Jahrzehnte haben die Physiker an dem Ding bei Genf gebaut. Zehntausend Wissenschaftler möchten mit dem neuen Beschleuniger am CERN verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Milliarden Euros sind für Grundlagenforschung ausgegeben worden. All dies und mehr könnte man erörtern und besprechen, um an einem gegenwärtigen Geschehen in der Welt der Wissenschaft teilhaben zu können. Und was macht die Öffentlichkeit bzw. was machen die Medien?
Sie fragen, ob da ein schwarzes Loch auftreten kann, nur weil ein nicht ganz gescheiter (eher gescheiterter) Physiker das Thema aufgeworfen hat. Wir wollen offenbar nichts lernen bzw. keine wichtigen Themen besprechen. Wir wollen verblöden, und wir greifen jeden Stuss auf, den die Welt dafür bietet. Von einem public understanding of science kann keine Rede sein. Nur von einem schwarzen Loch des allgemeinen Wissens. Auch das haben wir teuer bezahlt.

Kommentare (15)

  1. #1 FRIGHTTAG
    September 17, 2008

    Ja schade ist das, aber was soll man da machen? Die Medien werden ja kaum sagen “Sorry das war ein riesen fehler!!” vllt. sollten wir wenige uns zusammen tun und klagen wegen (sorry) scheiß Propaganda *grins* obwohl das nicht meine art ist.

    Auf jeden fall gut das es noch einige wenige gibt die sich lieber informieren, weil sie das Thema interessiert, bevor sie in Panik verfallen und auf den Mond ziehen. *grins*

    Lg
    Frighttag

  2. #2 capcook
    September 17, 2008

    An E.P. Fischer: Was für ein trauriger Kommentar eines deutschen Professors, von dem man etwas mehr Gemeinsinn erwarten könnte. Natürlich machen sich Millionen Gedanken darüber, was die Jungs in Genf da so köcheln. Es ist immer wieder dasselbe Spiel: Die meisten Wissenschaftler sind nicht am Gemeinwesen interessiert, sondern verfolgen nur engstirnig ihre Forschung. Doch Forschung ist f ü r die Menschen da und nicht gegen sie. Und da die meisten Forscher mit Steuergeldern arbeiten, sollten sie durchaus Rede und Antwort stehen müssen, was sie da tun. Rössler ist ein Held, ob er Recht oder Unrecht hat, wird sich erst noch zeigen. Unerträglich sind Leute wie Sie, Herr Fischer, die abweichende Meinungen verteufeln, nur weil sie ihnen nicht in den Kram passen. Und was Leute wie Sie offenbar ständig vergessen: Es waren immer Wissenschaftler mit einer “dissenting opinion”, die die Wissenschaft vorangebracht haben – von Kepler bis Einstein – und nicht die Mitläufer.

  3. #3 JanM
    September 17, 2008

    Was ich besonders bedrückend an der Sache finde, ist, dass sich CERN und einige am LHC beteiligte Physiker wirklich redliche Mühe geben, einen entspannten Kontakt zur Öffentlichkeit herzustellen und auch Nichtwissenschaftlern zu vermitteln, was das Projekt für einen Stellenwert einnimmt, wie einzigartig die internationale Zusammenarbeit ist, und dass dort nicht ein Haufen größenwahnsinniger Weißkittel zwischen Genie und Wahnsinn mit dem Fortbestand der Erde spielt. Ich finde diese Art der Öffentlichkeitsarbeit sehr lobenswert (gerade, weil es sich Nichtphysikern ja tatsächlich nicht aufdrängt, wozu jetzt ein Teilchenbeschleuniger genau gut sein könnte), aber offensichtlich wird sie von den Medien und der breiten Öffentlichkeit nicht im geringsten goutiert. Ich befürchte fast, bei dieser Art von Echo werden sich viele Beteiligte früher oder später denken “nützt ja eh nix, da können wir auch die Klappe halten und weiterarbeiten”.

  4. #4 capcook
    September 17, 2008

    JanM: Wir wissen doch alle, dass es tausende wissenschaftliche Theorien und Einschätzungen in der Vergangenheit gab, die sich später als falsch herausstellten. Auf der Müllhalde der Wissenschaft stapeln sich die falschen Theorien bis zum Himmel. Das ist natürlich nicht anders machbar, denn selbstverständlich muss man mit Theorien arbeiten, die dann eben später falsifiziert werden. Das heißt aber gleiczeitig auch, dass eine Theorie eben nichts anderes ist als eine Theorie.

    Wenn man dann hört, dass es selbst CERN für möglich hält, dass winzige kleine schwarze Löcher entstehen und dann nur auf die Hawking-Strahlung zur Beruhigung verweisen kann, die ja nur eine unbewiesene Theorie ist, dann muss man verstehen, dass es Millionen mulmig wird.

    Rösslers großes Verdienst ist es, dass er auf die ganze Problematik hingewiesen und gleichzeitig das Bewusstsein dafür geweckt hat, dass man Wissenschaftler nicht einfach vor sich werkeln lassen darf, wenn so viel auf dem Spiel steht. Wissenschaftler sind Tei dieser Gesellschaft, werden von ihr finanziert und haben sich vor ihr zu rechtfertigen.

    Denn sonst könnte es eines Tages so aussehen

    https://www.cyriak.co.uk/lhc/lhc-webcams.html

  5. #5 Rincewind
    September 17, 2008

    @capook: Rössler ist kein Held, sondern offensichtlich hauptsächlich von großem Geltungsbedürfnis getrieben. Seine Berechnungen (er ist übrigens Chemiker und kein Physiker) wurden mehrfach von verschiedensten Stellen geprüft und stets der Fehlerhaftigkeit überführt, was ihn aber nicht hindert, weiter Unsinn von sich zu geben. Da ist die Verlockung im Mittelpunkt zu stehen, wohl einfach zu groß. Was daran heldenhaft sein soll, sich per billiger Panikmache in den Mittelpunkt zu stellen, ist mir rätselhaft.

    Ihre Vorwürfe an E.P. Fischer sind unverschämt. Ich würde ihnen dringend raten, sich mit dem realen Bild der Forschung am CERN auseinanderzusetzen (Dass Sie heute hier Kommentare abgeben können, ist übrigens erst dank einem “Nebenprodukt” des CERN möglich geworden) und weniger James Bond Filme anzuschauen.

    Was am CERN gemacht wird, ist lediglich eine Nachstellung von Vorgängen, wie sie in der Natur seit Milliarden Jahren vorkommen, z.B. auch in der oberen Erdatmosphäre. Nur dass im CERN mit geringerer Energie gearbeitet wird. Hier irreale Untergangsszenarien zu konstruieren ist wohl das Zeitgeistproblem einer saturierten Gesellschaft. Die gefährlichen schwarzen Löcher sind nicht im CERN, sondern in den Hirnen einiger bereits entstanden.

    Ich finde es immer wieder bemerkenswert, mit welcher Verachtung manche Leute auf Wissenschaftler herabschauen, die Grundlagenforschung betreiben und das dann per Computer und Internet – was ohne diese gar nicht möglich gewesen wäre – kommunizieren.

  6. #6 JanM
    September 17, 2008

    capcook: Vielleicht ist die Theorie der schwarzen Löcher diskussionswürdig, vielleicht nicht. Ich kann das als interessierter Physiklaie schwer beurteilen, finde es aber höchst unplausibel, dass 10.000 Wissenschaftler mit Scheuklappen herumlaufen und eine reelle Gefahr wegreden sollen, um ihre Experimente nicht zu gefährden – da dürfte die kritische Masse, unterhalb derer sich noch Verschwörungen anzetteln lassen, um mehrere Größenordnungen überschritten sein. Unabhängig davon ist mein größtes Problem, dass das Medienecho über weite Strecken nichts, aber auch garnichts mit einem sinnvollen Diskurs zu tun hat, sondern sich darauf beschränkt, die Steilvorlage dankbar in eine nicht enden wollende Serie schön gruseliger Endzeit-Stimmungsgemälde zu verwandeln. Das latente Unwohlsein in der Bevölkerung ist m.E. Folge genau dieser Stimmungsmache, und entstammt kaum der Auseinandersetzung mit der Argumentation von Herrn Rössler und der der LHC-Physiker.

  7. #7 Rincewind
    September 17, 2008

    Zit capook: “Wir wissen doch alle, dass es tausende wissenschaftliche Theorien und Einschätzungen in der Vergangenheit gab, die sich später als falsch herausstellten. Auf der Müllhalde der Wissenschaft stapeln sich die falschen Theorien bis zum Himmel. Das ist natürlich nicht anders machbar, denn selbstverständlich muss man mit Theorien arbeiten, die dann eben später falsifiziert werden. Das heißt aber gleiczeitig auch, dass eine Theorie eben nichts anderes ist als eine Theorie.”

    Mit Verlaub, Ihr Verständnis von Wissenschaft ist ziemlich mangelhaft. Ich versuche es mit einfachen Worten: Die Wissenschaft ist eine Pyramide. Falsifizieren und verwerfen geschieht hauptsächlich an der Spitze, wo weiter gebaut wird. Ab und an bricht mal ein Stein aus der Mitte. Das Fundament hingegen ist durch millionenfach Prüfung an der Realität gesichert. Newton wurde durch Einstein nicht widerlegt, nur verfeinert.

    Ihr Problem ist, dass sie den Unterschied zwischen Hypothese und Theorie nicht beachten. Hypothesen kann man gar viele aufstellen. Zur Theorie werden sie erst, wenn sie sich x-tausendfach in der Realität bewährt haben. Umgangsprachlich wird das leider oft nicht differenziert. Was Rössler von sich gab, war eine Hypothese. Und zwar eine schlechte, weil er schlichte Rechenfehler begangen hat.

  8. #8 capcook
    September 17, 2008

    Rincewind: Ihre Antwort ist typisch für arrogante Pseudo-Wissenschaftler. Es geht hier nicht um die richtige oder falsche Nomenklatur, sondern um die Sache, der Sie aus dem Wege gehen wollen. Stattdessen versuchen Sie, einen in Diskussionen über Definitionen von Theorie, Hypothese etc. zu verwickeln.

    Wissenschaftler irren ebenso wie andere Menschen. Errare humanum est … schon mal gehört? Sie stellen endlose falsche Hypothesen, Annahmen, Theorien – suchen Sie sich was aus – auf. Gerade die Teilchenphysik zeigt ja, wie diese ganze Wissenschaft schwimmt und letztlich überhaupt nicht weiß, was Sache ist. Rätsel über Rätsel. Natürlich soll man diese Rätsel lösen, aber eben extrem bedächtig und extrem vorsichtig.

    Denn in dieser rätselhaften Teilchenwelt stecken eben auch gigantische Kräfte, die man entfesseln kann, wenn man nicht aufpasst oder ohne große Ahnung darin herumrührt. Und da ist mir jemand wie Rössler, der sich viele Gedanken macht und dem es keineswegs um Aufmerksamkeit der Aufmerksamkeit wegen geht, millionen Mal lieber als roboterhafte Wissenschaftler, die in ihrer Fachidiotenschachtel sitzen und denen die Gesamtsammenhänge schnuppe sind.

    Rössler nennt Physiker nicht ohne Grund “naiv”. Und da er auch in der Chemie und in der Mathe und in der Chaosforschung unterwegs ist, kann er – anders als offenbar viele Physiker – auch holistisch, also ganzheitlich denken. Und genau das ist bei solchen Experimenten mit solch möglichen gewaltigen Folgen notwendig.

  9. #9 Rincewind
    September 17, 2008

    Tit capook: “Ihre Antwort ist typisch für arrogante Pseudo-Wissenschaftler. Es geht hier nicht um die richtige oder falsche Nomenklatur, sondern um die Sache, der Sie aus dem Wege gehen wollen. Stattdessen versuchen Sie, einen in Diskussionen über Definitionen von Theorie, Hypothese etc. zu verwickeln.”

    Es ist schade, dass Sie nicht verstehen wollen, dass dieses Verständnis eigentlich sehr wichtig ist. Es ist eben schon ein gewaltiger Unterschied, ob man irgendeine eine Idee oder Vermutung hat, was passieren könnte, oder ob sich diese Idee dann, an der Realität gemessen, als sehr zuverlässig zeigt und in einer stabilen Theorie endet.

    Zit: “Wissenschaftler irren ebenso wie andere Menschen. Errare humanum est … schon mal gehört?”

    Ja. Diese Einsicht macht gerade das Wesen der modernen Wissenschaft aus. Sie werfen mir arrogante Pseudowissenschaftlichkeit vor, bekommen es aber selber leider nicht auf die Reihe zu kapieren, dass einzelne Wissenschaftler sehr wohl irren können, und es genau deswegen der Verifizierung bedarf, dem Messen an der Realität. Was nun der Punkt ist: Beim CERN versucht man, bildlich gesprochen den Irrtum oder die Vorhersagen beim Aufprall eines Apfels auf den Boden zu erforschen. Wie er zerplatzt und in welche Stücke. Was Rössler prophezeit und Sie anscheinend völlig glaubwürdig finden ist, dass der Apfel beim loslassen nicht runterfällt, sondern nach oben. Das dürfte ungefähr der Restunsicherheit bei diesen Experimenten entsprechen.

    “Natürlich soll man diese Rätsel lösen, aber eben extrem bedächtig und extrem vorsichtig.”

    Sie meinen, wenn 10000 Physiker über 20 Jahre an einer Maschine bauen, die einfach nur etwas größer ist als andere, die seit über 50 Jahren existieren und in denen auch nichts anderes geschieht, ist das schnell und unbedächtig?

    Zit: “Denn in dieser rätselhaften Teilchenwelt stecken eben auch gigantische Kräfte, die man entfesseln kann, wenn man nicht aufpasst oder ohne große Ahnung darin herumrührt.”

    Sind ihnen die Atom- und Wasserstoffbombe, Kernkraftwerke nicht genug Beweis, dass man ziemlich genau weiß, mit welchen Kräften man es zu tun hat? Ist ihnen klar, dass die Energie im CERN zu fast 100% in die Beschleunigung der Protonen gesteckt wird, und die eigentliche Kollision noch nicht mal soviel Energie freisetzt, wie in einer Tasse Kaffee mit Milch an Nährwert drinsteckt?

    Einerseits verunglimpfen sie 1000e von Wissenschaftlern als roboterhafte Idioten, andererseits scheinen Sie keine Ahnung zu haben, was im CERN gemacht wird.

    Und gleichzeitig erheben Sie Rössler zur einzigartigen Lichtgestalt. Jemanden, der die Aula der Uni mit Grafitti besprüht und rausgetragen werden muss und sich weigert, auf die offensichtlichen Fehler in seiner Arbeit überhaupt nur einzugehen. Meinen Sie nicht, dass Ihre Wahrnehmung etwas sehr einseitig ist?

  10. #10 JanM
    September 17, 2008

    capcook: “…millionen Mal lieber als roboterhafte Wissenschaftler, die in ihrer Fachidiotenschachtel sitzen und denen die Gesamtsammenhänge schnuppe sind.”

    Ich mag nichts von Physik verstehen, aber diese Art von schwarz-weiß-malender Polemik disqualifiziert ihre Vertreter in allen Disziplinen. Davon abgesehen argumentieren Sie auf einer sehr grundsätzlichen Ebene – dass Wissenschaftler sich in Ihrer Arbeit um eine ganzheitliche Perspektive bemühen sollten, ist eine Binsenweisheit, die keiner ernsthaft anzweifeln kann (den impliziten Vorwurf, die LHC-Physiker würden das nicht tun, natürlich schon). Viel interessanter fände ich es, wenn Sie mal erläutern könnten, wie die Stellungnahme der Vertreter von Herrn Rösslers Thesen zum Argument aussieht, das LHC bilde nur Vorgänge nach, die mit deutlich höheren Energien auch unweit der Erde in der Natur stattfinden? (Die Frage hat keine rhetorischen Absichten – es interessiert mich wirklich).

  11. #11 capcook
    September 17, 2008

    Jetzt werden Wissenschaftler, die einen noch größeren Beschleuniger als den LHC planen, bereits als “mad scientists” bezeichnet.

    https://www.siliconrepublic.com:80/news/article/11427/randd/mad-scientists-plan-bigger-bang

    Offenbar hat der LHC enorm viele Leute gegen Wissenschaftler dieser Art aufgebracht. Durchaus verständlich, da sich die Wissenschaftsgemeinde einer offenen Diskussion mit den Kritikern entzieht und jeden gleich demagogisch als wissenschaftsfeindlich bezeichnet, der Skepsis äußert.

    Auch die Art und Weise, wie viele LHC-Fans Rössler diffamieren, trägt nicht gerade dazu bei, dass sie einem vertrauenswürdiger erscheinen. Wenn er mal aus dem Hörsaal getragen wurde, dann zeigt das nur, dass er sich von (vermeintlichen) Autoritäten nicht beeindrucken lässt. Das ist genau die Qualität, die ein Mann braucht, der Position gegen die herrschende Meinung bezieht. Im Übrigen wurden früher auch Gegner des Vietnam-Krieges weggetragen, es lassen sich noch hunderte anderer Beispiele dieser Art finden. Je mehr ich von Rössler höre, desto sympathischer erscheint er mir. Und dass er sich verrechnet haben soll, wird immer nur behauptet und von ihm strikt zurückgewiesen.

    Leute wie die LHC-Wissenschaftler haben viel Arbeit vor sich, wenn sie nicht in die Dr.Seltsam-Ecke gerückt werden wollen.

  12. #12 Thilo
    September 17, 2008

    @ capcook:

    Schauen Sie sich mal das Video auf https://www.spiegel.de/video/video-35843.html an.
    Mal sehen, ob Sie danach immer noch meinen, daß Rössler KEIN ‘mad scientist’ ist.

  13. #13 capcook
    September 17, 2008

    Hier eine Mitteilung der Rechtsanwälte, die die Klägerin vertreten, die wegen CERN gegen die Bundesregierung Deutschland vor Verwaltungsgerichten in Deutschland vorgeht:

    Wir vertreten Frau Gabriele Schröter aus Zürich in dem Verwaltungsrechtsstreit gegen die Bundesrepublik Deutschland betreffend den Betrieb des Teilchenbeschleunigers LHC (Large Hadron Collider) am CERN in Genf. Wie der Presse Ende der vergangenen Woche zu entnehmen war, wurde der Eilantrag unserer Mandantin vom Verwaltungsgericht Köln mit Beschluss 13 L 1123/08 vom 08.09.2008 abgelehnt.

    Da die Meldungen teilweise unrichtig waren und die Öffentlichkeit in dieser herausragend wichtigen Angelegenheit ein Recht auf vollständige und richtige Information hat, haben unsere Mandantin und wir uns zu dieser Pressemitteilung entschlossen. Folgende Richtigstellungen halten wir für angezeigt:

    1. Soweit verbreitet wurde, unsere Mandantin beabsichtige, den Betrieb des LHC vollständig zu stoppen, trifft das nicht zu. Unsere Mandantin verlangt lediglich eine Beschränkung der Betriebsenergie auf 2 Teraelektronenvolt (TeV). Am LHC sind Betriebsenergien bis 14 TeV möglich. Oberhalb von 2 TeV beginnt nach dem Fachwissenschaftler Prof. Otto E. Rössler aus Tübingen der kritische Hochenergiebereich, in welchem mit der Möglichkeit der Erzeugung gefährlicher Schwarzer Löcher zu rechnen ist.

    Auch bei der verlangten Energiebeschränkung wäre das erklärte Forschungsziel, die Erkundung vermuteter Elementarteilchen wie z.B. Higgs-Bosonen, im Wesentlichen zu erreichen, da diese bereits ab einer Betriebsenergie von ca. 1 TeV auftreten sollen. Der Wert von 2 TeV wird auch vom zweitgrößten Beschleuniger Fermilab nahe Chicago/USA erreicht.

    Die Anlaufenergie bei Inbetriebnahme des LHC am 10.09.2008 sollte der Bundesregierung zufolge in beiden gegenläufigen Beschleunigerringen je 0,45 TeV betragen. In Bälde sollen die ersten Teilchenkollisionen erfolgen. Bis zum Jahresende soll die Gesamtenergie allmählich auf ca. 5 TeV hochgefahren werden, bevor 2009 noch höhere Energien erreicht werden sollen.

    Aus alledem folgt, dass mit einer Überschreitung der kritischen Obergrenze 2 TeV und dementsprechend mit der möglichen Erzeugung Schwarzer Löcher im LHC bereits innerhalb weniger Wochen zu rechnen ist.

    2. Soweit verbreitet wurde, der Eilantrag sei abgelehnt worden, weil die befürchtete Gefahr einer Erdverschluckung durch am LHC erzeugte Schwarze Löcher von der überwiegenden Wissenschaftsmeinung verneint werde, ist auch das so nicht richtig.
    Die Ablehnung wurde vielmehr wie folgt begründet:

    – Zum einen liege eine unzulässige Vorwegnahme der Hauptsache vor. Hierbei handelt es sich um eine spezifische Fragestellung des vorläufigen Rechtschutzes.

    – Zum anderen seien die Erfolgsaussichten in der Hauptsache nicht überwiegend. Es stünden sich zwei gegensätzliche Wissenschaftsmeinungen gegenüber und das Gericht könne bei dieser offenen wissenschaftlichen Diskussion nicht feststellen, welcher Auffassung der Vorzug zu geben sei. Aus diesem Grunde sei eine reale Gefährdung nicht glaubhaft gemacht.

    Der Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichts ist entgegen zu halten:

    – Eine unzulässige Vorwegnahme der Hauptsache liegt nicht vor, da bei Eintreten des Gefahrenszenarios schwerste unzumutbare Nachteile entstünden, welche zudem irreparabel wären. Denn ein Gegenmittel gegen einmal entstandene wachsende Schwarze Löcher ist nicht bekannt. Nach Berechnungen von Prof. Rössler könnte die Erdverschluckung schlimmstenfalls bereits 50 Monate nach Entstehung nur eines einzigen Schwarzen Lochs eintreten. Im geplanten 10-jährigen Experimentzeitraum könnten nach Prof. Rössler indes ca. 300 – 400 Schwarzen Löcher im Erdinneren die verheerende Folge sein.

    – Eine reale Gefährdung ist durch die wissenschaftlichen Berechnungen von Prof. Rössler und anderen Kritikern wie Belinski und Plaga sehr wohl glaubhaft gemacht. Mindestens liegt ein Fall des sogenannten „Gefahrenverdachts“ vor, da sich zwei fachwissenschaftliche Standpunkte gegenüberstehen. Bei einem Gefahrenverdacht muss weitere Gefahrerforschung durch neutrales Fachgutachten erfolgen. Ein neutrales Fachgutachten liegt bis heute nicht vor. Nicht einmal der von CERN vorgelegte LSAG-Sicherheitsbericht ist in sich schlüssig und unanfechtbar. Entgegen anders lautender Darstellungen der LHC-Befürworter wurden bis heute weder Prof. Rössler noch die anderen Fachkritiker widerlegt.

    Hinzu kommt, dass der LSAG-Sicherheitsbericht selbst außer Schwarzen Löchern weitere möglicherweise zur Erdvernichtung führende Gefahrenszenarien wie sogenannte „Strangelets“, „Magnetische Monopole“ und den „Neuen Vakuumzustand“ diskutiert, ohne einen Nachweis der Unbedenklichkeit zu liefern. Hinsichtlich aller diskutierten Gefahren wird stets wiederholend vor allem auf angebliche Vergleichbarkeit der Verhältnisse im Universum verwiesen, was nach den Fachkritikern aber keineswegs überzeugend ist.

    Ebenso wenig überzeugt die Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages vom 05.09.2008, abrufbar unter http://www.bundestag.de -> Wissen -> Analysen und Gutachten -> „Das LHC-Projekt am CERN: Gefahr durch Schwarze Löcher? Mögliche Umweltauswirkungen des neuen Beschleuniger-Projekts am CERN“, welche selbst bei Verkürzung der Kritikereinwände nur zu dem Ergebnis gelangt, es bestehe „aller Voraussicht nach keine konkrete Gefahr“, während im hiesigen Verfahren das Bundesministerium für Bildung und Forschung „keinerlei Gefahren“ sieht.

    Wir haben daher für unsere Mandantin bereits unter dem 12.09.2008 Beschwerde gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts eingereicht, über die das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster zu entscheiden hat. Zu ergänzen ist, dass die Hauptsacheklage weiterhin beim Verwaltungsgericht Köln anhängig ist.

    Wir möchten klarstellen, dass unserer Mandantin und uns auf keinen Fall an unnötiger Beunruhigung oder gar Panikmache gelegen ist. Aus diesem Grund wurde bisher auch äußerst zurückhaltend mit der Publikation des bereits seit Ende Juli laufenden Verfahrens umgegangen.

    Nachdem jedoch das Verwaltungsgericht den Eilantrag abgelehnt hat und damit die Geschehnisse am CERN weiterhin ihren ungeprüften Lauf nehmen, halten unsere Mandantin und wir die sofortige eingehende Befassung der breiten Öffentlichkeit mit diesem derzeit dringendsten Thema für elementar wichtig.

    Es ist unerlässlich, dass die möglicherweise vom LHC ausgehenden katastrophalen Gefahren zunächst umfassend unter allen in Betracht kommenden Gesichtspunkten wissenschaftlich untersucht werden. Das setzt eine vollständige und vorbehaltlose Auseinandersetzung insbesondere auch mit den Fachkritikern wie Prof. Rössler, Belinski und Plaga voraus, welche bisher verweigert wird.

    Erst wenn sich danach alle diskutierten Gefahren als ausgeschlossen erweisen sollten, können auch die Experimente im kritischen Hochenergiebereich durchgeführt werden, falls sie dann überhaupt noch benötigt werden.

    Über den Ausgang des Beschwerdeverfahrens werden wir berichten. Zur weiteren Information über den Verfahrensstand übersenden wir auf Wunsch gerne unsere bisherigen Schriftsätze aus dem Eilverfahren, den angefochtenen Gerichtsbeschluss sowie unsere Beschwerdeschrift.

    Olaf Möhring, Fachanwalt für Verwaltungsrecht

  14. #14 FRIGHTTAG
    September 19, 2008

    Ganz ehrlich manche Menschen haben zuviel langeweile. Aber Anwälte brauchen auch ihren Lohn.

    Oder hat man Bush verklagt weil er wegen Öl im Irak eingeritten ist? Das wahr auch ne katastrophe und da is immernoch krieg. Ist vllt. nen scheiß beispiel aber egal verklagt mich doch.

    Und ich bin kein “LHC-FAN” aber irgendwann geht die Erde eh kaputt und bestimmt nich wegen dem LHC sondern einfach nur weil der Mensch sich nich zusammen reißen kann.
    Aber ja galuben wir nem Chemiker der sich aufeinmal ne “Kaostheorie” zurecht schustert und verklagen einfach alles und jeden.

    Zitat:”Wir wissen doch alle, dass es tausende wissenschaftliche Theorien und Einschätzungen in der Vergangenheit gab, die sich später als falsch herausstellten” vllt. trifft das ja mehr auf Rössler zu als auf die vielen anderen. Schonmal überlegt? Das 2 Leute mehr sehn als einer? Aber jeder wie er´s brauch waaa? Und jetzt spam mich bloß nich voll von wegen Pseudo und haste nich gesehn ich bin nen ganz normaler Typ wie du und ich der aber nicht gleich jede Weltuntergangs Panikmache glaubt sonst könnt ich mich gleich verbunkern mit Bio-Essen für die nächsten 50 Jahre horten in der hoffnung das mich keiner findet und die Erde noch steht wenn ich mal raus zum kacken muss.

    Lg und Rechtschreibfehler könnt ihrt behalten und eurem Deutschlehrer berichten.

  15. #15 capcook@aol.de
    September 20, 2008

    Na watt denn frighttag, biste ja schon ne klasse type, un de rightschreibfählä is a man janz egal. Klar doch jeht de Erde irjendwann unda. Wär halt blos saublööd, wenn ma da Himmel jerade jezt, wo ich früstükke in de kafedasse fallen würde. Und na klar, die Märheit hat ja imma recht. Wie heest dat so schöön: friss Schei*e, milliarda Fliegen könne sich net irre.