Am Wochenende mal wieder ein längeres Stück – statt mit der Eisenbahn – mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs. Dabei habe ich die Klagen der Leute verstanden, daß alle auf der linken Spur – der Überholspur – unterwegs sind. Das heißt, es sind fast alle dort unterwegs, und wenn sich nur irgendwo ein Bus oder ein Wohnwagen blicken lassen, dann fährt alles links. Darüber wird geschimpft oder gerätselt – je nach Temperament -, was mir aber unfair oder unnötig zu sein scheint. Der Grund für dieses Verhalten hat nicht mit einer Rennfahrermentalität oder so zu tun, sondern mit der schlichten Einsicht, daß die linke Seite der Straße die von Natur aus bevorzugte ist. Wenn die rechte Spur die Überholspur wäre, würde die nicht so schnell voll. Da muss es doch Erfahrungen aus England oder Japan geben. Kennt die jemand?
Wir fahren tatsächlich auf der falschen Seite, wie man leicht erkennen kann. Wir sind nämlich vorwiegend Rechtshänder; und wer früher – vor den Autos und den Verkehrsregeln – auf einer Strasse unterwegs war, hat sich deshalb links entlang bewegt. So konnte er entweder mit der rechten Hand grüßen oder kämpfen. Auf der rechten Seite zu gehen, setzt die starke Seite außer Kraft. Deshalb drängt uns nichts auf die rechte Spur.
Wenn wir jemals auf der richtigen – der linken – Seite fahren dürfen, dann sollte auch das Steuerrad dort bleiben. Wer als Fahrer bei den derzeitigen Regeln sein Auto verlassen muss, kann das nur zum gefährlichen Verkehr hin tun. Warum kann der Fahrer nicht dort aussteigen, wo er Gehen kann?
Autofahrer sollen ein Herz für Kinder haben – unser Herz sitzt bekanntlich links. Da müssen wir fahren, und da sollten wir sitzen, wenn wir es tun.
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