Der Bildungsgipfel steht vor der Tür, und nun überschlagen sich die Kommentare, die auf die Bedeutung von Bildung hinweisen. Dabei geht es darum gar nicht. Es geht um das, was Schulen treiben, und das ist keine Bildung, sondern einfach Unterricht. Und wenn die Gewerkschaften nun Plakate anbringen, auf denen ein Recht auf Bildung konstatiert wird, dann zeigen sie nur, dass sie seit dem 18. Jahrhundert geschlafen haben. Der preussische Staat hat damals kein Schulrecht, sondern eine Schulpflicht eingeführt, und zwar aus gutem Grund. Diejenigen, die heute ihr Recht auf Bildung einklagen, würden nämlich nicht zur Schule gehen, wenn sie nur das Recht dazu hätten. Man muss die Leute zu ihrem Glück zwingen, also zum Unterricht. Und wenn dabei jemand eine Ahnung von dem bekommt, was wir als Bildungsgut kennen, wird er sich – von ganz alleine – verpflichtet fühlen, mehr davon zu ergattern. Bildung wird ihm oder ihr zur innerer Pflicht, weil sie Lust bereiten kann.
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