Die Mode der “hohen Stirn”
Als vor allem im Spätmittelalter bei den Frauen eine hohe Stirn als besonders attraktiv empfunden wurde, begann die Dame von Welt sich die Haare auszureißen. Da wurde gezupft, rasiert und geschabt, um die Haare am Vorderkopf und oft auch die Brauen zu beseitigen, um dem Schönheitsideal zu entsprechen. Eine Sitte, die nicht nur von den Adligen, sondern später auch vom normalen Volk übernommen
Eine hohe Stirn galt nicht nur als schön, sondern auch als Zeichen für einen wachen Geist.
Der schöne Mann
Auch von den Männern wurde im Mittelalter in punkto Aussehen einiges erwartet: Neben den schon besagten blonden Locken, der weißen Haut und den blauen Augen, sollte die Figur des Mannes eine nach vorn geschwellten Brust aufweisen -was vielen Männern vermutlich keine größeren Schwierigkeiten bereitet haben dürfte.
Außerdem gehörten lange Beine, straffe Waden und große Füße zum idealen Schönheitsbild des Mannes. Vor allem aber waren schmale Schultern und Hüften – sowie eine besonders schmale Taille gefragt. In letzterem Fall wurde durch das Schnüren des Bauches ein wenig nachgeholfen, um dem Schönheitsideal zu entsprechen.
- Fabienne Rousso: Die Schönheit und ihre Geschichte, in: Nathalie Chahine, Catherine Jazdzewski, Marie-Pierre Lannelongue: Schönheit. Eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Schirmer/Mosel, München 2000
- Ruth Dirx: Das Kind, das unbekannte Wesen: Geschichte, Soziologie, Pädagogik. Schröder, Hamburg 1964
- Britta-Juliane Kruse: “Die Arznei ist Goldes wert”: mittelalterliche Frauenrezepte. De Gruyter, Berlin 1999
- Ralf Junkerjürgen: Haarfarben: eine Kulturgeschichte in Europa seit der Antike. Böhlau, Wien 2009
- Anne Hollander: Seeing Through Clothes, University of California Press, 1993, S.100
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