Das ist mein 100. Blog-Beitrag unter dem Titel “Die andere Bildung”, und es wird der letzte sein. Zum einen möchte ich im kommenden Jahr mehr auf das Haupthema der Evolution eingehen – geplant ist etwas unter dem Titel ANTISELEKTION, wenn es gefällt
-, und zum anderen werde ich bis zum 18. Januar in Westafrika sein.
Nun noch einmal zur Bildung bzw. ein paar mal zu diesem Thema:
Neulich im Seminar – es geht um “Madame Bovary” und ihren Ehebruch (was für ein schreckliches Wort), bei dem ja zudem die Gefahr einer Schwangerschaft besteht – “Warum nimmt Emma nicht die Pille?” fragt eine Seminaristin. Wer jetzt lacht, sollte sich überlegen,ob er oder sie sagen kann, wann, wo und wie die nötige Hormonchemie begonnen hat.
Neulich im Radio – es geht – im Winter – um Sonnenschutzcremes mit Nanopartikeln. Eine sich selbst kritisch nennende Wissenschaftlerin warnt vor Gefahren, wenn diese Partikel durch kleine Hautritze in Zellen gelangen “und dort den Gencode ändern”. Au – tut das weh. Ein weiteres Beispiel für fachliche Unbildung im erweiterten Text.
Neulich im Lehrbuch – erneut und unverdrossen verkündet der Autor, die Lehre des Kopernikus sei 1616 von der Kirche verboten worden, weil sie fehlerhaft sei. Das klingt blöde für den Papst. Tatsächlich ist nicht die Lehre, sondern das Buch des Kopernikus aus den Bibliotheken geholt worden, weil es zu viele DRUCKFEHLER enthielt. Das klingt nur blöde für den Autor, der das nicht weiß.
Und so weiter und so fort – UNBILDUNG, wohin man schaut und hört. Man könnte dabei müde werden. Vielleicht sind wir ja in einem Jahr mehr über Darwin im Bilde, was mir einen ketzerischen Gedanken eingibt. Darwin – der hat doch irgendeiner Fakultät Schwierigkeiten bereitet – oder? Doch wohl den Theologen? In diesen Tagen erörtern die Akademien von Flensburg bis Konstanz, ob wir Gott oder der Darwinschen Biologie trauen sollen. Irgendwie scheint der Glaube durch das Wissen der Evolutionsbiologen gefährdet. Das ist aber Unsinn. Was gefährdert ist, das ist der Versuch der Philosophen, die großen Fragen der Menschheit – Was ist der Mensch? Warum leben wir in Familien? – zu beantworten, ohne von der Evolution Kenntnis zu nehmen. Die Selektion wird sich als gnadenlos erweisen. Was bleibt, stiftet das Tier, das dichtet und spürt, wie ihm das zum Leben hilft.
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