Irgendwann gehörte es zum Standardbild eines Hörsaals, daß in ihm strickende, häckelnde oder sonstwie alternativ beschäftigte Personen saßen, die offenbar keine Zeit für den Fall verschwenden wollten, daß das Gehörte – die Vorlesung – über ihre Köpfe hinweg ging. Als das Strickzeug aufgebraucht war, kam die Wasserflasche. Heutzutage gluckst es dauernd, wenn in der Universität gelehrt wird, wobei das Herumschleppen von Wasserflaschen auch zum Standard von Rucksackreisenden gehört, die sich dadurch noch breiter machen. Sie können auch aus dem Stegreif erläutern, weshalb man nie ohne Wasserflasche sein und helle Nass literweise zu sich nehmen soll. Ich selbst hatte immer ein schlechtes Gewissen. Ich trinke Wasser nicht gerne, weil es zum einen doch schon in meinem Mund ist und also nicht schmeckt, und weil ich zum zweiten dann dauernd austreten – Wasser abschlagen – muss. Ich habe nie solche Flaschen mit mir rumgeschleppt, und jetzt bekomme ich Zustimmung dafür von Wissenschaft. Weg mit den Wasserflaschen!
Die für mich gute Nachricht steht im “Clinical Journal of the American Society of Nephrology” (DOI:10.1681/ASN.2008030274), wobei ich mich bei den Angaben auf das britische Magazin NEW SCIENTIST (Ausgabe vom 5.4.08, S. 7) verlasse: Wer viel Wasser trinkt, tut sich NICHTS GUTES an – es sei denn, man lebt als Leistungssportler in der Wüste. Wasser zügelt den Appetit nicht, verhindert keine Kopfschmerzen, verbessert weder die Haut noch innere Organe durch das Spülen der Nieren, und so weiter. Wasser ist zum Waschen da, ansonsten kann man die Flaschen endlich zu Hause lassen. Bitte ab sofort. Danke
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