelows geplanter Weltraumhotelkette (Screenshot: Bigelow Aerospace)
Für Astronauten beginnt eine harte Zeit: 34 Raumfahrer hat das Spaceshuttle im vergangenen Jahr ins All gebracht, für die Hälfte war es der erste Flug in den Orbit. Wenn das Shuttle, wie derzeit geplant, am 16. September 2010 zum letzten Mal abhebt, ist die Party erst einmal vorbei. Fluggelegenheiten zur ISS (mit russischen Sojus-Kapseln) sind rar, ein Shuttle-Nachfolger ist nicht in Sicht, die Konkurrenz ist groß: Allein die Nasa listet auf ihrer Webseite 112 fest angestellte Astronauten (manche davon auch im Management), neun weitere Kandidaten werden derzeit ausgebildet.
Höchste Zeit also, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen?
Darauf zumindest scheint Robert Bigelow zu spekulieren. Der Unternehmer, der seine Millionen mit einer Hotelkette für Dauergäste gemacht hat und mit gewissem Erfolg an aufblasbaren Hotels in der Umlaufbahn arbeitet, sucht gerade per Stellenanzeige nach Astronauten. Eine abgeschlossene Berufsausbildung (im Astronautencorps einer Regierung oder einer Raumfahrtagentur) wird ebenso vorausgesetzt wie Raumflugerfahrung. Außeneinsätze oder Steuerkünste als Pilot werden darüber hinaus gerne genommen.
Auch wenn man nicht genau sagen kann, wie viel heiße Luft derzeit noch in der privaten Raumfahrt steckt, zeugt ein solches Gesuch doch zumindest von Selbstbewusstsein – und davon, dass die Privatisierung der Raumfahrt weiter voranschreitet. Der Weltraumtourismus hat die Phase, als er lediglich die Vision ein paar reicher Phantasten war, längst überwunden. Doch dazu in den nächsten Wochen mehr in diesem Theater.
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