Nun bejubeln wir sie wieder (im Kino) – die RAF Bande, die sich gerne Guerilla nannte und mordete, was das Zeug hielt. Und jetzt verdienen einige Leute wieder – wie der ehemalige Spiegel-Herausgeber -, und zwar das große Geld auf dem Rücken der armen Schweine, die ins Gras beißen mussten. Haben wir wirklich nichts Besseres zu tun, als Leuten, die einer naiven Lust an der Gewalt nachgegeben und beim Herumballern Spaß empfunden haben, filmische Denkmale zu setzen? Können wir nicht einmal fragen, was wirklich Wichtiges passierte – etwa in der Raumfahrt, der Kommunikationstechnik, der Bioforschung -, als kleine Leute große Verbrecher wurden und dafür vom Durchschnittsbürger beachtet wurden? Wieviele Bücher, Filme, Talkrunden und anderes gibt es zur RAF, während das, was uns am Leben hält, in der Medien untergeht? Wir sollten sehen, was großartig war, und übersehen, wer größenwahnsinnig geworden ist. Warum blenden wir aus, was unseren Alltag damals wirklich geprägt hat? Die RAF Berichterstattung verdummt damals wie heute – gerade weil sie sich so aufgeklärt gibt.
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