In diesen Tagen ist – im Rahmen physikalischer Experimente – viel von schwarzen Löchern die Rede, die entstehen können. Sie brauchen aber gar nicht erzeugt zu werden. Sie gibt es bereits, und zwar in der deutschen Geschichte, und das massenhaft. Wer sie finden will, braucht sich nur zu fragen, wie wir mit den großen Figuren der Wissenschaft umgehen. Ihre Biographien werden im Ausland geschrieben. Der bedeutende Physiker Max Born, der große Biologe Ernst Haeckel, der grandiose Mathematiker Bernard Riemann und viele andere – ihr Leben wird von angelsächischen Autoren geschildert, und wir vegessen fast vollständig, daß Wissenschaft und Wissenschaftler nicht nur zu unserer Geschichte gehören, sondern die überhaupt erst machen: “Weder die Wechselfälle der politischen oder militärischen Verhältnisse noch die Ökonomie können … erklären, wie sich unsere heutige Lebensweisen durchgesetzt haben;dazu bedarf es einer Geschichte der Wissenschaften und Techniken.” Die deutschen Intellektuellen weigern sich beharrlich, diesen Sazu des französischen Philosophen Michel Serres zur Kenntnis zu nehmen. Sie produzieren dabei die schwarzen Löcher, in der unsere Kultur versinkt.
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