Die Welt bleibt offen, solange wir sie erkunden. Wissenschaft ist das, was man nie zu Ende bringen kann – so dachten nicht die gelobten Aufklärer (um Kant), sondern die beargwöhnten Romantiker, zum Beispiel Wilhelm von Humboldt. Und dieser romantische Zug der scheinbar nüchternen Wissenschaft trat im 20. Jahrhundert immer deutlicher hervor. Erst zeigte Gödel, daß sich in endlichen Systemen Sätze formulieren lassen, die unbeweisbar bleiben (und dabei wahr sein können). Dann zeigte Turing, daß eine Rechenmaschine nie wissen kann, ob sie mit ihrer Aufgabe in endlich vielen Schritten zurande kommt. Und in diesen Tagen konnte David Wolpert zeigen, daß wir niemals eine “Theory of Everything” haben können, sondern bestenfalls auf eine Theorie hoffen können, die fast alles erfasst. Wolpert zeigte, daß das physikalische Universum nicht vollständig durch ein mit Schlußfolgerungen operierendes System verstanden werden kann, das sich in ihm befindet. Mit anderen Worten – so groß die Maschine am CERN auch ist, selbst wenn sie perfekt funktioniert, werden wir mit ihrer Hilfe nicht alles erfahren – und eine noch größere haben wollen.
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