In Olomour, das in Tschechien liegt, gibt es eine Palacky Universität, wenn die Nachricht im britischen Magazin New Scientist kein Aprilscherz ist (vom Datum des 29.3. her eigentlich augeschlossen). Hier gibt es einen Forscher namens Tomas Grim, der durch – sicher sehr sorgfältige – Untersuchungen herausgefunden hat, daß Wissenschaftler, die mehr Bier trinken, weniger publizieren, und diese Arbeiten werden auch noch weniger zitiert. Jetzt kann man entweder fragen, wie viel Bier man trinken muss, um nichts mehr zu publizieren, oder was man sonst aus diesen Ergebnis einer wissenschaftlichen Arbeit lernen kann.
(Übrigens – die Ergebnisse lassen nicht erkennen, ob die Forscher erst trinken und dann weniger publizieren, oder ob sie weniger publizieren und dann mehr trinken. Nehmen wir an, daß sich niemand betäuben will uns es nur um Stimulanz geht.)
Der Nachweis des 21. Jahrhunderts, daß Bierkonsum Quantität und Qualität der wissenschaftlichen Produktion reduziert, will sich nicht dem Diktum des merkwürdigen Georg Christoph Lichtenberg aus dem 18. Jahrhundert fügen, der meinte, daß die Menschen weniger wüssten und weniger Ideen hätten, wenn sie alle Flaschen – gemeint sind die mit Wein gefüllten – verschlossen gelassen hätte. Und kennen wir das nicht, daß die Ideen nur so fließen, nachdem es der Rebensaft schon getan hatte? Manchmal jedenfalls.
Mir scheint, daß man zwei Dinge unterscheiden muss: Normale Wissenschaft – und nur sie kann Grim untersucht haben – funktioniert schlechter, wenn man vorher einen hebt. Aber die genialen Geistesblitze benötigen den Geist aus der Flasche. Vielleicht erklärt sich so auch, warum die Öffentlichkeit die Kunst höher schätzt als die WIssenschaft. Die Ergebnisse der Forschung sind ihnen zu nüchtern. Man verlangt nach Rausch. Das könnte die WIssenschaftler doch akzeptieren. Seid nüchtern, wenn ihr forscht, und lasst den Geist aus der Flasche, wenn ihr darüber redet.
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